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Aubinyi 288 Kukinyi
kleinen, ja unscheinbaren Mitteln und rasch
erreicht werden können.
i t. 6., d, i. Teschener Sternlein. Zeitschrift
zur Belehrung u. s. w. (Teschen. 4«.) Jahrg.
l862, Nr. 7. S. i>0. — I>r2?^ ae- is !
äoino^^, d.i. Der Hausfreund (Lemberg,
40.) i862 S, 88.
Kubinyi, August von (Naturfor.
.. scher, geb. zu Vid/efalva im Neogra»
der Comitate 30.Mai -1799). Entstammt
.„ einem alten^ungarischen, vielverzweigten
' / Ade!sgeschlechte5 Seine erste Erziehung
erhielt er im Elternhause. Von 4808 bis
4811 setzte er die Studien in Neusohl fort
und trieb schon damals mit besonderer
Vorliebe Botanik und Ornithologie. Im
I.1812. erst 13 Jahre alt, machte er schon
zu naturhistorischen Zwecken eine Reife
durch das Neograder, Gömörer, Tornaer
und ZipserComitat. Im nämlichen Jahre
b?zog er daS Debrecziner Collegium, wo
er bis 1814 blieb, worauf er nach Pesth
ging, um auf der dortigen Hochschule
die Rechtsstudien zu beenden. Im Jahre
1819 wurde er beeideter Notar (Iurat)
bei der königlichen Tafel. Während seiner
Berufsstudien blieb er aber seiner Nei>
gung für Naturwissenschaft, zu der sich
noch jene für Archäologie gesellte, treu,
war ein
steißiger Besucher des National«
Museums und des botanischen Gartens;
machte 1816 einen Ausflug nach Galizien
und dann fast jährlich in den Sommer»
monaten andere, bald größere, bald klei-
nere Reisen zu naturhistorischen Zwecken.
Im Jahre 4821 begann er als Vice-
notär des Neograder Comitates seine
öffentliche Laufbahn. Er wurde später
Oberrommifsär im nämlichen Comitate
und blieb in demselben bis 1842. Als
Protestant eifrigen Antheil an den An-
gelegenheiten seiner Kirche nehmend,
wurde er stbon im Jahre 1827 und 1837
zum Senioral-Inspector gewählt. Im Jahre 1843 erfolgte seine Ernennung zum
Director des ungarischen National» Mu>
seums, welche Stelle er zur Stunde beklei.
det. Um aber dieses großartige Institut
in einer den Forderungen derWifsenschaft
in der Gegenwart entsprechenden Weise
zu organisiren, unternahm er, bevor er
sein Amt antrat, eine Rundreise durch
Deutschland, auf welcher er sich mit den
Einrichtungen der bedeutendsten Museen,
deren er über zwanzig besuchte, in allen
Einzelnheiten bekannt machte. Im Jahre
1845 erfolgte seine Ernennung zum kön.
Rath. K. zählt zu den unermüdlichen
Förderern der Wissenschaft und seinen
unmittelbaren Anregungen verdankt die
Nation mehrere großartige und nützliche
Institute. Noch als Senioral-Inspector
des Neograder Comitats begründete er
in demselben dasNational«Institut (nein-
26ti intest), eine Anstalt, deren Zweck
Volksbildung ist und von deren Einkünf-
ten Kinder, ohne Unterschied der Religion,
mit nützlichen Büchern unentgeltlich be»
theilt werden. Im Neograder Seniorate
stiftete K. eine Bibliothek, welche in der
Losonczer Senioratsschule aufgestellt und
mit welcher später ein Lese« und literari-
scher Verein verbunden wurde. Zur För«
derung dieses letzteren setzte K. aus eige»
nen Mitteln einen Preis von 12 Ducaten
aus und veröffentlichte dessen Arbeiten in
den Jahren 1844 und 1843 auf eigene
Kosten. Mit allen Kräften förderte K. die
von Franz Bene sBd. I, S. 265^> nach
dem Muster der Wanderversammlungen
deutscher Naturforscher in's Leben geru-
fenen Versammlungen ungarischer Aerzte
und Naturforscher; ferner den naturhisto»
rischen Verein, bei welchen beiden er öfter
als Präses oder Vicepräses fungirte. Für
letzteren machte er außerdem eine Stiftung
von 300 fl., welche den Zweck hatte, durch
Preisfragen die Thätigkeit der Vereins-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon