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Kudriaffsky 304 Kudriaffsky
Bataillon ein. von welchem er anfangs
Jänner 1825 zur k. k. Kriegsmarine
übersetzt wurde. In derselben wurde er
am 46. August 1826 Schiffs-Fahnrich.
Am 1. Juni 1832 als Oberlieutenant
zum Infanterie. Regimente Erzherzog
Ludwig Nr. 8 überseht, rückte er in dem»
selben am 1. Mai 1833 zum Kapitän-
Lieutenant und am 1< Juli 1834 zum
Hauptmanne vor. Am 16. November
1837 wurde er wieder zur k. k. Kriegs'
marine als Schiffslieutenant überseht
und in derselben am 19. April 1842
zum CorvetteN'Capitän befördert. Sofort
kam er am 9. Juli 1846 in zeitliche Ver.
Wendung zur DonaU'Dampfschifffahrts»
Gesellschaft, und zwar als Betriebsdi-
rector und wurde in dieser Dienstleistung
am 11. October 1847 überzähliger Fre-
gatten-Capitän. Am 18. April 1848 kehrte
er als Schiffs'Capitän zur k. k. Kriegs»
marine zurück, worauf er am 22. April
1849 zum General'Major befördert und
beim großen Generalstabe eingetheilt
wurde. Am 14. Jänner 1856 rückte er
zum Feldmarschall-Lieutenant vor und
bekleidet als solcher zur Zeit die Stelle
eines Präsidenten des Militär-Appel-
lationsgerichtes. I n dieser mehr denn
vierzigjährigen Dienstzeit hat K. in drei
Welttheilen, Europa. Asien und Afrika,
gedient und ein inhaltvolles Leben hin«
ter sich. Noch als Pontonierscadet hat
K. auf eigene Kosten eine Instructions»
reise durch Deutschland, Frankreich, Eng»
land, Schottland und Holland und einige
kleine Seereisen gemacht. Während seiner
Dienstleistung im Pontoniercorps versah
er das Lehramt aus der Mathematik, dem
Situationszeichnen, der Geographie und
Geschichte. Als er zur Marine kam,
machte er von 1824—1828 die Cam-
pagnen in der Levante gegen die Piraten
und während der griechischen Revolution mit. und wohnte als Augenzeuge der
Zerstörung der türkisch.egyptischen Flotte
durch die vereint französisch-englisch-rus-
fische beiNavarin (20. October 1827) bei.
I n den Jahren 1829 und 1830 focht er
in der Campagne gegen Marokko, voll«
führte dann eine Mission dahin zur
Befreiung von sechzehn österreichischen
Gefangenen und zur Recognoscirung der
Stärke der marokkanischen, an der Küste
gelegenen Festungen. wobei er gefangen
genommen und mit einem martervollen
Tode bedroht wurde, dem er nur durch
Zufall entging. Im Gefechte bei Laroche
wurde er verwundet. Nach seiner Gene«
sung kam er als Adjutant zu dem Vice«
Admiral Graf Dandolo, bei dem er
bis 1831 in Dienstleistung verblieb. Im
Mai 1833 wurde K. dem damaligen
Oberstlieutenant von Prokesch auf
dessen diplomatischer Mission im Orient,
während des Kampfes MehemedAli 'S
mit der Pforte, zugetheilt und ging mit
ihm nach Egypten. Im Jahre 1833
überbrachte K. die Nachricht des Todes
Sr. Majestät des Kaisers Franz an
die Höfe von Dresden. Berlin, St.
Petersburg, an welch letzterem er durch
ein halbes Jahr der Botschaft, an deren
Spitze Graf Ficqu elmo nt sich befand,
zugetheilt blieb. Als er von 1837-1845
wieder bei der Marine diente, war er in
seiner Eigenschaft als Corvetten-Capitän
drei Jahre der k. k. Gesandtschaft in
Athen und drei Jahre der k. k. Inter«
nuntiatur in Constantinopel zugetheilt,
machte während diefer Zeit die syrische
Campagne mit, nahm als Commandant
der Brigg Montecucoli nach der Ein.
nähme von St. Jean d'Acre die Insel
Candien für den Großherrn in Besitz,
entwaffnete in Cornea ein Regiment
Araber, brachte die Neffen des Pascha als
Geißeln und den Unterwerfungsact des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon