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Aiideck 310 AĂĽbeck
den erbländischen Ritterstand. Im Jahre
1822 erhielt er das Ritterkreuz des St.
Stephan-Ordöns; die ihm m Folge dessen
statutenmäßig gebührende Freiherrnwürde
wurde durch die Gnade des Kaisers in
RĂĽcksicht auf seine Verdienste im Jahre
4823 auch auf seinen Bruder ausgedehnt.
Im Jahre 4828 erhielt K. die Landstand,
schaft von Böhmen, Mähren und Schlesien,
und im Jahre 1836 verlieh ihm Kaiser
Ferdinand die geheime RathswĂĽrde.
1848 wurde er durch das GroĂźkceuz des
Leopold» und 1832 durch jenes des
St. Stephan < Ordens ausgezeichnet.
AuĂźerdem schmĂĽckten ihnRuĂźland mitdem
Alexander Newsky-, spater noch mit dem
Andreas'Oldm, ebenso Bayern und Bel-
gien mit ihren Decoralionen. Die kaiser-
liche Akademie der Wissenschaften hat
ihn in der Sitzung vom 26. Jänner
1848 zu ihrem Ehrenmitgliede gewählt.
Durch und durch Oesterreicher, hatte KĂĽ>
beck jenes weltbĂĽrgerliche Wohlwollen,
das sich in echt humaner Weise unpar-
teiisch auf alle Stämme und alle Glau<
bensbekenntnifse des ganzen Reiches er»
streckte, die er in ihren EigenthĂĽmlichkeiten
ehrte und schonte. In seinen Augen waren
diese Stamme, diese Lander, unter dem
kaiserlichen Szepter zu einem Ganzen
vereint, zu einem Weltreich berufen: als
Vermittler deutscher Bildung und Gesit-
tung, diese auch nach dem Osten zu ver<
breiten und zu befestigen. Obgleich Bureau-
krat, war er es doch in der edlen Bedeu-
tung dieses Wortes. Voll unermĂĽdlichem
Gefchaftseifer, voll Humanität gegen die
Untergebenen, gesellten sich zu dem
fleckenlosen Rufe des öffentlichen Charak»
ters die schönsten Tugenden des Privat-
lebens. Seine große Erfahrung, sein vor«
urtheilsfreier Blick, seine reiche Bildung,
seine volle Klarheit und Sicherheit, sein
tiefes FreiheitsbewuĂźtsein, verbunden mit der edelsten sittlichen Weihe, seine selbst
von Oesterreichs Feinden anerkannte Un«
eigennĂĽtzigkelt und Redlichkeit und sein
Glaube an menschliche Tugend, der der
herrschenden Generation ganz abhanden
gekommen zu sein scheint, machten sein Wir«
ken auf dem hohen und schwierigen Posten
segensreich, sowohl in den Tagen als
Oesterreichs Sonne im Zenith stand, wie
in jenen, als es an den Wunden schwerer
innerer Kämpfe blutend darniederliegend,
neuer Kräftigung nach innen und außen
entgegensah. K. ist zu Maria>Brunn bei
Wien bestattet. Wenn ihm ein Denkmal
gesetzt wird — und K. zählt zu den
Staatsmännern, denen von Staatswegen
ein solches gebührt — so könnte dasselbe
keine einfachere und treffendere, sein
mächtiges Wirken als Finanzmann besser
bezeichnende Inschrift schmĂĽcken, als die
Anführung der Thatsache: „Während
seiner Finanzverwaltung gingen die öfter»
reichischen Banknoten mit Agio in'S Aus«
land". Neber den Familienstand siehe das
Nähere in den Quellen.
Oesterreich und seine Staatsmänner (Leipzig
1844, Neclllm i'un.. 8".) Bd. I I , S. 71 u. f.:
„Freiherr von Kübeck" lnach diesem geboren
28. October 178(1). — Allgemeine Zei.
tung (Augsburg. 4°.) Jahrg. 1833. Beilage
Nr. 336 ^nach dieser geb. 28. October 1780).
— Die feierliche Sitzung der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften am 30. Mai 1826
(Wien, 80.) S. 33 u. f. — Wiener Zei.
tung 1835. Nr. 22t sonach dieser geb. 28. Octo»
ber 1780). — Unsere Zeit. Jahrbuch zum
Eonversations-Lerikon (Leipzig. Brockhaus,
gr.8°.) Bd. I , S. 479. — Oesterreich!,
scher Zuschauer, herausgegeben von I . S.
Eb ersb erg (Wien. 8".) Iahrg 1853, Nr. 76
u. 77: Nekrolog snach diesem geb. 27. Octo»
ber1?8U). — Oesterrei chisch e i l lustrirte
Zeitung (Wien. 4«.) Jahrg. 1832. Nr. 37.
S. 289 lmit Porträt im Holzschnitt). —
Grenzboten (Leipzig, Herbig. 8«.) Jahr»
gang 1847 Bd. I I I , S. 331; Bd. IV, S. 43
^über das von Kübeck verfügte Aufhören der
Creditcassc). — Steg er (Fr, Di-.), Ergan-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon