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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Volume 13
Page - 323 -
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Page - 323 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Volume 13

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Kuenburg 323 Kuenburg anläßlich der überHand nehmenden Raufereien zwischen Studenten und Handwerkern, eine Sichcchcits» Ordnung, dann eine Almosen« Ordnung, eine Sauberkeits» Ordnung für dic Stadt, eine Feuer- und Auflauf» Ord- nung und eine neue, in Vielem verbesserte Civilproceß »Ordnung, welche, so lange sie gehandhabt wurde — und das war bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts der Fall — den Namen nach ihm führte. Ferner erbaute und stiftete der Erzbischof, der ein besonderer Freund des Augustinerordens war, die beiden Klöster zu Hallein und Tittmoning. Im Jahre 1682 veranlaßte und beging er die Feier des eilf< hundertjährigen Bestandes der Salzburger Diöcese. I n seine Regierungsperiode fällt auch die so viel besprochene Auswanderung der Tefferecker Bauern, welche sich zum Pro» testantismus bekannten; die Zahl des Aus< gewanderten betrug im Ganzen 730 Personen. Den Teffereckern folgten später die Scheid« berger. I n dieser Auswanderungs-Angelegen- heit wurden auch zwischen einigen protestan» tischen Reichsfürsten und dem Erzbischofe Schreiben gewechselt, die jedoch weiter erfolg» los blieben. Außerdem stiftete und erbaute noch Mar Gandolph mehrere Kirchen, einige fromme Anstalten, darunter ein Waisen» haus, mehrere Staatsgebäude und^den nach ihm benannten Kuenburgischen Palast. Ins» besondere um den Volksunterricht hat sich Erz« bischof Max Gandolph sehr verdient ge» macht; um denselben zu befördern, errichtete cr mehrere Vicariate, vermehrte die Schulen auf dem Lande, verfaßte eine neue Schulordnung, ernannte einen eigenen Schulcommissär u.s. w. Im Jahre 1668 wurde er mit seinen Vettern und seinem ganzen Geschlechte in den Neichü- grafenstand erhoben. ^Chronik von Salz« bürg. Von Dr. Iud. Thadd. Zauner, fort> gesetzt von Corbinian Gärtner (Salzburg, Mayr. 8«.) Theils. S. 405—337. — Wink- e rn (Johann Bapt. von), Biographische und litcrarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche in dem Her^ogthume Steyermark geboren sind u. s. w. (Gratz 18!0, Franz Ferstl. kl.5o.) S. 113. — Steiermär» kische Zeitschrift. Nedigirt von Dr. G. F. Schreiner, Di'. Alb. von Muchar, (5. G. Ritter von Leitner. A. Schrott er (Grah. 8<>.) Neue Folge. VI . Jahrg. (1840). S. 86.^ — 11. Michael von K. (grb. Nl4. gest. 17. November 1360), ein Bruder Chri- stoph's, des Stifters der alteren Prun» seer Linie. Ein Sohn Christoph's von K. aus dessen dritter Ehe mit Sybi l le von Silberberg (nach Wiß gri l l ) , aus dessen erster Ehe nüt Margarethe von Sebriach (nach Zauner). Kam im September 1331 auf die hohe Schule nach Ingolftadt, wuroe nach der Rückkehr Domherr zu Salzburg und Passau. ging im Jahre 1548 als Gesandter des Bischofs von Passau auf den berühmten Reichstag nach Augsburg und war im Jahre 1632 auf dem Reichstage zu Regensburg Salzburgischer Gesandter. Nachdem der frü» here Fürst uon Salzburg, Ernst Pfalzgraf bei Rhein, der nur uneigentlich als 48. Erz« bischof bezeichnet wird, weil er ja nie die Weihen empfangen halte, am 16. Juli 1654 auf die geistliche und weltliche Regierung des Crzstiftcs resignirt hatte, wurde bereits nin 21. Juli Michael uon Kuenburg zum Erzbischof gewählt. Erzbischof Mich ael warf nun zunächst sein Augenmerk auf die religiösen Zustände seines Landes. Im Salzburgischen hatten sich allmälig die Utraquisten, Cali'r' tiner, Wiedertäufer und Lutheraner bedeutend vermehrt. Erzbischof Michael nahm nun eine große Purification vor und erließ ein Reli< gionsmandat, welches aber der Zunahme der Calixtiner und Lutheraner nicht zu steuern vermochte und dem Erzbischofe von Seite der Protestanten großen Haß zuzog. Im Uebrigen war der Erzoischof wohlthätig gegen Arme, vornehmlich unterstützte er dürftige Studenten und ließ sie auf eigene Kosten an auswärtigen Universitäten studiren. Auf der Rückkehr von einem Iagdausssuge wurde er, erst 46 Jahre alt, vom Schlage getroffen und starb auf dem Wege. Er hatte nur sechs Jahre regiert. An und für sich, wie,auch als charakteristischer Familienzug interessant ist die folgende That» sache. Sobald Michael Erzbischof geworden, bot er seinem Bruder Hanns von K., Pftc» ger zu Maßheim, einen der ersten Hofdienste an und richtete an ihn das folgende Schrei« ben: „Meinen Grueß zuvor, lieber Bruder! Das ich aus Gottes Gnaden Erzbischove zue Salzburg worden bin, wird dir woll bekannt sein, und weil ich einen Haushofmeister brauch, so magst du mein Haushofmeister werden, womit ich dich sannnt mich der göttlichen Vor« sichi befelche. Dein Bruder Michl, Erzvischove". Nitter Hanns uon Kuenburg erwiderte auf dieses Anerbieten einfach das Folgende: „Meinen Grueß zuvor, Hochwürdiger Her Bruder! Daö du aus Gottes Gnaden Erz« dischov zue Salzburg gworden bist, ist mir wohl bekant, regier Land und Leut woll, das 21 *
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Volume 13
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Kosarek-Lagkner
Volume
13
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1865
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
546
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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