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Kunerth 373 Aunerth
welcher mit der Vergrößerung und dem
Umbau WienS auch die monumentale
Baukunst, freilich noch lange nicht in
Wünschenswerther Weise, berücksichtigt
wird, mit mehreren größeren Arbeiten
betraut.
Kundmann erscheint hie und daalsKundt»
mann. — Wiener. Zeitung <86t. Nr. l33.
— Neue freie Presse l864. Nr. N3: „Die
Plastik Neu'Wiens". — Presse (Wiener
polit. Blatt) 1863. Nr. 263. — Fremden.
Blatt (Wien. 4°.) 1864, Nr. 202 ^in den
Verhandlungen des Gemeinderathes).
Knnerth. Johann Leopold (der Er«
sin der ^er Klappentrompete, geb. in
Mähren im Jahre 1784). Von deutschen
Eltern abstammend, kam er 1804, mii
musikalischen und technischen Fertigkeiten
ausgerüstet, nach Wien, um sich daselbst in
der Musik auszubilden. K. schrieb eine
schöne Notenschrift, verstand es auch,
ein Tonftück aus einem Schlüssel in
den anderen zu übertragen', so gewann
er das Interesse des damals fürstlich
Grafsalkovich'schen Capellmeisters Franz
Krommer ^s. d. S. 23t d. Bds.),
der ihm Beschäftigung ertheilte und
Lectionen zuwies. Bei Gelegenheit eines
Besuches des Praters richtete sich K.'s
Aufmerksamkeit auf eine durch einen
Blaöbalg belebte, auS 58 Trompeten
zusammengesetzte Trompeten-Harmonie-
Maschine, und bei diesem Anblicke kam ihm
der Gedanke, die Trompete mii Klappen
zu versehen, der ihn nun nimmer mehr
verließ und feit Jahren beschäftigte. Seine
Geschicke wechselten während dieser Zeit
in mannigfacher Weise; K. war 1806
Orcbestergeiger im Wiener Iosephstädter
Theater, ging dann nach Olmütz, wo er
als gespickter Musiklehrcr bald sehr ge»
sucht war' wurde dann 48(l8 in der
mährischen fürsterzbischöflichen Schutzstadt
Wischau Turnermeister und ging später
nach Kcemsier. I?i Wischau begann er die Vorarbeiten für sein neues Instcu«
ment, das in seinen Anfängen noch höchst
unvollkommen war; ^als er aber nach
Kremsier übersiedelte und sich dort mit
dem Nhrrnachermeister Pickl befreundete,
der ihm die bisherigen hölzernen und
daher höchst unvollkommenen Klappen
durch metallene ersetzte, war die Klappen»
trompete fertig und durchzog siegreich
die musikalische Welt. K.'s Lage uer-
besserte sich, sein Gebieter, der Fürsterz»
bischof Mar im i l i an Joseph, erhöhte
seinen Gehalt und auch von anderen
Seiten erfreute sich K. ehrenvoller Auf<
nähme. K. comuonirte auch für sein In»
strument, und Fürsterzbischof Maximi»
l ian Joseph bestellte bei K. mehrere,
Kompositionen für Bleck.Instrurnente. die
seinen Beifall fanden und die er ihm
fürstlich honorirte. Se. kais. Hoheit Ec^
herzog Rudolph, ein Kenner und
Macen der Musik, wendete K. gleichfalls
seine Huld zu uno naHm die Dedication
einer Symphonie an, welche K. componirt
hatte. Eine weitere und wesentliche Vor»
befferung der Klappentrompete, nämlich
jentz, durch welche erzielt wurde, daß
sowohl die alten wie die durch die Klap-
pen neu hinzugekommenen Töne aus der
Hauptöffnung des Schallstückes unge»
schwächt zu Tage gefördert werden kön-
nen . verdankt man einem Schüler K u»
nerth's, dem NegimentS-Capellme.ster
N e m e tz. Die Erfindung der Klappe,
welche K. der Erste an der Trompete an»
gebracht, ging dann auf andere Bl.'ä'"
Instrumente über und brachte eine nicht
unwesentliche und förderliche Neform in
die Instrumentalmusik. Nach dieser Dar«
stöllung möchte sonach die Angabe in dcn
Ml.lsik<3eriken, daß der kais. Hoftrompeter
We^dinger in Wien der Erfinder der
Klappentrompete sei, einer Berichtigung
zu unterziehen und für K. d.vi Vor-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon