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nale Partei gebildet hatte. Diese beschloß,
den damaligen Obersten Ie l l ac i 6 zum
Ban zu wählen, entwarf eine Adresse an
denKaiser und wählte aus ihrem Schooße
eine Deputation von 30 Mitgliedern,
welche dieselbe Sr. Majestät dem Kaiser
überreichen sollte. Von dieser Versamm>
lung wurde Kuelan beauftragt, sicb
sofort als Courier nach Glina zum Ober»
sten Hel las i6 zu verfügen und ihm
anzukündigen, daß ihn die Nation zu
ihrem Ban verlange. Lange wollte Iel«
laoie diese Wahl nicht annehmen und
sich früher in Person nacb Agram ver»
fügen; aber schon auf der Fahrt dahin
wurde ihm von einem Postbeamten seine
ofsicielle Ernennung zum Ban gemeldet.
Nach Agram zurückgekehrt, schloß sich K.
der Deputation an, welche in Wien ihre
Beschwerden zu den Füßen des Thrones
niederzulegen beschlossen hatte. Nach
seiner Rückkehr kam er in den Banalrath,
in welchem er zugleich als Schriftführer
fungirte. Als der Slaven»Congreß pro«
clamirt war, pilgene auch K. mit noch
einigen Gesinnungsgenossen nach Prag
und blieb über die verhängnißvollen
Psingstfeiertage hinaus bis zum 47. Juni
dort, worauf er nach Agram zurückkehrte
und als Abgeordneter von Petrinia im
croatischen Landtage seinen Platz ein-
nahm. Daraufübernahm er die Redaction
des politischen Blattes: „HiavenLki
«lu^", d. i. Der slavische Süden, und in
Gemeinschaft mit M. Krestic jene des
Blattes: „?riM6i)'- Mcg.«, d. i. Der
Volksfreund. Dieses letztere Blatt führte
K. bis zum 43. Hefte; aber Krankheit
hinderte ihn, die weitere Herausgabe
zu besorgen; es ging somit ein. was auch
das Loos des „8Iav6v.Lki <5uF" gewor«
den wäre, wenn nicht die Gebrüder
Zupan im Jahre 4849 das Blatt in
ihren Verlag übernommen hätten. Am 26. März g. I . gab jedoch K. auch die
Redaction dieses Blattes auf. übernahm
sie zwar am 45. Mai von Neuem, um
sie jedoch im Juni bleibend niederzu-
legen. Nun begab sich K. nach Karlowitz,
wo er sich nunmehr mit der Advocatur
beschäftigte. I n dieserThätigkeit beharrte
er, bis das October«Diplom des Jahres
4860 auch in Croatien Reformen zur
Folge hatte. K. wurde nun zum Ober-
notär der Agramer Gespanschaft er»
nannt und erregte als solcher durch ein
im Auftrage der großen Nationalver»
sammlung verfaßtes Rundschreiben und
die Repräsentation großes Aufsehen, wie
ein zweites von ihm im Juni 1,864 ver>
öffentlichtes Memoriale über das Ver»
hältniß des dreieinigen Königreiches zu
Ungarn nicht ohne Einfluß auf die öffent»
liche Meinung blieb und Deak's Denk»
schrift über das „Verhältniß zwischen
Ungarn und Croatien" veranlaßte, wie
es auch von Szalay in seinen Schrif«
ten öfter berücksichtigt wird. Auf dem
letzten croatischen Landtage war K.
Vicepräsident und trat durch seine natio»
nale Politik mächtig in den Vordergrund.
Nach Auflösung des Landtages gab er
mit Or. 8 uhaj gemeinschaftlich heraus:
Im Jahre 4863 entzweite er
sich mit dem Obergespan Kukul jev io
in Folge von Meinungsverschiedenheit
und eS kam so weit, daß Kukul jeviä
auf Grund der ihm eingeräumten Amtg.
gewalt den Obernotär Baron Kuslan
seines Amtes enthob, und zwar, da er
ihm, wie eS im Enthebungsdecrete lautet
außer einigen speciellen pflichtwidrigen,
Handlungen, hauptsächlich eine in keinem,
auch dem freiesten Staate bei Beamten
zu duldende Insubordination und Oppo»
sitionssucht vorhält; ihm überhaupt ein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon