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483 Labus
suchte und von dem er behauptete, daß
er den so berühmten spanischen Tabak an
Güte wie gesundheitszuträglichen Eigen«
schaften übertreffe. Aus diesem Anlasse
veröffentlichte er die Schriften:
1789, 80.), und in deutscher
Sprache: „Abhandlung von der PAege deZ
nngnriÄchen Gabaks n. Z. m." sebd. im näm-
lichen Jahre. 8».). 3. starb zu Wien im
Alter von 74 Jahren.
I^sx. 8<>.) p. 200.
Lablls, Johann ( A r c h ä o l o g ,
geb. zu B r e s c i a 10. April 1778,
gest. zu Mai land 6. October 483s).
Seine erste wissenschaftliche Bildung er»
hielt er in seiner Vaterstadt, wo er auch
1792 das Studium der Theologie be-
gann, welches er aber später aufgab,
um sich ganz seinem Lieblingsstudium,
jenem der classischen Literatur, vornehm»
lich der lateinischen, zuzuwenden. Die
politischen Bewegungen, in welche zu
Ende des 18. Jahrhunderts die italie-
nische Halbinsel mitgerissen worden, eni>
zogen auch 3. 1797, jedoch nur vorüber-
gehend, seinen wissenschaftlichen Neigun«
gen. Als mit dem Jahre 1799 für kurze
Zeit ein Stillstand in den Bewegungen
eintrat, kehrte 3. zu seinen Classtkern
zurück und da die wissenschaftlichen An«
stalten seines Vaterlandes, wenigstens
was das Studium der classischen Lite»
ratur betrifft, keine Aussicht auf Erwei«
terung seiner Kenntnisse boten, so be»
suchte er die Universitäten in Paris und
Leyden, wo sein Wissensdurst hinlängliche
Befriedigung fand. Im Jahre 1800 in seine Heimat zurückgekehrt, bezog er nun
die Universität Bologna, an welcher er
die Rechtsstudien beendete und im Jahre
1806 die juridische Doctorwürde erlangte.
Ausgestattet mit tüchtigen Kenntnissen,
welche ihm Freunde in weiten Kreisen
erwarben, nahm er in Mailand seinen
bleibenden Aufenthalt, wo er mit Man»
nern wieCicognara,Mont i .Para>
disi, Pert icar i , Vo l ta u. A. in
freundschaftliche Verbindung trat. Unter
der vorübergehenden napoleonischen Re.
gierung wurden ihm mehrere nicht unbe^
deutende Aemter im Gemeindewesen
übertragen, denen er mit ebenso viel
Eifer als Rechtlichkeit oblag. Im Jahre
1816 legte er aber freiwillig alle Aemter
nieder und lebte fortan ausschließlich
seinen antiquarischen und archäologischen
Studien, in welchen er von Fachmännern
als einer der ersten Gelehrten Italiens
angesehen und in mannigfacher Weise
ausgezeichnet, wurde. Sein Scharssinn
als Alterthumsforscher wurde durch den
Umfang und die Gründlichkeit seiner
Kenntnisse mächtig unterstützt und es
war kein geringer Triumph, den die
Alterthumswiffenschaft durch ihn feierte,
als er in seiner 1823 erschienenen Ab-
Handlung über die zu Brescia entdeckten
Ruinen eines unter Kaiser Vespasian
errichteten Baudenkmales, deren Alter
und Umfang so genau bestimmte und
die Inschriften so treffend ergänzte, daß
die zwei Jahre später wirklich dazu
aufgefundenen Reste vollkommen seinen
vorher gesagten Bestimmungen entspra»
chen und seine Ergänzungen fast buch-
stablich bestätigten. Eine von dem berührn-
ten Reisenden B elz oni M . I, S.252)
in Egypten entdeckte lateinische Inschrift
richtete L.'s Aufmerksamkeit auf dieAlter^
thümer dieses Landes, denen er nun eine
größere Aufmerksamkeit zuwendete und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon