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Laich arding Laich ardmg
dem Kaiser F ranz II., ausgefĂĽhrt. Jetzt
bewarb sich L. um die Zehrkanzel der
Naturgeschichte und erhielt sie mit Hof-
decret vom 26. Juni 1792. Sein längst
angestrebtes Ziel hatte 3. erreicht und er
weihte die ErfĂĽllung seines Wunsches
mit einer bemcrkenöwerthen Handlung
ein. Seine seit vierzehn Jahren zusam-
rnengetragene Naturaliensammlung, an
Mineralien, Conchylien, Pflanzen u. dgl.
m., welche von Kennern sehr mäßig auf
neunthalbtausend Gulden geschätzt wurde,
trat er durch einen Leibgedingvertrag an
die tirolische Landschaft ab, die ihm dafĂĽr
auf seine Lebensdauer einen jährlichen
Bezug von 330 fi. zuwies, der. wenn er
anderswohin ĂĽbersetzt wĂĽrde, auf die
Hälfte herabgesetzt werden sollte. Leiber,
da fĂĽr das Naturaliencabinet kein Diener
zu dessen Reinigung bestellt wurde, ging
von der Sammlung im Laufe der Jahre
vieles zu Grunde. Nur wenige Jahre
versah 3. sein Lehramt. Ein schon im
Jahre 1796 in Folge der Kriegs»
ereignifse in Tirol grassirendes epidemi»
sches Fieber hatte im Jahre 1797 auch
ihn ergriffen und war er demselben, erst
43 Jahre alt, zum Opfer gefallen. Seine
selbstständig erschienenen Werke sind in
chronologischer Folge: „Verzeichnis nnd
NeZchreibung der tiraler Insekten", 1. Theil,
1. u. 2. Bd. (Zürich 1781—1783, 8".)',
ĂĽber dieses Werk bemerkt der gelehrte
Pastor Ioh. Aug. Götze zu Quedlinburg:
„Kein Insectenwerk kennen gelernt zu
haben, worin mehr Genauigkeit, Gründ«
lichkeit und auf ErfahrungsgrĂĽnden be>
ruhende Berichtigung vieler Verwirruu-
gen, mehr Wahrheitsliebe enthalten wäre,
als in Leichar ding's Werke"; —
„Na8 Mineralreich, ank einer Gabelle entuiarken,
zur bequemen Einrichtung der Mineralien-
Zllnimlnligen" (Innsbruck 1784, Fol.); —
„Nie Insulaner, uder das glückliche Angemittkr. Gin Nramll in drei Archiigen" (Augsburg
1734. 8».), eine verfehlte Arbeit auf
einem Gebiete, wofĂĽr 3. kein Talent
besaß); — „Beitrag zur UnttZchMährt, nebst
einer Anweisung, UnitmaZäzinen uan Papier ZK
uerkertigen nnd llhm Fenengekahr lrei tliegm zu
Innen" (Kempten 1783, 8".), hervor-
gerufen durch Montgolf ier 's Ersin»
dĂĽng der Luftballone, welche damals
viele denkende Köpfe zu Versuchen an«
regte; — „ «VraZtgründe kür den A'andmllnn bei
deZ Wetterliintens, nebst Vor-
sich und Seiluge uam Nlihe zu
schüttn" (Innsbruck 1786, 8«.), Kaiser
Joseph hatte zur Bestürzung des tiroli«
schen Landmanns das sogenannte Wet«
lerläuten verboten. Der Professor der
Physik zu Innsbruck, Joseph Stadler,
hatte aus diesem Anlasse 1784 eine Ab-
Handlung über das Unvermögen des
Glockengeläutes gegen Gewitterwolken
durch den Druck veröffentlicht. Diese
zu wenig im populären Tone ge«
haltene Schrift blieb in den Kreisen,
für welche sie zunächst bestimmt war,
wirkungslos und veranlaĂźte obige neue
Arbeit L.'s, welche in zweiter Auf»
läge unter dem Titel: „Mt- unb Ahr-
bĂĽchlein im den Nndmann, bei AbzchMnng deL
Mewrlllutrns n. 3. w." (o. I.) erschien; —
„Nenielknngen über die den 10. Grtllber 3739
erkalgte allgemeine Aeberschmmmnng Giruk"
(Innsbruck, 8".), eine Schrift, welche noch
jcht durch ihre Angaben von dm UrsprĂĽn-
gen und dem Laufe der tirolischen FlĂĽsse
und Bäche einen schätzbaren Beitrag zur
Geographie Tirols bildet; — s^kizze eines
Vllröchlllges, wie die Naturgeschichte in den
ĂĽsterr. Staaten bald und mit Nutzen verbreitet
werden könnte" (Wien 1791, 8".), während
seines Aufenthaltes in Wien, im Jahre
1791, um gleichsam seine BemĂĽhungen
zur Erlangung einer seinen naturwissen-
schaftlichen Studien angemessenenStellung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon