Page - 12 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Volume 14
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brachte den Feind zum Wanken, den sie
nunmehr siegreich verfolgte. Sacile war
genommen und wurde sofort von den
Unseren besetzt. Ein General, viele Offi-
ciere und Mannschaft sind gefangen,
11 Kanonen, 19 Munitionswagen und
6 Lafetten erbeutet worden. L., dessen
umsichtige Führung und Bravour zum
stegreichen Erfolge dieses Tages wesent-
lich beigetragen haben, wurde dafür im
Jahre 1810 mit dem Ritterkreuze des
Maria TherefiewOrdens ausgezeichnet.
3., der überdieß eine höhere militärische
Bildung besaß, wie dieß seine oben»
erwähnte Verwendung im kriegsgeschicht»
lichen Bureau beweist, hat auch mehrere
Beitrage zu der von Major Schels
herausgegebenen „Militär 'Zeitschrift"
geliefert.
Hirtenfeld (I.), Der Militär«Maria There.
sien,Orden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei. 4<>.) S. 920 und 1746. —
Die Familien Ungarns mit Wappen und
Stammtafeln (Pesth 1860, Mor. Rath, 8«.)
Bd. VII, S. i4.
3aky, Johann Demetrius (Schrift-
steller, geb. zuKeszthely im Zalaer
Comitate Ungarns 23. December 1818).
Besuchte das Gymnasium in seinem Ge>
burtsorte und vollendete die philosophi-
schen Studien zu Raab. Im Jahre 1838,
zwanzig Jahre alt, trat er zu Csorna in
den Orden der Pramonstratenser. Im
Jahre 1843 erhielt er die h. Weihen und
widmete sich nunmehr dem Lehramte.
Nachdem er an der Centralschule zu
Szombathely durch zwei Jahre als Pro«
fefsor der Grammatik und RhetorikHatig
gewesen, kam er im Jahre 1847 als Pro>
feffor der Poesie nach Keszthely. Auf die-
sem Posten überraschte auch ihn wie so
viele andere das Jahr 1848, dessen
politische Stürme, die noch im folgenden Jahre und immer vernichtender fort.
brausten, auch ihn mit sich fortrissen und
seine gerichtliche Verfolgung und Verur.
theilung zum Ausgang hatten. Nachdem er
freigeworden, kehrte er in sein Stift nach
Csorna zurück, wo er zum Secretär des
Pröpsten ernannt und zugleich mit der
Stiftsökonomie betraut wurde. Bereits
als Seminarist beschäftigte er
sich in seinen
Mußestunden mit poetischen Arbeiten und
übersetzte zu jenerZeit Mi l ton's „Verlo<
renes Paradies" in's Ungarische. Obgleich
der Dichter Czuczor M . I I I , S. 120^,
der die Arbeit kannte, dieselbe als gelun«
gen bezeichnete, so ist
sie
dennoch bis heute
ungedruckt geblieben. Später widmete 3.
seine volle Aufmerksamkeit dem Studium
der poetischen Formen der fremden Lite«
raturm und unterzog sich dem einerseits
schwierigen, anderseits jedoch für Bildung
seiner Sprache so wichtigen Versuche, die
Sestine, Decime, Ottavarima, Glosse,
Terzine, Makame und Canzone und noch
andere in den romanischen Sprachen hau»
figer vorkommenden Kunstformen in die
ungarische Sprache einzuführen und faßte
diese poetischen Grundregeln in einem
besonderen Handbuche, betitelt: „H^7/s6-
ssi? ^snHsssT's", d. i. System der Dicht-
kunst (1847. 8".). zusammen. Während
seiner Haft trieb er sorgfältig Sprach»
studien und übersetzte in Gemeinschaft
mit einigen Leidensgenossen Gibbon's
„Geschichte vom Aufschwung und Falle
des römischen Neichs" in's Ungarische.
Nachdem er seine Freiheit wieder erlangt,
wendete er sich, durch Aufforderung meh«
rerer Lehranstalten ein Werk über den
Styl der ungarischen Sprache zu bear«
beiten, veranlaßt, dem ihm seit jeher zusa»
genden Studium über Form und Geist
der ungarischen Sprache zu, und ist als
Ergebniß derselben das in Ungarn in
Zehrerkreisen allgemein bekannte Werk:
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon