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Lümberg 24 Lamberg
Mathias im Jahre 1634. Kar l Adam im
Jahre 1689 und Franz Philipp, dieser edle
Blutzeuge des achtundvierziger Jahres. Auch
die Künste und die Liebe zu den Wissenschaf'
ten waren im Hause der Lamberg heilig,
man denke nur an den Grafen Maximil ian
Joseph, von seinen Zeitgenossen als Dsiuo-
oiütus äuillior bezeichnet; an seinen Bruder
den Grafen Leopold, den Freund des Prin»
zen Heinrich uon Preußen und Mitarbeiter
des Cardinals Polignacam ^uti-I^oroLO;
den Kunstkenner und Kunstsammler Anton
Franz de Paula Graf 3. u. m. A. —
Wenn wir einen Blick werfen auf den allmä-
ligen Anwachs von Ehren und Würden, so
gelangte der Freiherrn stand
im I . 1524 in die
Familie, worauf denselben die Vettern und
Brüder Ambros, Christoph mit Diplom
vom 17. Februar 1544. und früher noch Jo-
seph und Melchior erhielten; für die Linie
zu Rottenbühel erlangte ihn Wilhelm 3. mü
Diplom vom 18. Februar 1597; die Erhebung
in den Vraseustand fand bei den verschiede»
nen Linien zu verschiedenen Zeiten Statt.
So erlangten denselben die ersten die Brüder
Johann Max imi l ian und Johann
Wilhelm mit Diplom vom ä. September
1641; Johann Her wart Freiherr von L.
zu Sauenstein und Neuttenburg wurde mit
Diplom vom 19. Juni 164? gegrast; die
größte Ausdehnung erlangte das Diplom vom
10. November 1667, durch welches die Brüder
Georg Gottfr ied und Johann Wci-
kard L. zu Nottenbühel; Freiherr Johann
Georg zu Stein und Gutenberg; die Brüder
Johann Raimund und Johann Lud«
wig zu Orteneck und Ottenstein; die Witwe
des Freiherrn Johann Franz und ihre
Söhne Leopold Joseph, Kar l Adam
und FranzSigismund, und ihre Oheime
Johann Albrecht, Johann Georg und
I . Sigismund Albrecht den Grafenstand
erhielten, der in dieser Familie zum letzten
Male mit Diplom vom 6. Juni 1671 dem
(Georg) Seyfr ied Freiherr 3. zu Orteneck
und Ottenstein verliehen wurde. Den Für-
ftenftllndj und zwar in der Weise: daß immer der
Aelteste der fürstlichen Linie den Fürstentitel
trägt, erlangte mit Diplom vom 1. November
1707 der Liebling des Kaisers Joseph I.,
GrafLeopold Mathias, von dem er, als
er unerwartet und vor seinem Vater starb,
auf diesen, den Grafen Franz Joseph, mit
Diplom vom 22. Mai 1711 übertragen wurde.
Die Würde eines Landgrafen und reichs- unmittelbaren Fürsten von Leuchtenberg blieb
nur wenige Jahre bei der Familie. Die Land-
grafschaft wurde von Kaiser Joseph I., als
von Churbayern consiscirtes Neichslehen, an
den Fürsten Leopold Mathias 17o9 ge>
schenkt, kam aber schon unter dem Fürsten
Franz Anton nach dem Nastätter Frieden
t7l4 an Churbayern zurück. Schon im Jahre
1524 wurde das Geschlecht der 2. bei der
n. ö. Landschaft dem Herrenstande einverleibt;
das Zncolat für Böhmen wurde im Jahre
1607 dem Freiherrn Georg Sigismund
und verschiedenen anderen Mitgliedern dieser
Familie in den Jahren 1663. 1688, 1697, und
mit 30. November l763 dem Grafen Franz
Ada m für Böhmen und die incorporir»
ten Länder verliehen und das ungarische
Indigenat erhielt im Jahre 179! der Graf
Phi l ipp Joseph, der Vater des unglück«
lichen Grafen Franz Phi l ipp, Was die
verschiedenen Landeswürden betrifft, welche
die Lamberg erblich besitzen, so erlangte
Freiherr Jacob im Jahre 1566 für sich und
sein Geschlecht das Erliland-Stallmeistcramt
in Krain und der windischen Mark; im
Jahre 1675 Graf Johann Maximi l ian
für sich und seine männliche Descendenz das
nach Abgang des Geschlechtes der Fernbcracr
von Eggcnberg lcdig gewordene Erblaud-
Aämmereraint in Obcröst erreich; der Graf
und nachmalige Fürst Leopold Mathias
im Jahre 1708 das Vbersterdland-Zägcr-
incistcramt in Oesterreich ob der Enno;
auch besitzt die Familie noch das Wbcrfterd-
land-MarschMamt im Herzogthume Salz-
burg. Als in Folge des Diploms vom
20. October 1860 und Patentes vom 20. Fe»
bruar 1861 der österreichische Reichsrath in's
Leben trat, wurde mit Allerh. Handschreiben
vom 1s. April 1861 dem gegenwärtigen Chef
des Hauses, dem Fürsten Gustav Wilhelm
Ernst dem Ersten als Geschlechtöältcsten die
erbliche Neichsrathgunirde alsMitglied des
Herrenhauses verliehen. Die Vcrschwä»
gerung der Familie mit den ersten Häusern
des Reichsadels, des böhmischen, deutschen
und innerösterreichischen Adels, ist aus den
genealogischen Tafeln leicht zu ersehen.
(Quellen zur Veucalogie und Geschichte des
Hauses Lanilicrg. a) Handschriftliche. Frei»
Herrnstands.Diplom vom 17. Februar
1544. Ausdehnung des Freiherrn'Titels auf
die Brüder Ambros und Christoph, beide
Domherren zu Salzburg. — Freiherrn«
stand für Wilhelm Lamberg zum Rot»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon