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Lamberg 30 Famberg
in dieser Würde thätig, vermehrte er den
Besitz deö Visthums in ansehnlicher Weise,
indem er die Herrschaft Dürnstem, Pöckstein.
Pregrad und andere Güter in Kärnthen an
das Bisthum brachte. Er war der erste, der das
Eisenwerk zu Gurk entdeckte und solches sammt
den Schmelz- und Hammerwerken im Jahre
1616 in Betrieb setzte. In der<«»bischöflichen
Residenz zu Straßburg, welche er ansehnlich
vergrößert hatte, war er. älter als 60 Jahre,
gestorben. Johann ist der 39. Bischof von
Gurk und als Io h an n der siebente.^3 eardi
(Peter). Reihe aller bisherigen Erzbischöfe zu
Salzburg, wie auch der Bischöfe zu Gurk.
Seckau, Lavant und Leoben (Grätz 1818,
A. Tusch. 80.) S. 86.) — t8. Johann
Albert Freiherr uon 2. (gest. zu Wien
14. April 1650), ein Sohn des Freiherrn
Sigismund von L. aus dessen zweiter
Ehe mit Mar ia von Meggau, und ein
Stiefbruder des Gurker Bischofs Johann
M . 17). Johann Albert war kaiserlicher
Hofkriegsrath nnd Oberstlieutenant der Stadt«
garden in Wien. Er ist durch seine zwei
Söhne Johann Franz, dessen Sohn Leo«
pold Joseph die Sprinzenstein'sche Linie,
und Johann Albert (II.). der die Linie
zu Stockern stiftete, der Stammvater dieser
beiden Linien, von denen erstere bereits erlo-
schen, letztere aber, zu welcher der edle Graf
Franz Phi l ipp s^. o. S. 39) gehört, noch
heut fortblüht. Freiherr Johann Albert
erwarb im Jahre 1627 für sich und die Sei«
nigen die Herrschaft Stockern im V. O. M. B.
und löste von seinen Gebrüdern für sich und
seine Familie die Herrschaft Ottenstein ein.
Sein Familienstand ist aus der Stammtafel I I I
ersichtlich. — 19. Johann Ferdinand Graf
von L.. von der älteren erloschenen fürstlichen
Linie (geb. lt. Iännsr 1689, gest, 16. October
1764). der vorletzte Sohn deS trafen, nachmali«
gen Fürstrn Franz Joseph aus dessen Ehe
mit Anna Maria Gräfin Trautmanns«
dorf. Der Graf war Oberstlandjägermeister
in Tirol und k. t. Hof. und Kammermusik«
Dircctor (sog. Musikgraf). In seiner Ehe mit
Constünlia Gräfin Gilleis, welche vordem zwei
Mal Witwe war, zuerst nach Christoph
Leopold Grafen Schallenberg, dann
nach Johann Adam Grafen Grunde»
mann, hatte er zwar vier Kinder, darunter
aber nur einen Sohn Alois Franz Joseph,
welcher bercitö ein Jahr nach seiner Geburt
starb. — 20. Johann Jacob Iamberg,
siehe: Johann Lamberg ^Nr. t7). — 2l. Johann Mathias Graf von L., ein
Sohn des Freiherrn Constantin von der
älteren Linie zu Greiffenfels, aus dessen Ehe
mit Maria Ludovica Gräfin Thurn;
trat in das kaiserliche Heer und fand als
Lieutenant im Jahre 1684 bei der Belagerung
der Festung Neuhäusel den Tod für das
Vaterland. — 22. Johann Maximil ian
Graf von L. sgeb 28. November 1608. gest.
12. December 1682). von der Orteneck,
schen Linie. Sohn des Freiherrn Georg
Sigismund aus dessen dritter Ehe mit I o'
Hanna Herrin von Scala. verwitweten
Freiin von Dietrich stein. Nach beendeten
Studien machte Johann Max Reisen auf
dem Continent und trat nach seiner Rückkehr
in die Dienste des kaiserlichen Hofes. Er
begleitete in seiner Eigenschaft als Kammerer
den Kaiser Ferdinand I I I . nach Regens-
burg (1634), nach Nördlingen (1635), wurde
dann Reichshofrath und mit 8. September
1641 zugleich mit seinem Bruder Johann
Wilhelm, anläßlich der Krönung Ferdi '
nand's I I I . zu Regensburg, in den Reichs«
grafenstand erhoben. Nun wurde der Graf
zu mehreren und mitunter wichtigen diploma-
tischen Missionen verwendet. So ging er im
Jahre 1643 als bevollmächtigter Minister auf
den Friedens-Congreß nach Münster, dessen
Verhandlungen er zugleich mit Maximi l ian
Grafen Trautmannsdorf am 24. October
1648 zu Osnabrück schloß und unterschrieb.
Im Jahre 1681 holte er die dritte Gemalin
des Kaisers Ferdinand I I I . , Eleonora
Gonzaga von Mantua ab und geleitete sie
nach Wien; darauf ging er als kaiserlicher
Botschafter nach Madrid, wo er sieben Jahre
die Interessen seines Hofes vertrat und vom
König Phi l ipp IV. mit dem Orden dcs
goldenen Vließes, 1664, geschmückt, in sein
Vaterland zurückkehrte. Im Jahre 166ä bc»
gleitete er den Kaiser Leopold I. nach
Tirol, wo dieser nach Ableben dc6 Erzhcr»
zogs Sig ismund Franz die Huldigung
der ihm zugefallenen Länder entgegennahm.
Auch kaufte Graf Johann Maximi l ian
von Kaiser Leopold I. laut Kaufbrief vom
25. August 1666 erbciacnthümlich die schon
von seinem Vater Georg S ig ismund in
Folge einer Schuldverschreibung vom Jahre
1619 in Besitz genommene Herrschaft und
Vcste Stcycr um die Summe von 363.844 st.
und errichtete im Jahre 1669 das Fidci-
commiß. Jedoch wurde sich von Kaiser Leo--
pold für sich und seine Nachkommen auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon