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Abhandlungen über Bienen-. Vieh. un'
Pferdezucht und andere landwirthschaft,
liche Gegenstände veröffentlicht.
slovnik Q au. LUV. Rsclg.Ictoi' Dr. I'i'
^ä . NisFsr, d. i. Conversations-Lerikon
Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieg er (Pra
1859. Kober, Ler.8°.) Bd. IV' S. 1146. -
LyZ^a-LloveuL^, d. i. öechisch'slavisches Bw
cher.Lexikon (Prag 1863 , Kober. Iex. 8«.
S. 122.
Lamil, WilhelmDusan (Arzt, geb
zu Letina im Jahre 1824). Bruder de
beiden Vorigen, Johann Baptist
und Kar l 3. Besuchte das Gymnasium
in Pilsen, dann in der Altstadt zu Prag
widmete sich dem Studium der Arzenei
künde, aus welchem er im I . 4849, nach
Anderen 4831, an der Prager Hochschule
die medicinische Doctorwürde erlangte
Nebenbei betrieb er das Studium der sla<
vischen, vornehmlich der südslavischen
Sprachen und übersetzte, während er noch
Studiosus war, aus dem Croatischen
die Schrift: „Lo^sH na Fosnn", d. i.
Ein Blick auf Bosnien (Prag 1843).
Im Jahre 1848 ibegab er sich zugleich
mit Erben als Abgeordneter des Pra
ger Nationalausschufses zum croatischen
Landtage nach Agram. Dort war er für
Aufrechthaltung des guten Einverständ«
niffes zwischen den öechen und Süd»
slaven thätig und gewann auch für den
Ban Iel laöi« ' ein so lebhaftes Inter-
esse, daß er die von demselben befolgte
Politik in der Zeitschrift „Näroänü
novw^", für welche er damals schrieb,
da er mit Hav l i öek ^Bd. VIII ,
S. 98) befreundet war, förderte und
hervorhob. Er besuchte nun auch die
anderen Lander des slavischen Südens
und dehnte seine Reise bis nach Serbien
aus. Die Ergebnisse seiner Reise ver-
öffentlichte er in zwangloser Folge in der
Zeitschrift „N^roäns novmv". Nach sei- ner Rückkehr in die Heimat wurde er von
der nationalen Partei in den Ausschuß
der Präger slavischen Linde (slovanzi^
Upa) gewählt, in welchem er zur Rechten
hielt und von seiner Partei für die Re>
daction des von der slavischen Linde her»
ausgegebenen Wochenblattes vorgeschla-
gen wurde. Kränklichkeitshalber verließ
3. im Jahre 1849 wieder die Heimat und
suchte in den Seebädern des adriatischen
Meeres Erholung. Da bereiste er das
Küstenland. Dalmatien und die Inseln,
endlich auch Montenegro, wo er bei dem
Vladika der schwarzen Berge, bei Peter
Petrov i ts Njegos eine sehr gastliche
Aufnahme fand. Mit dieser Reife ver»
band L. naturwissenschaftliche und cultur-
historische Studien über den slavischen
Süden, deren Ergebnisse er im „62.20
s Uu86H klälovstvi äoslcädc)" und
in dem „?ra28k6 novin^" niederlegte.
Nachdem er in die Heimat zurückgekehrt,
trat er in die ärztliche Praxis und erhielt
ine Stelle in dem Kinderspitale des
Dr. 3öschner. welche er bis zum Jahre
1860 versah. Auch hielt er in dieser Zeit
Vorlesungen über Anatomie, welche sehr
besucht waren und feinen Nuf über die
Grenze trugen. Vornehmlich waren es
Nüssen, die stch zu seinen Vorträgen
drängten. waS ihn veranlaßte, sich nun
auf Erlernung der russischen Sprache zu
verlegen, in der er es bald so weit
brachte, daß er schon im Jahre 1839 von
Zeit zu Zeit in russischer Sprache über
Anatomie vortrug. I n kurzen Zeiträumen
rhielt er Antrage nach Würzburg. Turin
und Charkow. Für letztere Stadt, wo
M seinem heimischen verwandtes Idiom
gesprochen wird, entschied er sich und
erließ im Jahre 1860 das Vaterland,
m sein Lehramt an der Charkower Hoch»
chule anzutreten. 3. hat bereits viele
md weite Reisen unternommen. Noch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon