Page - 66 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Laicharding-Lenzi, Volume 14
Image of the Page - 66 -
Text of the Page - 66 -
Lanckoronski LanckoroĂĽski
lotte Adelheid Gräsin Stadion
(geb. 28. März 1804). einer Schwester
des (4833 5) Ministers Grafen Franz
Stadion vermalt, jedoch find aus
dieser Ehe keine Kinder vorhanden.
Wiener allgemeine Theater<Zeitung.
Herausgegeben von Ad. Bäuerle (Wien,
gr.4°.) 46. Jahrg. (1852), Nr 284. S. 1142.-
„Die Grafen Lanckorouski".
I. Zur Genealogie des Wrasengeschlechtes Fancko-
roĂĽski. Die L. sind eine altadelige Familie
in Polen, welche aus dem Hause Zador
stammet, und von deren Vorfahren Nie-
siecki in seinem polnischen Adelsbuche, in
welchem er bei den 3. bis zur Mitte des
12. Jahrhunderts zurĂĽckgeht, reiche Mitthei-
lungen macht. Was ihre Abstammung aus
Frankreich betrifft, so ist dafĂĽr der alte Chro<
nist Dlugosz der eigentliche Gewährsmann;
denn er ist es. der, als er ĂĽber den Krakauer
Domherrn und nachmaligen Bischof von Bres»
lau, Walcer (Walter) Lanckoronski,
Näheres berichtet, unter anderem schreibt:
„Walcer L., als er zum Bischof gewählt und
geweiht worden, ließ die hölzerne Kirche Bres<
lau's niederreiĂźen und eine neue aufmauern, in
welcher er — um sich seiner Worte zu bedie»
nen, „kkditum st. onlwm, soolssias I^UFäu-
nensis ex <3l>.Uii5" einfĂĽhrte. DieĂź scheint
zu bestätigen, was man von dieser Familie
liest, daß sie aus Frankreich zur Zeit Boles«
laus' des Krummmauls nach Polen herüber«
gekommen, wie es im Diplome Karl 's IV.
aus dem Jahre 1355 steht, worin dieser
Monarch ausdrĂĽcklich ausspricht, daĂź sie aus
Frankreich nach Polen gekommen sei; dort
nannten sie sich Herren von Breze, und auf
diesen Namen deutet der polonifirte Name
Brzezie hin, den die L. heute noch mit dem
ihrigen verbinden. In eben diesem Diplom
geschieht auch Erwähnung, wie Sbigniew L.,
ein Sohn des Stephan Brzezie aus dessen
Ehe mit Anna von Wisznice, von Kaiser
Karl IV., den er mit fĂĽnfhundert Reitern
nach Rom begleitet, zugleich mit seinem Bru<
der Stanislaus für sich und ihre Nach«
kommen in den Grafenstand erhoben worden
seien. Auch wird in diesem Diplome das
Wappen beschrieben, dessen sich die Lancko«
ronski noch heute bedienen. Dieses Diplom
haben König Kasimir der Große von Polen
im Jahre 1370 und Kaiser Ferdinand I.
im Jahre 1560 bestätigt. Zbigniew und sein Bruder Stanks laus wurden die Ahn»
Herren zweier Linien, die beide zur Stunde
blühen, nämlich Zbigniew ist der Ahnherr
der Grafen von Dr^e^ie-FanckoroĂĽski und
Stanis laus jener der Grafen von Vrze-
M-Nnssocki. Die Lanckoronski theilten
sich später in zwei Zweige, in einen älteren
und in einen jĂĽngeren. Dieser letztere ist erst
in neuerer Zeit. in den fĂĽnfziger Jahren, mit
Thecla Gräfin L.-Br.. verwitweten Graf
Peter Leszczycz von RadoliN'Rado«
l inski erloschen. Der ältere blüht noch fort
und ist Graf Kasimir, Bruder des verstor«
benen Grafen Kar l , der Chef des Hauses.
Die Bestätigung des Reichsgrafenstandes für
Oesterreich erhielt die Familie von Kaiser
Joseph I I . mit Diplom vom 18. November
1783. Der heutige Familienstand der Grafen»
familie Lanckorouski 'Brzezie ist: Graf
Kasimir (geb. 1802), k. k. Kämmerer, vor»
mals Hofrath bei dem Triester Gubernium,
erbliches Mitglied des Herrenhauses des öster«
reichischen Reichsrathes, Herr der Herrschaften
Wodzyslaw in Rusfisch'Polen, Komarno und
Chodorow in Galizien, vermalt (seit 26. August
1843) mitLeonie Gräsin poloslia (geb. 13. August
182t), aus welcher Ehe eine Tochter Elisa-
beth (geb. 23. Juni 1844) und ein Sohn
Kar l (geb. 4. November 1848) stammen.
Nuellen zur Genealogie des Hauses Lancko-
roiiski. 2) Schriftliche. Bestätigung des
Grafenstandes fĂĽr Mathias Grafen
Lanckoronski und seine Nachkommen mit
Diplom vom 18. November 1783. — b) Ve»
druckte, ^l'esl'sc^l' ^as^a?^, Ivorana. xoiLka
.. . 02M Kord3° i 5ami1i6 i'^oerökio, 4 toni^,
d. i. Die Krone Polens oder Wappen und
Adelsfannlien (Lemberg 1728 u. f.) Bd. I I I ,
S. 23 sdie Hauptquelle, welche sehr
ausfĂĽhrliche, wenngleich etwas verworrene
Nachrichten über diese Familie bringt). —
G r o ß e s vollständiges (sogenannte«
Zedler'sches) U n i v e r sa l . 3 e r i k 0 n
(Halle und Leipzig, Johann Heinr. Zedler,
kl. Fol.) Bd. XVI, Sp. 496. — Allgemei«
nes historisches Lexikon (Leipzig 1731,
Thom.Fritschen'ö Erben, Fol.) Bd. I I I , S. 90.
— Kneschke (ErnstHeinrich Dr.), Deutsche
Grafen'Häuser der Gegenwart (Leipzig 1852,
T O . Weigel,8°.) Bd. I I I , S. 214. — Der.
selbe, Neues allgemeines deutsches Adels.
Lexikon (Leipzig 1859. Friedrich Voigt. 8«.)
Bd.V, S. 367. — Gothaisches genea.
logisches Taschenbuch der gräflichen
Häuser (Gotha, Just. Perthes, 32«.) 37. Iahr<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon