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Lanza
Lanza, Karl(ArztundArchäolog.
geb. zu Roccasecca in Italien, gest.
zu Spalato um das Jahr 4339).
Studirte in Neapel die Medicin, begab
sich dann nach Mailand, wo er mit
Moscat t i bekannt winde, der ihn, als
er Senator des Königreiches Italien
und Staatsrath wurde, als Privat-
secretar zu sich nahm. Später unternahm
er Reisen im eigenen Vaterlaude, das er
nach mehreren Richtungen kennen lernte,
und in Frankreich, wo er sich mit den
inneren Einrichtungen der großartigen
Heilanstalten dieses Staates bekannt
machte. Nach Mailand zurückgekehrt,
verkehrte er viel mit Mo scatti, Pinde-
mo n t e, Mont i und Frau von S t a ö l.
I n die Zeit seines Mailänder Aufenthaltes
fällt das Erscheinen seines Werkes: „Ds?-
a, 8l>.), eine Schrift,
welcher selbst die Anerkennung des be-
rühmten Scarpa zu Theil wurde.
Eine ihm angetragene Professur der
Medicin an den Hochschulen zu Padua
und Pavia lehnte er, in seinem Dränge
die Welt zu sehen, ab und nahm die
Stelle eines Oberärzten bei den fran-
zösischeu Truppen an, welche eben nach
Dalmatien marschirten. Er kam nun nach
Spalato, wo er eine Italienerin kennen
lernte, sie heirathete und nunmehr blei»
bend sich niederließ. Der classische Boden
Spalato's fesselte seine Aufmerksamkeit
vor Allem, er begann archäologische
Studien, sammelte mit großem Eifer
Alterthümer, Kunstwerke. Medaillen,
stiftete im Jahre 1818 das Museum,
dessen Director er wurde, und erhielt
seiner archäologischen Kenntnisse wegen
die Leitung der von ihm angeregten und
eifrig betriebenen Ausgrabungen von
Lalona. Leider raffte ihn der Tod im Alter von erst 83 Jahren dahin. Als der
bekannte Archäolog Abb6 Francesco
Carrara sBd. I I , S. 29t^j in seinen
Werken mehrere Entdeckungen in den
Ausgrabungen von Salona als Ergeb»
nisse seiner Forschungen ausgab, trat
3 anz a's Sohn F r a nz für seinen Vater
in die Schranken, und ließ aus diesem
Anlaß die Schrift: „VovsroLo triduto
ä'un 63Ü0" (I'orino 4846, 8«.) erschei-
nen, worin er die Verdienste seines
Vaters wieder herstellt. Ueber seinen
Sohn Franz siehe die vorangehende
Lebensskizze.
Oiiliouai-io 0io i^'u,n6o äczli nolnini iNuätri
p. l7<». — Düringsfeld (Ida von). Aus
Dalmatirn (Prag 18o7, Bellmann, 8») Bd.I,
S. 2^6. — Kunst» Blatt (Stuttgart. Cotta,
^".) Jahrg. 1326, S. '^ 6: „Ausgrabungen in
Dalmaticn".
Lanzani, Anton (Kupferstecher,
geb. zu Lugano in der Lombardie).
Zeitgenoß. Nagler bemerkt über ihn,
daß er ihn anderwärts auch Ianzin i
geschrieben gefunden habe, vermuthet
aber, daß Lanzani der richtige Name
sei. Er hatte sich in Paris für seine
Kunst ausgebildet und war dann nach
Mailand zurückgekehrt, wo er noch in
den Vierziger-Jahren arbeitete und seine
Blatter großen Beifall fanden. Von
seinen Arbeiten sind bekannt: „ZMni22 der
ngrril! Aasta", nack Mol teni , in
welchem vorzüglich der Atlas und die
durchsichtige Gaze trefflich nachgeahmt
sind; — „Ansicht uun Mailand", nach
Mar t in i 1831. großes Aquatintablatt;
— mehrere Blätter in der bei Pozzi
erschienenen römischen Geschichte nach
Pinell i 's Radirungen in Aquatinta
ausgeführt; und mehrere Blätter in
Almanachen nach Gemälden von Pal«
lagi und Migl iara, mit großer Fein-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon