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Lasser 177 Lasser
dieser Angelegenheit; S. 68l, in der Abend
sitzung desselben Tages. Nachdem 3. über
den Antrag des Finanz«Ausschusses , dem
Finanzminister eine so hohe Summe zur
Verfügung zu stellen, daß er nicht genöthigt
würde, in kurzer Zeit wieder mit einem
ähnlichen Ansinnen vor den Reichstag zu
treten, gesprochen, kommt er in der Dar<
stellung auch auf die durch den Vorredner
Smolka besprochene italienische Frage und
spricht die denkwürdigen Worte: „Ich will
hinweisen auf die Opfer, welche die Provinzen
brachten, um zu dem Ziele zu gelangen, wel«
ches unsere Truppen erreicht haben; ich will
darauf hinweisen, daß wir es diesen Truppen,
oder vielmehr unseren Brüdern und
Söhnen verdanken, daß sie mit heldenmüthi»
ger Tapferkeit den Angriff auf die Grenzmar»
ken nicht Oesterreichs, sondern Deutschlands
siegreich zurückgeschlagen, daß sie das italic«
Nische Mordgeschrei „Hlarts a.i löäeüoki",
das gar sehr abstach von den brüderlichen
Aeußerungen, welche in den Märztagen gc»
macht worden sind und die ich nicht vergessen
werde, durch den siegreichen Flug des öfter«
reichischen Adlers von Udine bis Verona und
Mantua und von da auf den Dom uon Mai»
land, widerlegt haben"; — Nd. II, S. 8, in
der 28. Sitzung (23. August 1818) spricht 3.
über den Kudlich'schen, dic Ablösung und
Entschädigung der Grunolasten betreffenden
Antrag; — S. 126—145. in der 33. Sitzung
(vom 30. August) spricht 3. in dcr Debatte über
den Kudlich'schen Antrag; nachdem über die»
sen uiele Gegen«, Vervesserungs. und Ergän»
zungsanträge gemacht wurden, wollte man
eine Vereinbarung derselben erzielen. Diese
kam nicht zu Stande, Nun trat Kudlich
mit seinem Antrage selbstständig vor; darauf
3asser, der in dem seinigen die Anträge
von 23 Amendementstellern zusammenfaßte.
In Kudlich's Antrage war der Grund'
satz der Ablösung der Grundent«
lastung nicht ausgesprochen, wie dieß in
3asser's Collectivantrag der Fall ist, wel<
cher sofort auch zur Grundlage der Abstim»
mung angenommen wurde. Durch diesen
Umstand verwandelte sich der Antrag Kud'
lich's. der in schreiendes gefährliches Unrecht
umzuschlagen drohte, in eine gefahrlose, aber
höchstwichtige Rechtsfrage, in welcher 3. in
den wichtigsten Momenten in beredter und
siegreicher Weise das Wort ergriff, und zwar
S. 147, 156. 157. 168. in der 34. Sitzung
(oom 31. August); S. 235, in der 37. Sitzung
v. Wurzbach, biogr. 3erikon. XIV. ^Gedr. (vom 5. September); S. 238; — S. 268, in
der 38. Sitzung (vom 6. September 1848)
ergreift 3., nachdem die Entschädigungsfrage
nach einer mühevollen und langwierigen Ver>
Handlung zur Abstimmung gekommen, zum
Schlüsse das Wort. schlägt noch einige Ein«
Wendungen der Gegenpartei aus dem Felde
und bemerkt, „daß jeder Angriff, der bezüglich
der Stellung, welche das Ministerium bei der
Frage der Entschädigung eingenommen hat.
auf das Ministerium gemacht wird, auch auf
d-en Reichstag. respective auf die Majorität
desselben zurückfalle"; — S. 394 u. 396, in
der 41. Sitzung (vom 13. September) wird 3.
in die Commission gewählt, welche der Reichs,
tag dem Ministerium anläßlich der drohenden
Ereignisse, welche
sich
in Wien entwickelten, an
die Seite zu stellen beschließt; — S. 436, in
der 43. Sitzung (vom 16. September) ver«
wahrt sich 3., nachdem er bemerkt, daß durch
Aufhebung der das Unterthansrvesen betreffen-
den Gesetze auch der Einfluß der Holitischen
Unterthansbehörden auf 3ocalstreitigkeiten be«
seicigt sei, dagegen, daß von Seite des
Reichstages etwas an sich gerissen
werde, was eigentlich der richter«
lichen Gewalt zusteht; — S. 3W. in der
44. Sitzung (vom 19. September 1848) in die«
ser denkwürdigen Sitzung wurde der Antrag
gestellt, die aus Pesth von der ungarischen
National» Versammlung an den vereinigten
österreichischen Reichstag zur unmittelbaren
Verhandlung mit demselben abgeschickte Depu-
tation in diesem letzteren zu empfangen. Ob»
wohl nun nach der Geschäftsordnung die
Zulassung uon Deputationen sowohl in die
Reichstagssitzungen als in die Abtheilungen
und Ausschüsse nicht gestattet war. stellte doch
der Abgeordnete Sierakowski den Antrag,
für diesen Fall eine Ausnahme uon der Ge<
schäftsordnung zu machen; darüber entspann
sich eine lange Debatte, an der sich die Abge«
ordneten Borrosch, Fedorowitsch, Bre<
stel, Brauner, Rieger, Tro jan, Gold«
mark, K laudi . 3öhner, Hawelka.
Schuselka, Dol iak, Neuwal l . Vio»
land, Helfert, Dy lews l i . Polaczek,
Ionak, Potocki, Bach. kurz die vorzüg«
lichsten Sprecher der Versammlung und Männer
aller Farben betheiligten. Auch 3asser nahm
das Wort, „und ohne den Vorwurf der Kälte
zu scheuen, die sich vielleicht von der 3uft
herschreibe, die von Gletschern weht, welche
seine Wiege umstanden", widerlegte er einzeln
die Anträge jener Abgeordneten, welche für
9. Juli 1865.^ 12
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon