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Lllßgallner 179 Laßgallner
schrumpfen werde nicht bloß zur Landeskind-
schaft, sondern sogar zur Ortsheimat; dann,
meine Herren, fürchte ich nur zu sehr, daß
wir lauter Horizonte bilden — und Sie
wissen, daß dcr Horizont sich ändert, wenn
man auch nur um einige Schritte seinen
Standpunct ändert; dann, meine Herren,
werden wir tausend Kirchthurmshori»
zonte bilden statt des einen gemeinsa»
men, sich über uns Allen aufwölbenden Him»
melsdomes". -^ - Stenographische
Protokolle der Hauses der Abgeordneten
des Reichsrathes und dieselben des Herren-
hauses des Neichsrathes (Wien l862 u.f.. k. k.
Staatsdruckerei, 4".) fter zu den Protokollen
beider Häuser und einer jeden Session separat
erschienene Index gibt eine ausführliche
Darstellung der parlamentarischen Thätigkeit
dieses Staatsmannes, und zwar in der Ru-
brik: „Personen'Register. I. Ministerien"^. —
Porträte. 1) Im Holzschnitt inWalohci m's
„Illustrirter Zeitung" l863. Nr. 53, Zugleich
mit-Graf Rechberg, Freiherrn o. Mecsery,
FZM. Graf Degenfeld und v. Plener; —
2) Photographie von Ost. — Wappen. Im
goldenen Felde eine vom vorderen unteren
zum linken oberen Ecke gezogene blaue Straße,
auf welcher auf drei Stengeln auf jedem drei
silberne Kleeblätter erscheinen. Auf dem Schilde
ruht ein in's Visir gestellter Turnierhelm, der
mit einem blau'goldenen Bunde bedeckt ist.
Auf diesem Bunde erhebt sich ein goldener
Adlerflügel, der mit der im Wappen beschrie-
benen blauen Straße mit den silbernen Klee-
blättern belegt ist. Die Helmdecken sind
beiderseits blau, rechts mit Gold, links mit
Silber belegt.
Laßgllllner, Johann Karl Freiherr
von (k. k. Feldmarschall'Lieute-
n ant und Ritter des Maria Theresien»
Ordens, geb. in Ungarn im Jahre 1714,
gest. zu O edenburg 20. August 1798).
Entstammt einer ungarischen Familie,
welche dem Freiherrndiplom zu Folge
bereits im Jahre 1732, nach Nagy's
„NaF^2.rorL2I.F QZalHäai" aber erst
1734 das ungarische Indigenat erhielt.
3. trat im Jahre 1732. 18 Jahre alt. in
die kais. Armee, machte im 4. Dragoner«
Regimente, damals Hessen-Darmstadt,
den Türkenkrieg und die Feldzüge des Erbfolgekrieges mit und war im Regi-
mente stufenweise
zum Major, und nach»
dem er sich bei Kollin ausgezeichnet, zum
aggregirten Oberst im Kürassier« Reg i«
mente Buccow befördert worden. Bald
darauf erlangte er wieder durch eine
Waffenthat seine Beförderung zum wirk-
lichen Obersten. Nach der Schlacht bei
Leuthen hatte sich nämlich der Herzog
Kar l von Lothringen nach Böhmen
zurückgezogen. Bei dieser Gelegenheit
wollte ihm die preußische Avantgarde
bei Landshut vorkommen und die Straße
besetzen. 3aß gallner aber hatte diese
Absicht des Feindes vereitelt, indem er
mit einer Abtheilung von fünfhundert
Reitern die feindliche Uebermacht so
lange aufhielt, bis der Herzog mit seinem
Corps Landshut erreicht hatte. Nur 3.'s
Umsicht und Entschlossenheit konnten dem
bei weitem stärkeren Feinde mit Erfolg
Widerstand zu leisten, denn vornehmlich
seine geschickten, auf Täuschung des
Feindes abzielenden Manoeuvres und
Bewegungen führten diesen glücklichen
Erfolg herbei. Der Herzog anerkannte
auch in einem besonderen Schreiben die
schöne Waffenthat des Obersten, der in
Folge dessen wirklicher Oberst im Kü»
rassier>Regimmte Anhalt-Zerbft wurde.
Neue Beweise seiner Bravour gab 3. in
den Schlachten bei Hochkirch (13. und
14. Oct. 1758), Maxen (20. u. 21. Nov.
1739) und Torgau (3. Nov. 1760), und
Feldmarfchall Graf Daun rühmte das
tapfere Verhalten des Obersten 3. und
das ausgezeichnete Benehmen seines Re<
giments öffentlich an. Im letzten Feld-
zuge des siebenjährigen Krieges, 1762,
hatte sich Daun bereits tief in das böh-
mische Gebirge zurückgezogen, wahrend
der König im August die Belagerung
von Schweidnitz begann. Daun hatte
verschiedene Male versucht, dem bedräng-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon