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Lattermann 187 Lllttermann
Mondovi, den letzten dieses Feldzuges,
wieder auszeichnete. Besonders thatigen
Antheil hatte 3. an den Begebenheiten
des Feldzuges im Jahre 1800. So
befand er sich bei der Unternehmung in
die Riviera. wo er am 6. April die Höhe
Pian di Merlo erstürmte, im Vereine
mit dem General Palf fy die Franzosen
aus ihren starken Verschanzungen bei
Torredi Ca di buona und dem Monte
Ajuto vertrieb, mit großem Verluste bis
Savona zurückwarf und den Marschall
Sou l t zwang, seine Stellung auf dem
Monte Moro aufzugeben und sich nach
Genua zurückzuziehen. Mit fünf Grena»
dier-Bataillouen deckte 3. durch eine
Aufstellung bei Arbizola die Blockade
von Savona. Wiederholte, mit vier
Halbbrigaden unternommene Angriffe
Massena's (15. April) schlug 3. ab
und nöthigte Massena zum Rückzüge.
Nach der Einschließung Genua's nahm
3. noch Theil an den Gefechten, welchen
Su ch e t's Rückzug hinter den Var folgte.
Als später, nachdem Suchet ansehn»
liche Verstärkungen erhalten, sich das
Waffenglück der Unseren wandte, be»
währte sich 3.'s oft erprobte Tapferkeit
bei mehreren Anlässen, so im Gefechte
auf dem Monte Nave, wo er. um die
Brigaden Ulm und Bellegarde zu
retten, den mit der starken Uebermacht
unternommenen Angriffen der Franzosen
lange Widerstand leistete; in der
Schlacht bei Marengo, in welcher er mit
einer schwachen Brigade den Uebergang
über den Fontanone«Graben unter dem
heftigsten feindlichen Feuer erzwang und
die so errungene Stellung behauptete;
aber eine schwere Verwundung von einer
Flintenkugel machte ihn ferner kampf-
unfähig. Die Schlacht wurde, wie be»
kannt, verloren. Am 8. September 1800
wurde 3. zum Feldmarschall-Lieutenant befördert und am 1. Jänner 1802 zum'
zweiten Inhaber des 23. Infanterie-
Regiments ernannt. Die bei Marengo
erhaltene Schußwunde gestattete ihm den
activen Dienst im Felde nicht mehr;
sonach wurde er bei Ausbruch des Feld»
zuges im Jahre 4803 auf die Kriegs«
dauer zum Interims«Commandirenden
in Böhmen ernannt, wo sich ihm in der
schweren Kriegsepoche genügende Ge«
legenheit darbot, seine militärische Um«
slcht zu erproben. Nun folgen in kurzer
Frist einer Iahreswoche immer wieder
neue Veränderungen in seiner Stellung.
Nach Beendigung des letzten Krieges
trat er in den Ruhestand, m welchem er
bis zum 28. Juli 4807 verblieb, worauf
er als Divisionär nach Peterwardein
ging; im März 1809 wurde er Interims»
Commandirender im vereinigten Karl»
städter»Warasdiner Banal. Generalat,
im December desselben Jahres Vice»
Präses des ^uäioiuw äsly^atuw mili»
tars in Wien; als bald darauf das In»
fanterie-Regiment Nr. 23, dessen zweiter
Inhaber 3. war, aufgelöst wurde, erhielt
er die Stelle des zweiten Inhabers bei
dem 7. Infanterieregimente, defsen
erster Inhaber er im Jahre 1824 wurde.
Im Jänner 1810 zum Hofkriegsrath
ernannt, wurde er im September Vice«
Präsident der politisch-ökonomischen Nor»
malien. Commission, im Juli d. I .
Feldzeugmeifter und noch im September
provisorischer Civil» und Militar'Gouver»
neur von Illyrien, welches Königreich
vier Jahre unter französischer Gewalt
sich befand. Am 13. October hielt er in
Laibach in derselben Burg den feierlichen
Einzug, an welcher er vor 46 Jahren als
Cadet Wache gestanden. Nur kurze Zeit
war 3aibach so glücklick, sich der huma»
nen segensvollen 3eitung dieses Staats»
mannes zu erfreuen, indem er die Stadt,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon