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Laub 19« Laub
er Latt is, ertheilte ihm für seine Er-
findung einen Ferman auf sieben
Jahre
und gab ihm den Auftrag, das neue
Culwrsystem auf den Gütern des Vice-
königs in Dostene und Deyrouth aus-
zuüben. Diesem Beispiele folgten bald
auch andere eingeborene und fremde
Grundbesitzer und Lattis' System ward
alsbald auf großen Landerstrecken an-
gewendet. Thatsächlich findet nach dem«
selben die erste Reisernte Mitte Juli
statt, welche früher nie vor EndeOcto«
ber abgehalten zu werden pfiegte. In-
teressant wäre es zu ersahreu, warum der
Venetianer Latt is zuerst in Egypten
diese wichtige Erfindung in Anwendung
brachte, für welche ihm die Reisfelder des
Pothales in seiner Heimat so großen
Raum darboten.
Wert heim er (Ios.), Jahrbuch der Isracliten
(Wien. Leopold Sommer, 8".) Neue Folge,
dritter Jahrgang (36l7, l8ö6/57), S. 80 u. f.
Laub, Anton (Miniaturmaler,
geb. zu Lemberg im Jahre 1788, gest.
ebenda im Jahre 1842). Er lebte in
Lemberg, wo er sich in seiner Kunst aus»
gebildet. Er malte vornehmlich Minia»
turporträte und häusiger von Personen
des schonen Geschlechtes, die für Arbei.
ten seines Pinsels, mit dem er geschickt
zu schmeicheln verstand, sehr eingenom»
mcn waren. L. ertheilte auch Unterricht
im Zeichnen; ein geübter Kenner von
Gemälden und Kunstblättern, sammelte
er deren und handelte mit Erfolg damit.
d. i. Lexikon der polnischen Maler, wie auch der
fremden, die sich in Polen bleibend nieder»
gelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten
haben (Warschau 1860, Orgelvrand, Ler. 8°.)
Bd. I I , S. 238.
Laub, Ferdinand (Tonkünstler,
geb. zu Prag 19. Jänner 1832). Sein Vater ErasmusL., selbst ein geschickter
Musicus, übersiedelte aus einer kleinen
Ortschaft Böhmens, wo er bis dahin
gelebt, nach Prag und ertheilte selbst
dem Sohne den ersten Unterricht in der
Musik. Dieser zeigte auch sehr früh ein
ungewöhnliches Talent. Erst sechs Jahre
alt, spielte der Knabe eines Tages
(26. November 1838) im Freundeskreise
die Variationen von Ber iot in N-äur
und erntete allgemeine Bewunderung.
Man nannte ihn noch lange Zeit in
Erinnerung an jene Scene den kleinen
Zauberer und unter diesem Titel (mai^
äivotvoros) brachte auch die öechische
Zeitschrift Dal i ko r , ein Blatt für
Musik und Theater, diese Episode aus
des Künstlers Leben. L. widmete sich
nun mit allem Eifer der Erlernung
seiner Kunst, unterließ es aber nicht, auch
auf anderen Gebieten des Wissens,
welche nicht selten von Leuten, so sich der
Erlernung einer Kunst widmen, zu ihrem
großen Nachtheil als für überflüssig ver«
nachlassigt werden, steißig Umschau zu
halten. Im Jahre 184l wurde dem
damals neunjährigen Knaben das Glück
zu Theil, sich vor dem zu jener Zeit in
Prag Concerte gebenden Ole Bu l l
hören zu lassen und die rückhaltlose An»
erkemmng des Meisters, der dem genialen
Knaben in Bewunderung seiner Leistung
eine große Zukunft prophezeite, war kein
geringer Sporn zu weiterer eifriger
Ausbildung und zu gründlichen Studien.
Auch begann der kleine L. zu jener Zeit
schon in den kleineren Städten Böhmens
und auf den Schlössern des musiklieben»
den Adels Concerte zu geben, in welchen
er großen Beifall erntete und in einem
derselben an dem Grafen Podstatzky«
Liechtenstein, der selbst ein gediegener
Musikkenner war, einen für seine spätere
Künstlerlaufbahn einflußreichen Gönner
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon