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Laube 193 Laube
zehn Jahre lang, von 4771 bis 1784,
bekleidete. 3. hat viele Kirchensachen.
Messen. Arien, Motetten u. dgl. m. com«
ponirt, die jedoch alle Handschrift geblie«
ben find. Auch wird ihm das Singspiel
„Das Orakel" zugeschrieben, jedoch ist
diese Angabe nicht verbürgt.
Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch«bio«
graphisches Lexikon der Tonkünftler (Leipzig
48l3, A. Kühnel. gr. 8".) Bd. I I I , Sp. 191. —
Gaßner (F. S. Dr.), Universal'Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart!849. Frz. Köhler. Ler. 8".) S. 530. —
Neues Universal-Lerikon der Tonkunst.
Angefangen von Dr. Julius Schladebach,
fortges. von Eduard Bernsdorf (Dresden,
R. Schäfer, gr. 80.) Bd. I I , S. 726. —
Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines
historisches Künstler'Lexikon für Böhmen und
zum Theile auch für Mähren und Schlesien
(Prag 1815. Haase. 4".) Bd. I I , Sp. 182. —
I^aä. N isFsr , d. i. Conversations<Lerikon.
Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger
(Prag 1859. I . 3. Kober. Ler. 8<>.) Bd. IV,
S. 1180.
Laube, Heinrich (deutscher Dichter
und Schriftsteller, geb. zu Sprot-
tau in Schlesien 18. September 1806).
Besuchte die Bürgerschule seiner Vater-
stadt; 14 Jahre alt, bezog er daS evan»
gelische Gymnasium zu Großglogau, auf
welchem ebenso gewissenhaft lateinische
Sprach« als Betübungen gehalten wur«
den. Fünf Jahre hielt er diese pietistische
Richtung aus, länger nicht, er ging nun
nach Schweidnitz, wo er die Studien
fortsehte und sein Abiturientenexamen
ablegte. Mit guten geographischen und
historischen Kenntnissen ausgerüstet, neben
der Muttersprache, die er vollkommen
inne hatte, ein fließendes Latein sprechend,
begab er sich
im Jahre 1826 nach Halle,
um dort die Theologie zu ftudiren. Im
Burschenleben sich behaglich fühlend,
war er auf dem Fcchtboden — was sich
mit dem künftigen Theologen ' schlecht
r». Wurzbach', biogr. Zerikon. XIV vertrug — öfter als in den Kollegien zu
finden, nurdieVorträgeWegscheider's
versäumte er selten und stellte sich unter
deffen rationalistische Fahne aus innerster
Ueberzeugung; auch hörte er einige Cot-
legien über romantische Literatur. Zu-
gleich machte er schon damals mit be-
freundeten Collegen weite Ausflüge, wie
er denn während seiner Studienjahre
die schlesische Heimat nach verschiede-
nen Richtungen, nicht selten zu Fuß.
durchwandert hatte. Im Jahre 1828
kam er auf die Universität nach Breslau
und hier trieb er steißiger als bisher
theologische Wissenschaften, besonders
Kirchengeschichte und predigte auch mit-
unter; immer aber ein abgesagter Gegner
alles Philiströsen, schien der theologische
Ernst, der ihm nöthig war, lange nicht
kommen zu wollen. Im Gegentheile
wurde er, nachdem er einer Aufführung
von Kleist's „Kätchen von Heilbronn"
beigewohnt und diese zündend in sein
Herz geschlagen, in einen ganz eifrigen
Theaterbesucher umgewandelt. Eine zarte
Herzensneigung trat nun auch noch hinzu;
ein poetischer Verein, der sich gebildet
und dessen Mitglied er wurde, gab an«
regende Gelegenheit zu Mittheilungen
lyrischer und dramatischer Versuche, und
so hatten sich Amor und Thalia gegeü
den jungen Theologen verschworen und
endlich auch über ihn gesiegt. I n jener
Zeit schrieb 3. seine ersten Theaterstücke:
„Gustav -Adolph", einefünfactigeTragö-
dieinVersen, welche in Breslau —Kunst
gab den Gustav Adolph — mit Beifall
gegeben wurde, und durch das Auftreten
Paganini 's wurde die phantastische
Posse „Nicolo Zaganini" hervorgerufen,
welche 3 aube auf die Bitte eines Schau-
spielers, des nachmaligen Burgtheater»
Inspicienten Just schrieb, der ein geschick-
ter Violinspielerwar, Paganini treffend
l2. Juli 1363.) 13
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Laicharding-Lenzi, Volume 14
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Laicharding-Lenzi
- Volume
- 14
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 550
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon