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Fevati 26 Lcvati
das Schlafgemach der Erzherzogin M a
r ia Beatrice von Este, worin er die
Wölbung mit so meisterhafter Tauschung
gemalt, daß man. selbst wenn man näher
trat. eine wirkliche Wölbung vor sich zu
haben meinte und erst durch die Beruh
rung der
stachen
Nand sich von der durch
die Kunst hervorgebrachten Täuschung
überzeugte. Als Kaiser Pau l von Ruß«
land. der damals unter dem Namen eines
Grafen von Nord Italien bereiste. die>
ses Gemach gesehen, ließ er sich von dem
Künstler eine genaue Copie davon anfer
tigen, um darnach eine ahnliche Malerei
in seinem Palaste zu St. Petersburg
auszuführen. 3. war bereits hoch in den
Jahren vorgerückt, als ihm die ciS
pinische Regierung im Jahre 1802 die
Leitung der von ihr errichteten Schule
für die Persvective in der Akademie der
schönen Künste in Mailand verlieh. Mit
allem Eifer lag 3. seinem 3ehramte ob
und behielt es auch dann, als die 3om.
bardei wieder österreichisch wurde. Jedoch
wurde ihm seines vorgerückten Alters
wegen ein Adjunct beigegeben. Zum Be<
Hufe seines Vortrages verfaßte er ein
besonderes Handbuch über die Persvec-
tive, worin er nicht nur die Grundsätze
der besten Meister mit Klarheit und
Sachkenntniß behandelt, sondern auch
seine eigenen Erfahrungen und mannig-
faltigen Versuche auf diesem Gebiete nie-
derlegt. Insbesondere ist es die 3ehre
vom Schatten, die er mit großer Aus»
führlichkeit und gestützt auf die interes.
santesten Experimente darin behandelt.
Seine Arbeiten sind sehr zahlreich und
außer den in der Wirklichkeit ausgeführ-
tm vollendete er eine große Menge sceni-
scher uud architektonischer Entwürfe von
Häusern, Villen und Anlagen in Röthel.
mit der Feder und in Aquarell, aus denen
eine seltene und ungemein reiche Ersin- dungsgabe spricht. Von seinen architek«
tonischen Arbeiten trifft man den größten
Theil in den Kirchen Mailands und sind
davon besonders hervorzuheben die Altaro
in 32,nt2, Ug.l22 6.6! (^HslninO) ä^ntö.
äk^rew) in vielen Capellen von
Ztsfano und einer in IHnLadNo.
Als tüchtiger 3ehrer hat 3. auch manchen
vortrefflichen Schüler gebildet und Pe»
rego, Sanquir ico, G i la rd i , Pe»
verel l i , Besia, Morag l ia , Alvi«
setti, Dure l l i gingen aus seiner
Schule hervor. 3etzterer war sein Nach-
folger in dem von ihm bekleideten 3ehr-
amte. 3< hat das hohe Alter von 89 Iah
ren erreicht und war bis zwei Jahre vor
seinem Tode im 3ehramte thatig geolie«
ben. Erst eine Verletzung am Fuße, die
er durch ein Marmorstück, welches sieb
abgebröckelt, als er die Aufstellung eines
Altars in 8Z.nto Ztslano leitete, erlitten,
und die ihm das Gehen erschwerte, hatte
ihn genöthigt, die Ausübung des Lehr»
amtes einzustellen.
vati, xittoro prospOttiviäta, (Niln.no i836,
8".) l^wurde von Fumagalli ori d?r Oisli-i-
LsIlL'^i-ti w Lliiano im Jahre 1836 vorgc»
ranei (Veno2i?i l837, 8".) lomo IV, p. 162.
- Porträt. Gestochen von Deswerio Cesar:.
Levati, Karl Ambros (Schrift-
steller, geb. zu Biassono im Mai»
ändischen 20. Februar 1790, gest. zu
Pavia 6. Juli 1841). Sohn armer
Eltern, studirte die Theologie, nahm
die heiligen Weihen und widmete sicb
dann der Literatur. Im Jahre 1813
wurde er Professor der Aesthetik am
Lyceum zu Mailand' als aber diese
Stelle im Jahre 1Ü13 von der österreichi-
'chen Regierung aufgehoben wurde, kam
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon