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Levitschnigg Levitschnigg
Vüulüe" (Wien 1864, typ.«lit. - artist.
Ansialt, 8o.). Was mit seinem Helden-
liede „Hunyady". w der Form wie
A. GrĂĽn's letzter Ritter, geschehen,
tvelcres druckftrtig war und eben m die
Presse wandern sollte, als die Märztage
anbrachen, in Folge deren es begreiflicher-
weise ungedruckt blieb. ist dem Heraus-
gäber dieses Lexikons nicht bekannt.
ScklieĂźlich sei noch bemerkt, daĂź die
schönen Verse der Zelia in Told's
.Zauberschleier", der ĂĽber 400 Mal im
Iosephstadter Theater Wiens gegeben
worden. Levitschnigg, welcher sie
auf Told's Bitte schrieb, ihr Entstehen
verdanken. Gin Urtheil ĂĽber seine Schrif-
ten enthalten die Quellen. DaĂź es ihm
in letzterer Zeit ziemlich schlecht gegangen
sein mag. dafĂĽr spricht der Umstand, daĂź
er, der Dichter des „Rustan" und der
„brennenden Liebe", ein Räthsel» und
Schachbuch herauszugeben gezwungen
war.
Album österreichischer Dichter (Wien 1830.
Pfautsch u. VoĂź. 8".) I. Serie. S. 448 u. f.:
„Biographische Skizze Zevitschnigg'ö" von
Ludwig Foglar. — Wanderer (Wiener
polit. Blatt) 1862, Nr. vom 2?. Jänner. —
Wald Heim's Illustrirte Zeitung (Wien.
kl.Fol.) I. Jahrg. (iüN2). 2. öl. —Wiener
Zeitung 1862. Abendblatt Nr. 27 ^in H(ie-
ronymus) L(orm's) „Arabesken des Tages").
— Fremden-Blatt (Wien. 4«.) 1862.
Nr. 23. — Harmonia (Oeoenburger Local«
blatt) 1862. Nr. 12. — Gratzer Tages-
post 1862. Nr. 22. — Schlesische Z ei«
tung 1862. Nr. 31. — Meyer ( I .) . Da2
groĂźe Conoersations'Lerikon fĂĽr die gebildeten
Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut,
-gr. 8».) IV. Suppl. Bd. S. 436. — Schütze
(Karl Dr.). Deutschlands Dichter und Schrift«
steller von den ältesten Zeiten bis auf die
Gegenwart (Berlin 1862. Alb. Koch). S. 203.
— Gottschall(Rud.). Die deutsche Natio-
nalliteratur in der ersten Hälfte des neunzehn»
ten Jahrhunderts (Breslau 1861, Trewendt.
8«.) Bd. I I I , S. 126. — Oesterreichischer
Parnaß, bestiegen von einem herunter«
gekommenen Antiquar (Frey»Sing, Athanasius u. Comp. ^Hamburg, Hoffmann u. Campe).
8".) S. 29 seine der frechsten Charakteristiken
dieseS berüchtigten Libells). — Lor m (Hieron.).
Wiens poetische Schwingen und Federn (Leip»
zig 1847. Grunow, 8°.) S. 239 seoen diese
Charakteristik — aber bedeutend gekürzt —
war in den „Hamburger literarischen und kri-
tischen Blättern" 1847, Nr. 24. S. 186. abge< '
drucks. — Porträt. Facsimile des Namens-
Zuges.- Leuitscknigg. F. Weisel äsl., C. Prei-
se! se. (Wien l830. 8«. und 4«.) ^auch im
Pfautsch'schen „Album österreichischer Dich»
ter"^. — Zur literarischen Charakteristik Le-
mtschnigg's. Gottschall, indem er Tscha«
buschniag und Leu itschnigg nebeneinan-
der stellt, die ĂĽbrigens nichts als d ieEnd.
silbe geinein haben, schreibt in seiner Litera«
turqeschichte: „Mehr reflcctirend (als Seid l)
in sentimentalen Wendungen, ein Poet der
edlen Resignation, erscheint Tschabuschnigg
in seinen „Gedichten", während der Ritter
von Levitschnigg mit größerer Ostentation
auftritt und ein geniales Gt'behroen kokett
zur Schau trägt. Da klingt Vieles pikant,
keck. bedeutend; die Bilder scheinen neu und
originell, doch entspricht der Kern selten der
glänzenden und barocken Schale. Die qe.ien
sociale Bestrebungen gerichtete Tendenz seines
„Märchens" (184?) kann sich durch die uncor-
recte, genial gährende Form nicht zu voller
Geltung durcharbeiten." — Minder schonend
geht mit unserem Dichter Hicronymus Lorin
um: „Ein Orientalist des alten Wien. schreibt
Lorm. war der kĂĽrzlich verstorbene H. u.
Levitschnigg, ein Dichter, der in einem
anderen geistigen Klima unter den tausend
und aber tausend duftbetäub enden Blumen,
die er zu seinen Versen verwendete, zuletzt auch
den Lorber gefunden hätte. Er muß ursprüng-
lich sehr viel Geist gehabt haben, sonst hätte
es bei weitem weniger Nosen von Schiras
gebraucht, um ihn darunter zu ersticken. Ihm
war das Lchwelgen in morgenlänoifcher Bil°
derpracht geistige Lebensaufgabe, die Poesie
schien ihm dazu bestimmt zu fein, sich als ein
unendlich bunter und unendlich weicher Tev-
pich. in den nur farbige WundervĂĽgel und
nicht Gedanken eingestickt sind, ĂĽber alle harten
Stellen des Lebens uno über alle harten Räth»
sel des Denkens zu breiten. Wenn sonst das
Bild dem Poeten dazu dient, einen bloĂź a b-
stracten Gedanken in die lebendige Welt
der Anschauung zu rĂĽcken, so war er der
Erfinder der umgekehrten Weise, er setzte das
Innerliche zum bloĂźen Blld herab und erhob
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon