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Lerer
a, Joseph (Maler, gebĂĽrtig aus
Iesenitz in Böhmen; nach d:m slovni!^
liauön)' geb. zwischen 1780 und 1790).
Er war ein vortrefflicherPanoramenmaler
und zeigte zuerst feine optischen Gemälde,
die seiner Zeit allgemeine Bewunderung
ernteten, in den Zwanziger'Iahren des
laufenden Jahrhunderts zu Prag. Nicht
nur in der Perspective bekundete er groĂźe
Meisterschaft, auch, wie Nag le r schreibt,
„die glückliche Wahl des Standpunctes,
die getreue Darstellung der Gegenstände,
das naturgemäße Colorit und die schönen
Farbencontraste" , verliehen seinen Ar>
beiten einen höheren Werth. 3. hat
groĂźe Reisen gemacht und mit seinen
Panoramen die Hauptstaote Europa's
besucht, die er fĂĽr seine Zwecke auch an
Ort und Stelle aufgenommen hat. I n
Berlin und Moskau hat er bleibende
Standplätze, sonst befindet er sich bestän«
dig auf Reisen und kehrt nur zeitweise
nach Pra^ zurück, wo er ansässig ist und
Haus und Hof besitzt. I n frĂĽherer Zeit
arbeitete er auch kleinere Landschafts und
ArchitecturstĂĽcke, die von Kennern ge>
rĂĽhmt werden. Da ihn der 5l.ovnik, als
noch lebend anfĂĽhrt, muĂź 3. bereits im
hohen Alter stehen.
Nagler (G. K. Or.), Neues allgemeines Kunst«
lcr.Zerikon (München 1838. Fleischmann. 8°.)
Bd. V I I , S. 476. — Tschischta (Franz).
Kunst ^ad Alterthum in dem österreichischen
Kai'^rstaate (Wien 1830. Fr. Beck. gr. 6".)
S. 373. — äiovnik ^3.nüQV. Nsäaktoi-
Dr. I'rant. I^ aä. Nis^ei-, d. i. Conuersa»
tions Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl.
Nieger (Prag 1839. Kobor. 3er.8°.) Bd. IV,
S. 1260.
Ler.er. Mathias (Sprachforscher,
geb. imObergai l thal? Kärntheno um
das Jahr 1330). Nachdem er in seinem
Heimatlande die unteren Schulen been-
det, begab er sich im Jahre 183i zum
Beginn derUniverfitätsstudien nack G^ah. ! An der dortigen Hochschule lehrte um
^ jene Zeit der tüchtige Germanist und Cut«
i turhistoriker W e in h o ld, und ĂĽber dessen
! Anregung begann 3. jene linguistischen
, Arbeiten, die seinem Namen in den Krei»
sen der deutschen Sprachforscher eine
ehrenvolle Stelle sichern. Indessen be»
reitete er sich fĂĽr das Lehrfach vor und
kam im Jahre 4833 als Supplent an
das Gymnasium naa,) K^akau, wo er
aber seiner 3i"be zu sprachlichen For»
schungen neu blieb und nach dieser Rich.
tung hin ununterbrochen arbeitete. Nach
abgelegter LehramtsprĂĽfung wurde ihm
1837 die Auszeichnung zu Theil, mit
einem Stipendium der kaiserlichen Regie«
rung die Universität Berlin beziehen zu
dĂĽrfen, um sich in der deutschen und ver-
gleichenden Sprachwissenschaft auszubil«
den. I n Berlin — von Männern wie
Jacob Gr imm ermuntert — setzte er
seine linguistischen Arbeiten fort. Im Jahre
1839 erhielt er neuerdings eine Unter«
ftĂĽtzung von Seite des Unterrichtsmini,
steriums, die es ihm möglich machte,
behufs seiner sprachlichen Forschungen
sein Vaterland Kärnthen zu bereisen. Er
durchstreifte nun die Heimat nach allen
Seiten, besuchte und durchforschte die
Stadt». Klöster» und Privatarchive und
machte zu seinen Zwecken eine reiche Aus«
beute. Mit derselben kehrte er nach Wien
zurĂĽck und hatte als ein auf Kosten
der Staatsregierung ausgebildeter Lehr-
amts«Candldat zunächst Anspruch auf
eine öffentliche Anstellung; die erwar-
tete erfolgte nicht. Um seine Existenz
zu fristen, war 3. genöthigt, eine Er«
zieherstelle im Hause eines ungarischen
Magnaten anzunehmen. Die in Berlin
begonnenen Arbeiten wurden n'^n auf
einem Herrschaftssitze in Ungarn fort«
gesetzt und wahrend -eines Winteraufent-
Haltes in Wien 1860 vollendet. Im Mai
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon