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Lerer seybold
g. I . überreichte 3. sein Manuscrivt der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften
welche ihm in Anerkennung seiner Leistung
zur Herausgabe des nunmehr fertigen
Lexikons 300 fi. ö. W. bewilligte. Mltt
lerweile war an ihn ein Ruf der histl>
rischen Commission der kön. bayerischen
Akademie der Wissenschaften ergangen,
bei Herausgabe der deutschen Städte-
Chroniken des fpäteren Mittelalters mit>
zuwirken, ein Ruf, dem er um so freu»
diger folgte, als eS ihm versagt war, im
Vaterlande thätig zu sein. Im Jahre 1860
arbeitete er in Nürnberg und im näm
Uchen Jahre erwarb er am 19. Juli zu
Erlangm die philosophischeDoctorwürde.
Um die Mltte des Jahres 1862 wurde
er von der badischen Regierung als Pro
fessor der neu geschaffenen Lehrkanzel der
deutschen Sprache und Literatur an der
Universität Freiburg berufen. Die von
L. bisher durch den Druck veröffentlichten
Arbeiten sind: eine im Jahrgange 1864.
Nr. 68, 69 und 70 der Car inth ia
abgedruckte Aufforderung zur Dialektfor«
scbung in Kärnthen', — im Jahresberichte
des k. k. Gymnasiums zu Krakau für 1856
die Abhandlung: „Der Ablaut in der
dt.'utsckcn Sprache"; — als Inaugural»
Dissertation anläßlich seiner Promotion
zur philosophischen Doctorwürde: „Ueber
den Dialekt der Kärnthner", und endlich
sein Hauptwerk: „Närnt^sch^ Wörterbuch.
Mit rmem InlMgr: WrilMchj52pielr mit»
bieder
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Mrnthni" (Leipzig 1862, Lex. 8".).
Die Grundlage seines Werkes, an wel-
chem L. nahezu ein Decenmum gearbeitet,
bildet die Mundart seiner engeren Hei»
mat. des Lesachihales. Au diese sä.ließen
sich die mannigfaltigen Wortformen aus
den übrigen Gegenden Kamthens an, mit
Ausnahme des slovenischen Gebietes.
Einzelne Proben semer lexikalischen Ar-
deit waren bereits früher in Dr. From« man's Zeitsckrift: „Deutsche Mund»
arten" abgedruckt.
H ermann (Heinrich), Handbuch der Geschichte
deS Herzogtlmms Kärnthen in Vereinisiuna
mit den österreichischen Fürstenthümern (Kla°
«enfurt t86(i. I . Leon. gr. s".) Bd. I I I ,
Heft 3: Cultursseschichte Kärntbens vum Jahre
i?i»u bis 1837, S.204u. f — Klagenfurter
Zeitung i862, >Kr. li>4 sini Feuilleton). —
Carinthia sKlagenfurter Unterh. Blatt. 4".)
^l360. Nr. -lii: „Literansche Auszeichnung". —
Presse lWiener polit. Blatt) <863, Nr. t92.-
„Zum österreichischen Nnterrichtöwesen".
Leybold, Johann Friedrich (Kupfer«
siecher, geb. zu Stu t tgar t 18. Juni
4733. gest. zu Wien i3. November
1838). Der Sohn unbemittelter Eltern,
der in frühem Jünglingsalter in die
Stuttgarter Karlsschule aufgenommen
und dort unentgeltlich erzogen wurde.
Seine Jugend gen offen waren Dan-
necker, Hetsch, Schaffauer, Zum-
steeg, spater befreundete er sich auch mit
Schiller. I n mehreren Fächern erhielt
3. Preise und seine artistischen und wissen-
schaftlichen Studien wiesen ihn auf die
Künstlerlaufbahn. Er vollendete cor-
recte Zeichnungen und plastische Modells
rungen, componirte unter Gu iba l s
Leitung historische Bilder aus der heili»
gen Scdrifl, die zwar das Gepräge der
Zeit und die Manier des Meisters an sich
tragend, Sinn für Ausdruck und Wahr»
heit verriethen. An der Akademie war
Gottfried Mül ler . den derHerzog eigens
aus Paris hatte kommen lassen, Professor
der Kupferstechkunst. Mül ler gelang es
bald, L ey b o ld, der immer große Neigung
ür dergleichen Arbeiten an den Tag ge>
egt. zu bereden, seiu Schüler zu werden,
und in kurzer Zeit leistete ^. so Vorzug-
es. daß er selbst zum Unterrichte der
Mitelevm verwendet, und als Mül le r
nach Paris mußte, um das Portrat
Ludwig XVI. zu stechen, während
ieser Zeit mit der Leitung dieser Schule
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon