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Lcybold Leybold
betraut wurde. So hatte sich 3. sechs
Jahre an dieser Anstalt, deren Lehrer
sein Freund geworden war, gebildet,
zwölf Preise aus verschiedenen Fächern
erhalten, nun wurde er mit dem Titel
eines Hofkuvferstechers entlassen. Einige
Zeit arbeitete er fĂĽr sich, stach mehrere
Blätter zur „Harris äu äuo ä'Orlö^ns"
und malte nebstbei, vornehmlich fĂĽr den
Hof, Mmiaturbildnissc, dann wurde er
am 14. October 1789 zum Professor
des Zeichnens und Modellirens nach der
Natur an der Karlsschule ernannt. Wie
unter MĂĽl ler so unter Leybold
wurden an dieser 3cbule schone Blätter
vollendet, nichtsdestoweniger hob Karl 's
Nachfolger, der Herzog Ludwig, die
ganze Anstalt im Jahre 1794 auf.
Leybold, ohne auf eine Wiederan»
stellung im V.iterlande länger zu warten,
begab sich auf den Rath seiner Freunde
im Jahre 1798 nach Wien, wo er im
Anbeginn als Miniaturmaler sehr ge«
sucht war und namentlich vom Adel
Wiens mit zahlreichen Aufträgen betraut
wurde. Später aber kehrte er zu seiner
Lieblingsbes^äftiInng, dem Kupferstechen,
zurĂĽck und erregte durch seine Arbeiten
solche Aufmerksamkeit. daĂź er an die
Stelle des verstorbenen Schmutz er am
29. Jänner 1812 zum Hofkupferstecher
und am 1. Mär; d. I . zum Professor
der Kupferstech erschule und am 4. Mai
zum Rath an der k. k. Akademie der
bildenden KĂĽnste ernannt wurde. Auf
diesem Posten war 3. bis an sein Lebens'
ende thätig. Von Leybold'S Arbeiten
sind anzuführen: „/^a H/a?in's«5s"
(4780); — ,/<a (Na?-/^ (gr.Fol.). nach
C. Mat te i ; — „Nie heilige Familie"
(4<>.). nach Baroccio; — „Onpida, drr
Vlnnz den Spiegel vorhaltend" (4".). Nach
Ti t ian. dieĂź und das vorige Blatt fĂĽr
die „ftalei-ie äu äuo Fol.). nach Tischbein; — „Ner
drg Ne5tarill5", ein Deckenblatt (Fol.),
nach einer Ski^e von Guibal ; — „^a
?no?^ ,is Hsa?-5-^n?o/7l6" (gr. Qu. Fol.).
nach Pitz', — „T^a 7?lo^ <in <7o?z.9?^
^/. ^a^i'tts" sgr. Qu. Fol.), nach
Hetsch; — zwei Blätter (das Titelblatt
und die Cornelia) nach Zeichnungen
Wachter's zur Prachtausgabe einer
Uebersetzung der ?k2r52.Ii2> Lucan's',
— eine Folge von 20 Blättern aus der
Meffiade uack FĂĽger's Zeichnungen im
Auftrage des Kunstfreundes Grafen
Fries; — „Nie Nadanni mit der Nahe" lla
visr^ au odg.^ fol.). nach Baroccio;
— „Nie Himmelfahrt Mmii" (Fol.). nach
Guiba l ; — „Nie Mende Frau mit t>?m
Nuch in der Nicken" (Fol.), nach Guibal ;
— „Ner todte Veander". nach Sckutt, für
die Haas'sche Belvedcre-Gallerie; —
„Gin innger Vnchnz", nach Golz ius; —
„Nildnizs des Herzogs Karl nnn Württemberg",
nach Schlotterbeck; — „Nill>ni55 i>e5 geh.
Nllthrz Hochztctten" in Stuttgart. An 3ey.
dold's gestochenen Blättern rühmt mmi
treues Wiedergeben der Eigenthümlich»
keit jedes Meisters bei eigener kraftvoller
Kunstfertigkeit und grĂĽndlicher KenntniĂź
des menschlichen Korpers, lebendig treue
Auffassung des Ausdruckes der Köpfe,
mannigfaltige Behandlung nach den
verschiedenen Stoffen und ĂĽberdachte
Anordnung der Taillen nach perspectivi.
schem und anatomischem Wissen. — Von
Leybold's Söhnen war der älteste.
Karl, Professor der Kupferstechkunst in
Stuttgart, wo er im Jahre 4844,
39jährig starb; — ein zweiter. Gustav,
gleichfalls Kupferstecher, lebte auch in
Stuttgart; — ein dritter, Friedrich, blieb
aber in Wien, wo er Bildnisse in Oel
und Miniatur gemalt und mehrere litho.
graphirte Blätter und Zeichenwerke
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon