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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15
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Page - 82 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15

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Lichtenfels 82 Lichtenfels im Stande ist, derselben zu widerstehen un>: Aenderungen an der Gesetzgebung zu ver» sagen". (Ebenda.) — „Die Gesetze lassen sich im Allgemeinen eintheilen inRecht 6 gesetz und in Wohlfahrtsgesetze. Die Wohl fahrtsgesetze hangen sehr von der Eigenthum» lichkeit der Länder und der verschiedenen Nationalitäten ab. welche diese Länder be- wohnen. In Beziehung auf diese Art der Gesetze wird daher den Iandesvertretungen ein weiterer Kreis für ihre Autonomie ein« geräumt werden können. Die Rechtsordnung aber. mithin die Rechtsgesetzgebung und die Ausübung der Rechtspflege muß aber ur Wesentlichen eine einheitliche sein. Die Rechts gesetzgebung gestattet nur in den untersten Ausläufern ihrer Verzweigung provincielle Verschiedenheiten und die Ausübung der Rechtspflege kann nur in sehr geringfügigen Angelegenheiten den Landesorganen überlassen bleiben". (Ebenda.) — „Niemals hat die öfter- reichische Regierung durch das Concordat sich des Rechtes begeben, in Beziehung auf die geistlichen Güter Gesetze zu erlassen". (Herren haus'Sitzung vom 9. April l802 ) Es ließe sich wohl diese Blumenlese noch weiter fortsetzen, aber das Mitgetheilte genügt, um daraus den energischen Führer der Centralisten zu erkennen. Zur Genealogie der Familie Lichtenfels. Tie Lichtenfels sind ein älteres adeliges und zwar aus Tirol abstammendes Ge» schlecht; daher ist der erste Theil der Stelle in der Biographie des Freiherrn von L. in der „Glocke" (l86l, Nr. 126), welche lautet: „Freiherr von Lichtenfels, ursprüna» lich bürgerlichen Stammes, hat sich in einer langen ehrenvoll zurückgelegten Lauf« bahn des Namens würdig gezeigt, den er trägt", unrichtig. Der eigentliche Name der Lichtenfels ist: Peithner von Lichten- fels, und daß das wohlklingende Prädicat bald als der eigentliche Name in Curs kam, ist leicht erklärt. Ein älterer Wappenbrief, den die Familie bereits besaß, ist im Jahre l609 von Erzherzog Max imi l ian , damals Zefürsteten Grafen von Tirol, der Familie bestätigt, wie auch damals einem Augustin Peithner. dann dessen Bruder Andreas, den Vettern Peter und Vartholomäus P. als tirolischen Landmännern die Lehens« fahigkeit ertheilt worden. Von den späteren Nachkommen haben sich mehrere in verschiede- ner Weise verdient gemacht, 1. Ein Johann ^ Christian P. hat während des 30jahriaen Krieges dem ErzHause treue und eifrige Dienste geleistet, sich dann in der böhmischen freien Bergstadt Gottesgab niedergelassen und den Bergbau betrieben. — 2. Ein Johann Georg P. hat. als im l7. Jahrhundert der Reformation wegen viele Bewohner der Stadt Gottesgab auswanderten, viele derselben, die in das benachbarte Sachsen sich begaben, zur Rückkehr veranlaßt. — 3. Ein Joseph Anton P., derselben Familie angehörend, war Urbar, Amtmann des Chur-Cauitels zu Innichen. wurde im Jahre 1742 m den Reichsritter' stand mit dem Prädicate von Sternberg erhoben und aus diesem Anlasse wurde sein Peithner'sches Familienwappen in einigen Puncten abgeändert. — 4. Johann Thad- däus Anton P. v. L. (gest. 22. Juni 1792). Vater des StantsrathS-Präsidenten, hatte zu Prag die Rechte beendet, daraus die Doctor» würde erlangt. sich dann dem Studium der Bergwissenschaftm zugewendet, und war, nachdem er im Jahre 1750 bei dem kön. böhmischen obersten Münz» und Berg meist«, amte eingetreten, bis zum Jahre 1777 zum Hofrath bei dem nirdeninsarisch»croatisch» käcnthnensch«krainisch. tirolischen Bergwesen vorgerückt. I n diesem Dienste hat er dab Berss-Cameral-Archw in Prag reformirt; im Jahre 1762 einen Plan zur Errichtung einer, — und zwar der ersten — Bergakademie in Oesterreich und der Einführung eines regel» mäßigen bcrgwissenschaftlichen Studiums aus» nearbeitet; wurde dann Professor der bergmän- nischen Fächer an der Prager Hochschule und 1772 nach Errichtung der Schemniher Berg» akademie, Professor der genannten Fächer an derselben. Auch wissenschaftlich in seinem Fache thätig, hat er folgende Werke herausgegeben: „Beschreibung der böhmischen Flüsse nach ihrem Ursprünge und Laufe bis zum Aus» tritte in fremde Länder, mit mineralogischen Anmerkungen" (Prag 1??l. 8".), — „Erste Gründe der Berg Wissenschaft und Mineralogie in tabellarischer Ordnung", 2 Theile (Prag 1778, Walther, gr. 8".); — „Versuch über die natürliche und politische Geschichte drr böhmischen und mährischen Bergwerke" (Wien 1780. Grässer. Fol.). Außer diesen Schriften werden im Adclsdiplome noch folgende zwei, die sich in den Büchcrkatalogen nicht vorfin« den, angeführt: „Ueber die allgemeinen Berg» rechte und sowohl altere als neuere Berg« Staatsverfassung des heil. röm. Reichs, des Erzherzogthums Oesterreich und Königreichs Böhmen"; ferner „Entwurf einer ganz neuen Bergordnung". In Anerkennung seiner man»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Volume 15
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Leon-Lomeni
Volume
15
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1866
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
499
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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