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Lietich Fiebich
1822 seinem Leben ein Ende machte"). —
Meyer (I.). Das groĂźe Conversations-Lerikon
für die gebildeten Stände (Hildburghausen,
Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. XIX, Abthei.
lung 2, S. 320. Nr. 2 l^ nach diesem gest.
1823). — Noch ist einiger Personen deS
Namens Lieb ich zu gedenken, diese sind:
1. Christoph Lieb ich; ein ZeitgenoĂź
und in Böhmen gebürtig, ein um die Forst»
cultur Oesterreichs unverdienter Landwirth.
Als Fachschriftsteller seit vier Decennien
thätig, hat er auf alle Verbesserungen, auf
jeden Fortschritt in diesem Zweige der Lan«
descultur aufmerksam gemacht und war be-
mĂĽht, eine rationelle Behandlung der Forste,
deren Verwüstung in einzelnen Ländern des
Kaiserstaaics auf das bedauerlichste fortge<
schritten war, anzubahnen. L,, nunmehr k. k.
quiescirter Cameralforst-Ingenieur und Forst-
räch, ist seit Jahren als Docent der Forst»
Wissenschaft — möchte wohl richtiger beißen
Forstwirthschaft — am ständisch-polytechnischen
Institute zu Prag thätig. Seine zahlreichen
Schriften sind in chronologischer Folge: „Der
aufmerksame Forstmann oder das Neueste und
Bemerkenswertheste aus dem Forst« und Jagd«
fache", 1—4 Bd. Zusammen 8 Hefte) (Prag
1820—1831, Enders, gr. 8"., mit Karten und
Taf.); — „Der höchste nachhaltige Forstertrag.
Vom Standpuncte der heutigen Forstwissen»
schaft dargestellt" (ebd. 1827, mit 1 Tafel,
i>".); — „Die Forstregulirung der Herrschaft
Kr^esttitz und Aumonin im Czaslauer Kreise
Böhmens" (ebd. 1826), ein Sonderabdruck
aus dem oberwähnten Blatte: „Der Forst«
mann"; — „Handbuch für Forsttaratoren
und die es werden wollen, praktisch auf
einem wirklich bestehenden Forst durchgefĂĽhrt
und bereits auf 16 Herrschaften und GĂĽtern
mit höchstergiebigen Nesultatm angewendet"
(ebd. 1830, gr. d"., mit 2 illum. Forstkarten
in gr. Fol.); — „Der Waldbau nach neuen
Grundsätzen als die Mutter deS Ackerbaues"
(ebd. 1834, Ehrlich, gr. 8".); — „Die Forst»
betriebs-Regulirung. mit RĂĽcksicht auf das
BedĂĽrfniĂź unserer Zeit" (ebd. 1836. Haase
Söhne. gr. 40., mit Steintaf. und Tabellen);
— „Der Seidenbau in Böhmen und seine
groĂźen Vortheile, aus wirklicher Erfahrung
dargestellt" (ebd. 1837, gr. 8".. mit 2 lith.
Blätter); — „Die HungerKnoth im böhmischen
Erzgebirge. Ihre Ursachen, ihre Folgen, ihre
Abhilfe" (ebd. 184.); — „Die Altenburger
IV. Preisfrage: „Wie weit geht die Berech»
ti^ung zur Verpflichtung des Staates in Beaufsichtigung der BenĂĽtzung und Bewirth,
schaftung der Privat'HolzgrundstĂĽcke?" be<
antwortet" (ebd. 1844, Credner, gr. 8".). »
„Die Reformation des Waldbaues im In-
teresse des Ackerbaues, der Industrie und des
Handels", 2 Theile; 1. Theil: „Die Kritik
des Waldbaues"; 2. Theil: „Die Lehre des
Waldbaues" (ebd. 1844 und 1843, Ehrlich,
gr. 8", mit iLith.); — „Kompendium der
Forstwissenschaft" (Wien 1834, BraumĂĽller,
Ler. 8«. mit Abbildungen und Tabellen); —
„Compendium der Iagdkunde" (ebd. 1835,
mit 18 Abbildungen in Holzschn., gr. 8<>.);
— „Vodenstatik für Forst« und Landwirth-
schaft nach den Lehren der Prager Schule"
(Prag 1833, 8«.); — „Oesterreichs größte
Finanz-Aufgabe" (ebd. 1836); — „Der Maul«
beerbaum als Waldbaum" (ebd. l839); —
„Die Forstwissenschaft nach der Prager Lehre"
(Wien 1859, 80.); — „Die Seidenzucht auf
der Schwarzenberg'schen Domäne Neufchloß"
(Prag 1863); — „Ueber Seidenzucht nach
rationellen Grundsätzen" (ebo. 1863), diese
Schrift wurde von dem böhmischen Vereine
für Maulbeerbaum» und Seidenzucht in Prag
herausgegeben und unentgeltlich vertheilt und
davon nuch eine äechifche Uebersehung: „Hsä-
vliduictvi äls -äsaä rozuiQov^cK", veranstal-
tet. Auch riefL, im Interesse der Forstwirihschaft,
der er vorzugsweise seine Thätigkeit gewid»
met, zu wiederholten Malen periodische Organe
in's Leben, und zwar begrĂĽndete er zuerst
„Das allgemeine Forst- und Iagd'Iournal".
das im Jahre 1831 zu erscheinen begann
und wovon im Ganzen 7 Bände (in 2s Heften,
Prag bei Calve, in gr. 4".) erschienen sind;
dann im Jahre 1i>34.- „Oesterreichs Central'
Forstorgan" (Wien, gr. 8".) und im Jahre
1860: „Die allgemeine österreichische Zeitung
fĂĽr Forst'Cultur" (Prag, Salve, Zr. 4".). L .
im forstwirtschaftlichen Gebietender Reprä>
sentant der sogenannten Prag er Schule,
steht als solcher der preuĂźischen, bayerischen,
sächsischen und Gießner Schule gegenüber
und ist bemĂĽht, die von denselben gegen ihn
erhobenen Angrisse, an denen es Zuweilen
nicht fehlt, zu widerlegen und ihren Ungrund
nachzuweisen. sM e y e r (I.), Das groĂźe Con-
versations-Lerikon für die gebildeten Stände
(Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.)
Bo. XI5I, Abtheilung 2, S. 320. Nr. 3
(bemerkenswerth ist e5. daĂź, wahrend dieses
allgemeine deutsche Lexikon deS Forstmanns
I iev ich, wenn auch nur mit wenigen
Zeilen. gedenkt, der öechische „8Iovulk
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon