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Liekrich 103 Liebrich
Italien. Im Gefechte vor Rivoli s17.No»
vember 4796) wurde 3. wegen Auszeich-
nung vor dem Feinde zur silbernen
Tapferkeits-Medaille das erste Mal, und
abermals in der Schlacht bei Rivoli
(14. Jänner 1797) zum zweiten Male
vorgeschlagen, jedesmal ohne Erfolg.. Bei
der Belagerung des Castells von Mai«
land, im Jahre 1799, wurde ein Feld«
webel mit 24 Gemeinen in der Nacht
aufgerufen, um die Chaussee bei Porta
Iso Corso abzugraben, und dadurch die
rückwärtige Arbeit in den Trancheen zu
sichern und zu verbinden. Dem Feld«
webel, welcher diese gefährliche Erve»
dirion unter dem unaufhörlichen Kar«
tätschenfeuer aus dem Castelle ausführt,
wurde die goldene Tapferkeits-Medaille
im Aussicht gestellt. L. meldete
sich und
löste seine Aufgabe mit Tagesanbruch
glänzend. Als der Feind im Castell sah,
daß mit dem anbrechenden Tage die
Laufgräben vereinigt waren, übergab er
dasselbe. Der Corpscommandant Prinz
zuHohenzollern dankte in seinem Be«
fehle dem ganzen Belagerungscorps für
den bei dieser wichtigen Gelegenheit be«
wiesenenD'iensteseifer, und besonders dem
so tapfernFeldwebelLiebrich vomRegi»
mente Preiß, dem er zu einer Belohnung
behilflich zu sein versprach. Der Prinz
marschirte aber mit seinem Corps ab
und der Vorschlag wurde an eine Com»
Mission gewiesen, welche sich dahin aus.
sprach, daß einem Feldwebel die silberne
Medaille ohnehin 8 ^ kr. taglich ein»
trage und daher dem Aerar keine große«
ren Auslagen aufzubürden waren! Wie»
der durch sein ausgezeichnetes Verhalten
rückte 3ie brich zum Oberofficier vor.
Die Kriegsstrapazen hatten seine Gesund«
heit angegriffen, er trat aus dem Feld«
stände und kam in's Ottochaner Grenz.
Regiment als Oekonomie-Oberlieutenant. Die Kriegsereigniffe des Jahres 1809
brachten einen Theil der Militärgrenze an
Frankreich, aber 3., obgleich einem frem»
den Herrn dienen müssend, hielt in sei»
nem Innern unveränderlich und treu
zu Oesterreich. Er ward Hauptmann
im Oguliner und dann im Szluiner
Grenz-Regimente. Seine Oesterreich be«
wahrte Treue erprobte er im Jahre 1813
beim Anrücken der österreichischen Reoc«
cupirungsiruppen, bei welcher Gelegen«
heit er durch seine Energie und Umsicht
Angesichts des das 3and zum Theile noch
besetzt haltenden Feindes bei mehreren
Anlassen wichtige folgenreiche Dienste
leistete. Nun übertrug der commandi«
rende General Radivojevich an F.
das Szluiner 3andes«Regimentscom»
mando. damals eine sehr heikliche
Aufgabe. Die Grenzveste Czettin war
seit der türkischen Eroberung in den
Jahren 1809 und 18t3 in sehr schlech«
tem Zustande und ihre Mauern ver.
fallen. Der französische Consul David
befand sich noch in Travnik und theilte
auf Napoleon's Befehl mit beiden
Händen Geld an die Grenztürken, beson»
ders an den berüchtigten H assan Aga
Pechki aus, um Czettin zum dritten
Male zu erstürmen, und die Militär-
grenze, die von regulären Soldaten ganz
entblößt, bloß von der Population be>
wacht war, zu überfallen und zu verhex
ren. 3. eilte gleich nach Czettin, fand
diese Veste und ihre Ringmauern im er»
bärmlichsten Zustande. I n dieser bedenk«
lichen Lage nahm 3iebrich den Zustand
der Veste genau auf und schickte einen
ausführlichen Bericht mittelst Estafette an
den Hofkriegsrath nach Wien. Unver-
zögert erhielt Liebrich den Befehl, bis
zur Ankunft des Gouvermements «Di-
rectorS die Veste in aller Eile herzustellen.
Inzwischen ward die Lage der D'mge
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon