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Liechtenstein 124 Liechtenstein
in Diensten des Erzherzogs Maxi mi l ian
vonOesterreich lN2. VII , S. lO6. Nr. 264^.
des nach Stephan Bathory's Tode
von der Z bc row ski'schen Partei erwählten
Königs von Polen. In den Kampf, in den
nun Max imi l ian und der von der Za<
mo^öki'fcken Partei zum Könige erwählte
Sigmund Prinz von Schweden für ihre
Köni^öwahl einstanden, geleitete auch Georg
Erasmus von L. seinen Gebieter unv
theilte mit demselben in der verlorenen Schlacht
bei dem schlesiscken Städtchen Birschin. l368.
das Looü der Gefangenschaft. Sparer kam
Georg Eraümus als Commandant nach
Naab. wo er, erst 44 Jahre alt, seinen Tod
f^nd. — 22. Gundaker (geb. 4386, Todes«
jähr unbekannt), ist der jüngste Sohn Hart«
m ann's aus dessen Ehe mit Anna Mar ia
Gräfin von Ortenburg. Wie sein älterer
Bruder Karl ss. d. S. 129. Nr. 37^. die
nach ihm benannte Karolinische Linie
stiftete, die jedoch im Mannsstamme bereits
mir seinem Enkel Johann Adam An-
dreas erlosch, so ist Gundaker der
Stifter der G und aker'schen, noch heute
blühenden Linie. Gundater diente unter
drei Kaisern, Math ias, Ferdinand I I .
und Ferdinand I I I . , in der inneren Ver-
waltung und in der Diplomatie. Der seinem
Bruder Kar l von Kaiser Rudolph I I .
bereits lm Jahr 1608 verliehene Fürsten-
stand wurde, mit Diplom vom 2i. Octo-
ber l623, nunmehr auch auf ihn und
seinen Bruder M a x i m i l i a n auSge«
dehnt und überdieß ihm mit Diplom vom
1V. August 1624 der Titel „Oheim" verliehen,
den sein Bruder Kar l bereits seit 6. August
1618 führte. Fürst Gundaker war zweimal
vcrheirathet, zuerst mit Agnes Gräfin von
GsifrieZlaod und nach deren 16! 6 erfolgten
Tode mit Elisabctli tumtia Fürstin von Tescheu.
In Folge der ersten Heirath, da die Mutter >
der Agnes von Ost f r iesland eine ge> !
borne Gräsin Ni t tb e rg war. erhoben die >
Liechtenstein Ansprüche auf die Reichs»
graffchaft Riitberg. aber dieKaunitz erhielten ,
im Rechtsstreite die Oberband und die Liech« j
tenstein führen nur seither das Nittberg'sche !
Anspruchswappen. Nicht glücklicher waren!
sie mit ihren in Folge der zweiten Ehe!
Gundaker's mit Elisabeth Lucret ia!
Herzogin von Teschen auf das Herzogthum!
Teschen erhobenen Ansprüchen, da Tescken als
eröffnetes Lehen von der böhmischen Krone
eingezogen und wieder verliehen wurde Fürst i Gundacker hatte aus beiden Eben zahlreiche
Nachkommenschaft ^vergleiche die I I . Stamm-
tafel^ Z. Sein Sohn Har tmann, aus
erster Ebe. pflanzte das Geschlecht fort. -—
23. Hartmann (geb 6 Mai 1544. gest. 1595).
ist einSohn Georg H artmann's vonL, aus
dessen Ehe mit Susanna von Li echten«
stein. I n seiner Jugend focht H artmann,
wie mehrere seiner Brüder, gegen die Türken.
Hartmann, den seine Zeitgenossen einen gr«
lehrten Herrn nennen, war, gleich seinem Vater,
der neuen Lehre Luther's zugethan, welcher
jedoch schon seine — w den Fürstenstand erho.
benen — Söhne Kar l , Ma r i mi l ian und
Gundater wieder entsagten und zum Katho«
licismus zurückkehrten. Hart mann war mit
Anna Maria, einer Tochter Ulrich's Grafen von
Grlcnburg vermalt. Bezüglich dieser Ehe be»
merkt H ormayr — der alle die abgeschmackt
ten Versuche genealogischer Fälscher, die Her.
leitung der Liechtenstein? von den Este
und Kuenring's festzustellen, entschieden in
das Bereich der Fabel und Wohldienerei
zurückweist — treffend: „es ist ein Leichtes,
ohne alle Schmeichelei und genealogische
Hirngespinnste, tabellarisch auszuweisen,
daß durch diese Ortenburgerin sa lisch es.
hohenstausfisches und welfisches Blut
in den Adern der Liechtensteine walle —
der vielseitigen Verbindungen durch Hohen»
lohe»Oettingen, Iöwenstein und H o l-
stein gar nicht zu gedenken!" — 24. Hart-
neid (II .), nach Anderen H a r t m a n n
(gest. im Jahre 1337). ein Sohn Hein.
ri ch's von L. und ein wegen seiner Tapfer»
keit vielgerühmter Kriegsheld seiner Zeit,
der eigentliche Begründer der Liechtenstein»
schen Hausmacht. Im Kriege des Böhmen«
konigs Johann wider die Volen und Nn»
gärn und wider drn Herzog zu Oester»
reich, stand Hartneid zu König Johann,
was er schwer büßen mußte, da ihm die öster«
reichischen Herzoge alle seine Besitzungen ver«
wüsteten. Zum Ersah für den erlittenen Scha«
den schenkte ihm König Johann im Jahre
1334 das Sckloß Maidberg in Mähren, den
Markc zu Tracht, die Dörfer Witzeritz. Polau
und Starnitz, Ein fast noch wichtigeres Vor«
recht erwarb er einige Iadre früher, als ihm
der König im Jahre 1332 zu Paris bestä«
tigte: „daß er und alle Vefiher des (von
seinem Vater Heinrich erworbenen) Schlosses
Nikolsburg von aller Landsteuer befreit sein
sollen und sich nicht vor das Landrecht in
Mähren, sondorn unmittelbar vor den Land«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon