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Liechtenstein 132 Liechtenstein
folgenden Fürsten Louis Liechtenstein
geschieht, wo der Name Ludwig nur als ein
irrige Uebersetzung der auf dem Bilde ange
gebenen französischen Unterschrift erscheint Di,
genannten Bildnisse aber dürften den Fürstel
Alo is Joseph ^2. 139) vorstellen, wofür
auch noch der Umstand spricht, daß als Sei,
tenstück zu dem ersten; von Pfei f fer gestoche>
nen, auch ein Bildniß seiner Gemalin Aarolina
gebornen Gräfin Nanderscheid, nach I . Grassi
gleichfalls von C. Pfei f fer gestochen (in
Fol.). vorhanden ist. — 46. Louis Fürst 2,
Unter diesem Namen, der in der deutschen
Uebersetzung gewöhnlich als Ludwig er«
scheint, im Französischen aber ebenso Lud«
wig wie Alo is bedeutet, wird in Hor»
mapr's „Archiv für Geschichte u. s. w.". Jahr«
gang 1810, S. 369, der GenerabMajor Alois
Gonzaga Fürst L. ls- d. S. 109) — denn
einen Prinzen Liechtenstein mir dem Tauf'
namen Ludwig gibt es, wie bereits oben
^Nr. 43) bemerkt worden. in dieser Familie
gar nicht — angeführt, der im Gefechte bei
Hausen (l9. April 18U9) durch die Herzhaftig
keit des Gefreiten Wenzel Deditz und des
Tambours Joseph Wagner, von der Gefan
genschaft gerettet wurde, da sie, als sie den
schweroerwundeten Fürsten vom Pferde sinken
sahen, ihm rasch Zu Hilfe eilten, vom Pferde
doben, aus dem Gefechte und auf den Ver>
bandplatz trugen, Fürst Alois beschenkte
reichlich seine Retter und empfahl sie zur Me<
daillenbetheilung. — 47. M^^z.^ Gleonora
RosaUa (gest. 1703). eine Toa^er deS Für«
sten Kar l Eusebius h'. d. S. 130. Nr. 40)
aus dessen Ehe mit Anna Beatr ix Fürstin
Dietrichstein. Tie Fürstin Mar ia Eleo»
nora Rosalia war (seit 1666) mit Johann
Siegfried Fürsten ltggenöl.'lg (gest. 1713) ver-
malt. Sie war eine große Freundin der Arz«
neiwissensckast und hat ein ganzes Werk von
Recepten, das unter dem Titel: „Freiwillig auf,
gesprungener GranabApfel des christlichen Sa«
mariters", in mehreren Auflagen erschien, mit
Beisetzung ihres ganzen Namens herausgegeben.
— 48. Matthäus L.. ein Sohn Georg's (I.)
und Dorothea's von Buchheim, ein Bru-
der des Bischofs G eorg ss. d.S. 123, Nr. 19).
ist im Gegensatze zu diesem, obwohl er Käm^
merer des Herzogs Albrecht war, einer der
aefürchtetsten kampflustigsten Wagehälse seiner
Zeit. Auf seinen Zügen gerieth er öfter in
oie Gewalt seiner Feinde, aber immer wieder
gelang es ihm, sich durch List oder auf andere
Weise zu befreien, so daß er im Volke für einen Schwarzkünstler angesehen wurde. I m
Jahre 1399 schloß er mit den Brüdern Hein»
rich und Johann, Burggrafen von Wagde.
bürg, und mit den ihm verwandten und oer»
schwägerten Grafen Hardegg, welche.da«
mals zu den mächtigsten Rittern in Oester»
reich zählten, ein Bündniß, dem zu Folge sie
sich gegenseitig verpflichteten, sich wider ihre
Feinde zu unterstützen und ihre Burgen und
Vesten für den Fall der Gefahr Jedem von
ihnen offen zu halten. Das Raubritterwesen,
oder richtiger Unwesen, hatte solche besondere
Bündnisse der einzelnen Adeligen nöthig ge«
macht. Mat thäus, der unvermält geblieben,
ist im Jahre 1400 gestorben. — 49.
miUan Fürst 3. (geb. 1573. gest. 29.
1645), ein Sohn Hart man n's von I. ^s. d.
S. 124. Nr. 23) aus dessen Ehe mit Anna
Mar ia Gräsin von Ortenburg. Anfänglich
im Hofdienste als Kammerherr und Oberstall'
meister des Kaisers Math ias in Verwen-
dung, trat er später zu den Waffen über und
bewährte jene Kriegs eigenschaften, in denen
vor und besonders nach ihm die Liechten«
steine, „diese Montmorency's Oester-
reichs", glänzen. Seinen Heldenmuth erprobte
er vor Kanischa, Gran und Oeoenburg; im
Gefechte bei Stammersdorf. das die revel«
lischen Bauern, den Unruhestifter Mathias
Thurn und die Reiterschwärme Bethlen
Gabor's für einen Augenblick trennte und
wodurch Ferdinand Zeit gewann, machte
er dessen Rettung möglich. Er nahm Krems
und machte sich dadurch den Weg nach
Böhmen frei, wohin er nun sein Regiment
führte und in der Schlacht am weißen Berge
mitfocht, in welcher er hauptsächlich auf jener
Seite des Gefechtes thätig war, wo die den
Empörern zu Hilfe geeilten Ungarn so früh
die Flucht ergrissen. Zum Theil sprengte er
die Reiter Bethlen Gabor's in die Moldau
und überflügelte die rechte Flanke des Win<
terkönigs Friedrich von der Pfalz. Nun
übertrug ihm der Herzog von Bayern
einstweilen die Statthalterschaft über das
eroberte Königreich, die er bis zur Ankunft
seines Bruders Kar l ls. d. S. 129, Nr. 37).
dem sie der Kaiser Ferdinand I I . zuge»
dacht, behielt. Nun ging Maximi l ian nach
Mühren und Ungarn und hatte Theil an
den Unternehmungen gegen Bethlen Gabor,
welche damals Graf Buquoi leitete, und als
dieser bei einem Ausfalle vor Neuhäusel das
Leben verlor, übernahm Maximi l ian das
Commando. Im Jahre 1622 belagerte er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon