Page - 188 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15
Image of the Page - 188 -
Text of the Page - 188 -
Lihariik Lihariik
22^2 Tage und mit 300 X 43 ----
3900 Stunden --- o Monate 12^ Tage
berechnet. Andere genaue Beobachtungen
und Messungen an Thieren, z. B. am
Rinde, haben dargethan, daß das Wachs«
thum desselben nach demselben Gesetze
mit einer Zeiteinheit von vier Tagen vor
sich gehe, daher 300 X 4 ---- 4200 Tage
--- 3 Jahre 43 Wochen zu seiner Voll-
endung in Anspruch nehme. Beim Pferde
bildet die Zeiteinheit Eine Woche, daher
das gesummte Wachsthum 300 Wochen
- - 8 Jahre 40 Wochen umfaßt, so daß
das Pferd in seinem Wachsthume ebenso
nach Wochen, wie der Mensch nach Mo»
naten seiner Vollendung zuschreitet. Nebst
diesen Untersuchungen hat 3. noch eine
andere Reihe von Arbeiten beendet. Er
unterzog ' nämlich die alte Hermes»
säule, welche ob des in ihr verschlossenen
Geheimnisses, das ganze Alterthum lebhaft
beschäftigt hatte, seinen Beobachtungen
und meint, ihre mysteriöse Bedeutung
aufgefunden zu haben. I n einem egyv«
tischen Sarkophage der kais. Ambraser«
Sammlung zu Wien befindet sich nämlich
der Abriß einer Säule, nebst zwei faulen»
förmigen Constructionen, deren Längen<
und Breitendimensionen in Centi»
metern ausgedrückt, genau jene Zahlen
ergeben, welche die einzelnen Theile des
neugebornen Mädchens in ihren Haupt»
sächlichsten Längen» und Breitendurch«
mefsern zeigen. So kam denn 3. zu der
Idee. daß die Hauptdimensionen dieser
Säule einst nach Erkenntniß der
Prototypen Gestalt des Neuge-
borenen, dieser entnommen worden
sind. Nachdem ferner das graueste Alter«
thum im ersten Menschen. Urmenschen
(Adam Kadman) die mathematische
Grundlage der gesarnmten Schöpfung
und aller Naturgesetze anerkannt
hatte, und deshalb alles menschliche Wis- sen auf gewisse einfache Zahlen.
Verhä l tn isse zurückgeführt wissen
wollte, so wird es erklärlich, warum
man in der Hermessäule, der Tra»
gerin der Prototypen Menschen«
gestalt, den Schlüssel zu allem
menschlichen Wissen niederge«
legt glaubte. Bei diesen Beobachtun«
gen und Untersuchungen wurde 3. auch
mit jener uraltenRechnun gsmethod e
bekannt, welche die merkwürdigsten Pro«
bleme auf eine Weise löst, die mit
unsern jetzigen Rechnungsarten nichts
als die Ziffern gemein hat. Bis in die
ältesten Mythen zurück finden sich Ueber»
reste der sogenannten magisch enQua»
drate oder Tetragramme, welche
von den größten Mathematikern bewun-
dert, von andern wieder als mathema»
tische Spielerei bezeichnet, einer ewigen
Vergessenheit anheimgefallen schienen.
Die Kenntniß dieser magischen Quadrate
bezog sich aber bis jetzt nur auf die Art
ihrer Construction und auf ihre am
meisten in die Augen fallende Gliederung.
Em. Moschopulos, Athanafius Kir«
cher, La Louböre, Agripva von Net«
telsheim, Bachet de Mechiriac,
Arnaud, Frenicle, de la Hire,
Poignard, Sauveur, Onsen Bray
und Ral l ier des Ourmes haben am
ausführlichsten darüber geschrieben. Rat»
lier bemühte sich, dieZahl der aus einer
Quadratzahl möglichen Tetragramme zu
finden und Sauveur machte den Ver«
such, magische Kreuze. Gitter und Würfel
herzustellen. In neuerer Zeit haben sich
St iefel , Riese, Cornelius, Ca«
pito und Klügel damit beschäftigt.
Alle diese Abhandlungen hatten jedoch
nur die mechanische Herstellung und
die daraus adstrahirten empirischen
Regeln im Auge. Von dem eigentlichen
Wesen und dem mathematischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon