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Lihnie 190 LikaweH
Gesetz des Wachsthums und der Bau des
Menschen" (im Feuilleton).
Lihnie, Gotthard (gelehrter Pia<
rist. geb. zu Schlackenwerth in
Böhmen im Jahre 4738, gest. zu Prag
l3. Mai 1789). Trat im Alter von
l6 Jahren in den Orden der frommen
Schulen, in welchem er das Lehramt,
zuerst in der Normalschule, später in den
Humanitätsclafsen versah. Darauf wurde
er Director der Normalschule zu Freu»
denthal und kam zuletzt in gleicher
Eigenschaft nach Prag, wo er im Alter
von 81 Jahren starb. Er gab mehrere
Schriften heraus, und zwar zuerst unter
dem Namen Johann Här tung : „<3s?--
^ones I«a^o?-" (Prag 4782); — eine
Uebersetzung des Werkes von Vincenz
von L i r in : „Nie Ähre des katholichen Man-
ben5" (ebd. 4784); — eine „Abhandlung
ĂĽber das SchulmZen und dessen Verfassung"
(ebd. 4784) und „Nie Statistik" (ebd.
4787); mehrere andere Arbeiten seiner
Feder liegen in Handschrift im Collegium
seines Ordens zu Prag.
Schalter (Iaroslaus). Kurze Lebensbeschrei»
bungen jener verstorbenen gelehrten Männer
au5 dem Orden der frommen Schulen, die sich
durch ihr Talent u. s. w. ausgezeichnet haben
(Prag 1799. Geröäbek. 8«.) S. i60.
Likawetz, Joseph Calasanz (Schrift-
stell er, geb. zu Schinkau in Böhmen
23. November 4773. gest. zu Laib ach
43. Jänner 1830). Sein Vater war
Wirthschaftsbeamter auf der Herrschaft
Schinkau, der Sohn trat nach beendeten
Gymnasialclassen bei dem Prager Mili-
tär-Verpfiegsamte als Praktikant ein
und wurde bald Amlsschreiber. Als aber
nach dem Reichenbacher Friedensschlüsse be«
deutende Reductionen im Verpstegsamte
eintraten, traf auch ihn das Loos, seine
besoldete Anstellung zu verlieren. Später
trat er wieder bei dem Prager Verpfiegs amte als Praktikant ein; da er bald
darauf durch den Tod seinen Vater und
mit ihm jede UnterstĂĽtzung verlor, trat
er im Jahre 4794 in den Orden der
frommen Schulen, in welchem er nun
seinen bisherigen Namen FranzTaver
mit dem Klosternamen Joseph Cala»
sanz vertauschte. I m Orden setzte er
seine Studien fort und erlangte im
Jahre 4798 die Priesterweihe, zugleich
aber war er an verschiedenen Lehran-
stalten seines Ordens, und zwar zu
Leipnik, Nikolsburg, Freiberg. Kremsier
im Lehramts thätig. Im Jahre 4798
kam 3. als Professor der Grammatical»
clafsen an das Gymnasium zu Leito«
mischt, wo er bis zum Jahre 1802 blieb
und in der Zwischenzeit auch die Dienste
eines Feldcaplans der böhmischen Legion
versah. Im Jahre 4803 wurde er zum
Professor der Philosophie am Löwen»
burgischen Convict in Wien ernannt und
versah zugleich die Stelle eines Prafecten,
aber schon im Jahre 4805 wurde er als
Professor der Rhetorik nach Prag be>
rufen, wo er bis 4809 blieb, und dann
nach Brunn an die dort neu errichtete
philosophische Lehranstalt kam. I n
Brunn durch sieben Jahre bis 4843
thätig, wurde 3. als Professor der theo»
retischen und praktischen Philosophie am
k. k. Lyceum zu Gratz angestellt. Daselbst
trat 3. auch in der Stadtpfarre Maria»
Hilf als Prediger auf und versah in den
Jahren 4822 und 4823 das Lehramt
der Religionswissenschaft. Nachdem er
im Jahre 4823 an der dortigen Hoch«
schule die philosophische DoctorwĂĽrde
erlangt, wurde er im Jahre 4828 Uni-
verfitäts.Rector und erhielt im Jahre
4832 das Ehrenamt eines Landes-Gym»
nasialdirectors. Als im Jahre 4836
der Laibacher Bibliothekar Zhop beim
Baden den Tod in den Wellen fand, bat
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon