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Lindenbiche! 208 Lindenbichel
als die preußische Gnade". Zu seinen literari»
schen Freunden geholten Ayrenhof. Retzer.
Leon. Beneoict Arnstein. Was endlich
sein oben beschriebenes Beinkleid betrifft, so
bemerkt Gräffer darüber: „Eine Mono«
grapkie dieses Beinkleides, eine Seldstbio«
^raphie dieser Hose würde Crebillon'sches
Interesse (Soppha) baden".
Lindenbichel, Kar l MathiasBar-
nabas Rainer Ritter von (k. k. Feld-
m arschall - Lieutenant, geb. zu
Bleiberg in Oberkärnthen 14. Juni
t^83. gest. zu Gratz 16. Mar>^839).
Entstammt einer seit 1392 geadelten
steirlsch'karnthischen Familie. I m Jahre
1792 trat er in die Wienei-Neuftädter
Militärakademie. Nach beendetem Curse
wurde er im Jahre 1801 Fähnrich, blieb
aber als zweiter Adjutant Kinsky's
und als Supplent der Mathematik in
der 8. Classe der Akademie noch daselbst
in Verwendung, später kam er in das
kärnthische Infanterie-Regiment Wilhelm
Schröder Nr. 26, wo ihm der Unter-
richt der jüngeren Ofsiciere und Cadeten
übertragen wurde. Als im December 1804
das Regiment den Cordon gegen das
gelbe Fieber in Istrien bezog, wurde
Lindenbichel zur Aufnahme dieser
Provinz unier Leitung des damaligen
Oberstlieutenants Tomassich verwendet
und dem Generalstabe zugetheilt. Am
27. August 1803 rückte 3. zum Ober.
lieutenant im Generalstabe vor und kam
ms Hauptquartier nach Padua. Er
machte nun die Schlacht bei Caldiero,
wo er ein Pferd unter dem Leibe verlor,
die Rückzugsgefechte bei Vicenza. ander
Piave, am Tagliamento und Isonzo mit.
Noch im nämlichen Jahre in das Infan«
terie«Regiment Erzherzog Maximilian
Nr. 33 eingetheilt, rückte er mit dem«
selben im Jahre 1809 gegen Regensburg,
Amberg und focht die Schlacht bei Aspern
mit. Am 8. und 6. Juli stand 3. bei Wagram mit dem Regimente im heftig,
ften Feuer und wurde durch ein zer»
scdmettertes Gewehr derart am Kopfe
verwundet, daß er als todt liegen blieb.
Nach der Wagramer Schlacht zum Capi«
tan befördert, wurde er wieder dem
Generalftabe zugetheilt, mit der Auf<
nähme und Beschreibung der Waag be«
auftragt und bei dem Baue des Brücken«
kopfes verwendet. I m Jahre 1813 stand
er mit dem Regimente bei Dresden, in
der Division Colloredo. Am 26. August
stürmte diese Division die Flesche vordem
Moschinski'schen Garten, wobei der
Sturm durch das zweite Bataillon des
Regiments mit der Compagnie Linden»
bichel's an der Tste unternommen wurde.
Der Empfang von Seite der Gegner,
welche die auf der Flesche aufgefahrenen
Geschütze spielen ließen, war so mörderisch,
daß von L.'s Compagnie allein 81 Mann
auf dem Platze blieben. 3. wurde nun
zum wirklichen Hauptmann befördert.
Im Jahre 1813 wohnte er der Blokade
von Gaeta bei, kam dann mit dem Regi«
mente nach Air und von dort zur Blo«
kade der Festung Antibes. Daselbst wurde
ihm die selbstständige Besetzung und Ver-
theidigung des Forts Quarröe übergeben.
Nach dem Pariser Frieden marschirte er
mit dem Regimente nach Böhmen. Im
Jahre 1819 wurde er als Geometer der
Katastralvermessung in Trieft zugetheilt,
rückte 1820 zum Inspector. 1821 zum
Unter«Director im Küstenlande vor. Unter
seiner unmittelbaren 3eitung wurde ein
großer Theil des Fiumer Kreises mit den
quarnerischen Inseln Veglia, Cherso,
3ussin, Sanzago, ein Theil von Istrien.
das ganze Triester Gebiet und der Gör«
zer Kreis, und nacbdem er in's Stei«
rische vorwärts schritt, der Iudenburger,
Brucker und Cillier Kreis vermessen. I n
den Jahren 1826—1831 war er mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon