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L. eine neue und bessere slavische Bear«
beitung deS lutherischen Katechismus,
welche gleichfalls zu Preßburg (1764)
gedruckt wurde. Von seinen eigenen, in
slovakischer Sprache gehaltenen Predig«
ten ist nur eine, anläßlich der Feuers«
brunst, von welcher Neusohl im Jahre
4761 heimgesucht worden, gehaltene,
durch den Druck bekannt geworden.
Zlaaw <<^ l. ^uc5ov.^ , ^oua, duußHrica, Live^ Is-
luoria. HuuFarorum, a tribus proxiiuis «as-
clliis HcaäoniiHS ^ensugi aäsoi-iptoi-lim
((j^Ulas l838, I.eop. I^tk7, 80.) x. 52. —
ZA/»««?/«,' ^^./s^i'«.^, ^lonioriü, Huu^Krorum
et ?lovinoiiiliuui Leriptiä eäitiL notoi'U.m
(ViLQNüS 1773,1.06^6, 8".) loiQ. I I , x. 492.
Die Familien Iingarns mit Wappen und
Stammtafeln (Pesth 1860. Moriz Räth. 8".)
Bd. V I I , S. 143. - Ein Johann Li sso.
o iny i . der um die Mitte des 18. Iahrhun«
derts lebte, hatte sich der Arzeneiwissenschaft
gewidmet und war Stadtarzt zu Kremnitz.
Von ihm find im Drucke erschienen: „I^ig-
5srt2.tio äs 2?ts 52.2auäi per morduin" (Ha»
d. 1739, 4°.) und «soruiiuium
(I'^rua.viae 1748, 4"). ^o?-an,/l <^56^l'u^,
^oco eit.^to, p. 496.)
Liszt, Franz Ritter (Tondichter,
geb. zu Raiding in der Oedenburger
Gespanschaft Ungarns 22. October
4814). Soll von einer angesehenen
ungarischen Adelsfamilie, welche später,
als sie im Wechsel der Geschicke ver«
armte, sich ihres Adels freiwillig begab,
abstammen. L.'S Voreltern hätten in
Folge dessen bei verschiedenen reichen
Gutsbesitzern im Lande Dienste ge»
nomnien und auch Liszt's Vater
Adam diente als rechnungsführender
Beamte im Hause des Fürsten Eßter»
hg.zy. Liszt'S Vater besaß, neben
Anlagen und Neigungen zu Wifsenschaf«
ten und Künsten, ein ganz tüchtiges
Musiktalent und unter den zahlreichen Dilettanten seiner Gegend den Ruf eines
sehr fertigen Spielers verschiedener In»
strumente, was ihm die Pforten reicher
und vornehmer Häuser, wo er ein gern
gesehener Gast war, öffnete. Sein Sohn
verrieth in frühester Kindheit ungewöhn-
licheS Talent für die Musik; nach dem
Willen der Mutter sollte der — einzige
— Knabe Geistlicher werden; der Vater
hatte sich in diesem Puncte noch nicht,
aber doch in dem Einen auf daS Bestimm«
teste entschieden, daß er nicht, gleich ihm
und seinen Vorfahren, das geistlähmende
Geschäft eines Privatbeamten besorgen
sollte. Zu der Zeit, als Vater Liszt sich
am meisten mit dem Gedanken an seines
Sohnes Zukunft beschäftigte, stand H u m-
mel als Pianist in den Diensten deS
Fürsten Eßterhäzy zu Eisenstadt.
Hummel kam viel nach Raiding und in
das Liszt'sche Haus, wo Quartette und
und auch andere Kammermusik aufge-
führt wurden und setzte seine Besuche
dann noch fort, als er bereits aus den
Diensten des Fürsten getreten war. Man»
cher Musikfreund aus Wien und aus dem
nahen Eisenstadt mochte manchmal in
Raiding bei Liszt einsprechen und sich
dort den Genuß des Vortrags edlerer
Werke verschaffen, indem in der stillen
ländlichen Abgeschiedenheit die Empfin.
düng für daS wahrhaftSchöne, Gediegene
und Durchdachte in ihrer vollen Reinheit
blühte, das Urtheil unbefangener, nicht
durch andere Motive getrübt erschien. I n
einem solchen Musikleben wuchs der
junge Liszt auf und äußerte schon früh»
zeitig Sehnsucht nach Unterricht, so zwar,
daß der verständige Vater, der gar nicht
die Absicht hatte, ihn zu einem Wunder«
kinde hinaufzumartern, die Bitten des
Kindes, es in der Musik zu unterrichten,
unberücksichtigt ließ. Als aber eines
Abends der sechsjährige Knabe daS
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon