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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15
Page - 312 -
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Page - 312 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Leon-Lomeni, Volume 15

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Lobkowitz 342 Lobkowitz stoph, WenzelEuseb, IohannGeorg Christian u. A. geben Zeugniß dafür. — Nicht minder haben sich Viele dieses Ge. schlechtes auf dem Felde der Staatskunst hervorgethan. Die Lebensskizzen von Bohus- law, Bohuslaw Felir, Johann (I.), Joseph Mar iaKar l , August Longin, Wenzel Euseb, Zdenko Ad albert geben zahlreiche Belege, mit welcher Klugheit in wichtigen Streitfragen, in verwickelten Verhält« nissen, in drängender Noth sie verhandelt, überredet, uns Bundesgenossen gewonnen und die Sachlache immer zu unserem Besten zu wenden, oder doch einen empfindlichen Nach« theil abzuhalten verstanden haben. — Die Wissenschaft zählte unter den Lobko« witz nicht nur zahlreiche Förderer und Gön- ner, sondern auch selbstthätige Pfleger, und die Namen der Adam, Johann, Chri< stoph, Nikolaus, Sebastian, Sigis< mund L. würden in einer Geschichte des Mäcenenthums, und zwar in einer Zeit. in welcher ein Mäcen wie eine Sonne Licht über ein ganzes Land ausstrahlte, ebenso rühmlich glänzen, wie die Literatur des Mittelalters einen Bohuslaw L. zu ihren leuchtendsten Sternen zählt. — Besonders aber waren mehrere dieses Hauses eifrige und fördernde Pfleger derTonkunst. Schon im 16. Jahr« hundert wird der fast wunderbaren Kunst des Sanges, mit welcher Li twin L. ausgestattet war, gedacht; die Capelle der Lobko witz nahm eine hohe Stufe ein. Fürst Anton Isidor, der großherzige Mäcen Beetho< ven's, Joseph Maria Kar l , Joseph Franz Max, August Longin leben in den musikalischen Traditionen Wiens, als Wien als Musikstadt noch tonangebend war, ein Ruhm, um den es durch völlige llnkritik und den heillosen Unfug des concertirenden LiruM'Larums gekommen, im besten Andenken. Ein zweiter, der Fürst Joseph Mar ia Karl , stand mit dem Hamburger Bach in brieflichem Verkehre, war ein geschickter Con» trapunctist und seine Capelle stand in Peters- bürg und in Wien in gleick ausgezeich- netem Rufe. — Welche Freunde endlich die leidende Menschheit an mehreren Sproßen dieses Hauses gehabt, dafür ließen sich fast rührende Beispiele aus dem Lebm eben des oderwähnten Fürsten Anton Is idor und des Fürsten Joseph Franz Mar erzählen, — Was die Frauen des Hauses Lobkowitz betrifft, sogeben uns die Ev a Euseb ia und die Fürstin Polyxena großartige Beispiele echter Weiblichkeit und seltener Hochherzigkeit, in den Fürstinen Mar ia Helena und Ka» rol ina treten uns aber zwei hilfreiche Engel der Armen und Bedrückten entgegen. Letztere ist die in Wiens Geschichte unvergeßliche Gründerin des adeligen Damenoereins. dessen gegenwärtige Verhältnisse dem Schreiber die, ses zwar unbekannt, welcher aber damals, als er durch die Fürstin gegründet worden, ' eine Fülle von Wohlthaten über die verschämte und bittere Armuth der Residenz ergoß. In« dem in nachstehender Uebersicht die benutzten handschriftlichen und gedruckten Quellen, welche im Allgemeinen über dieses Fürstenhaus handeln, mitgetheilt werden. wird nur noch bemerkt, daß mehrere andere bei den Lebens» skizzen der einzelnen Sproßen dieses Hauses verzeichnet stehen. (Quellen zur Genealogie, a) Handschriftliche. Verleihung des Fürstenstandes für Zdenko Adalbert und seine sämmtliche Descendenz, des Titels Regierer des Hauses von Fobkowitz für ihn und den jeweiligen Erstgebornen, von Kaiser Ferdinand I I . , ääo. Wien 17. August 1624 (in lateinischer und deutscher Sprache). — Grafenstand s» Diplom für Franz Joseph Freih. von Lobkowitz auf Dux mit dem Titel Hoch. und Wohlgeboren, ääo. Wien 26. November 1635.— Erhebung der unmittelbaren Herr» schaft Neustadt an der Waldnab zu einer gefürsteten Grafschaft unter dem neuen Namen Sternstein und Befugniß für den Fürsten Wenzel Euseb, sich gefürsteter Reichsgraf von Sternstein zu nennen, von Kaiser Ferdinand I I I . , ääo. Regens« bürg 23. August 1641. — Bewil l igung des Titels „lieber Oheim", Bestätigung und Vermehrung des dem Zdenko Fürsten v. LobkoWitz <iäo. Wien 7. August 1624 verliehenen Palat i nats, Berechtigung, im Reiche und in den Erbländern adelige Sitze mit allen den Ständen zukommenden Rech« ten zu besitzen und sich darnach zu nennen. Verleihung der 8a1va guäräik, des Pri» vilegiums 6.6 nou usu. Bewilligung, dieses Privilegium im Abgänge männlicher Leibes» erben letztwillig an einen andern zu cediren, für den Fürsten Wenzel Euseb L., von Kaiser Ferdinand I I I . , äclo. Preßburg IS. Februar 1647. ^Vergleiche über die mit dem Palat inate verbundenen Vorrechte das in der Genealogie des Grafengeschlechtes der Königsegg, Bd. X I I , S. 225, Ge- sagte.) — Verleihung des Grafenstan»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Leon-Lomeni, Volume 15
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Leon-Lomeni
Volume
15
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1866
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
499
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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