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Löwe 436 Löwe
sich mitten unter den Blumenbüschen ü>.
irgend ein unbekanntes Grab ein hölzernes
Kreuz erhebt, dieß Kreuz, dem Göthe nich^
gern auf seinen Spaziergänger! begegnete. un<
dessen Schatten fast immer die glänzende
Eigenthümlichkeit Beetboven'S mäßigten/
— Es liegt eine große Menge von Urtheilen
über die Sängerin, alle des Lobes und der
Bewunderung voll, vor dem Herausgeb
dieses Werkes; aber in dem Vorstehende.,
möchte wohl das Treffendste und Bezeich-
nendste gesagt scin.
Löwe, Thomas (Ton setz er, geb.
zu Wien um das Jahr 1836). Gehört
einer ursprünglich israelitischen Familie
an. Sein Vater, ein ausgezeicbneter ho
möopathischer Arzt und wenn Heraus«
geber nicht irrt. Verfasser der Schrift:
„Der homöopathische Kinderarzt. Ein
Taschenbuch für Mütter« (Wien 1860.
Selch. 8".), lebt in Wien und da sich
frühzeitig im Knaben ein ungewöhnliches
Talent für die Musik kundgab, ließ er
ihm auch eine demselben entsprechende
Ausbildung geben. Den ersten musikali-
schen Unterricht empfing er von dem
damals als virtuoser Waldhornist be>
kannten Hoschek, mit dem er eine
gründliche Schule im Pianospiel durch»
macbte. Sein Lehrer in der Geschichte
und in den schönen Wissenschaften war
der aus dem Jahre 1848 bekannte
Dr. Karl Taufen au. Schon wahrend
seiner Knabenzeit wurden seine Compo»
sitionsversucke im Elternhause mit großem
Orchester aufgeführt. Der mit der Fa«
milie innig befreundete große Tondichter
Meyerbeer lernte im Jahre 1831
wahrend seines Aufenthaltes in Wien
einzelne Arbeiten Löwe's kennen und
drang nun wiederholt darauf, daß er
bei Simon Sechter, bei dem seit einem
halben Jahrhundert Alle, so sich mit
den Geheimnissen des strengen Ton»
fahes vertraut machen wollen, Unterricht
nehmen, die eingehendsten Studien mache, was auch durch mehrere Jahre
geschah. Ehe er noch das 21. Jahr voll-
endet, hatte er bereits die Partitur einer
größeren Oper unter dem Titel „Alma"
fertig liegen, welche von L ö w e im
Jahre 1837 bei dem damaligen Hof»
Operntheater-Director Cornet anonym
eingereicht, von demselben auch zur Auf-
führung angenommen und. wie es in
einer biographischen Notiz treffend heißt,
„ in Folge d essen nicht an fgefüh rt
worden ist". Auch Co rnet's Nachfolger,
Director Eckert. wußte ihre Aufführung
zu vereiteln. Eine zweite Oper: „Con»
cino Concini", vieractig, deren Text
Heinrich Ritter von 3 ev i t schn igg
^s. d. S. 3i) gedichtet, hatte Löwe.
durch die Erfahrung, daß sein erstes an
der Wiener Hofoper eingereichte Werk
durch sechs Jahre liegen geblieben und auch
dann noch nicht zur Aufführung gelangt
war. gewitzigt, bei der Prager Bühne
eingereicht, wo sie auch schon wenige
Monate später, im December 1862 mit
entschiedenem Erfolge aufgeführt wurde.
Das Urtheil von namhaften Musikken»
nern in Prag lautete dahin, „daß „Con»
cino Concini" das Werk eines zwar noch
gährenden. hin und wieder etwas ze»
fahrenen, aber intensiven und selbststän«
digen Talentes sei. welches keinen Augen«
blick die gewissenhafteste Sorgfalt in der
Ausführung des Details außer Augen
lasse". Wie es verlautete, wurde Löwe's
Oper sofort an den Bühnen von Stutt-
gart und Wiesbaden zur Aufführung
angenommen. Endlich zwei Jahre später,
in den ersten Tagen des Februar 1863,
'am sie auch im Hof'Operntheater in
Wien zur Darstellung und der Erfolg
war ein sehr günstiger. Aus mehreren
kleinen Zügen der Partitur wollte man
auf ein Talent des Komponisten für die
höhere Spieloper schließen. Seit dieser
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon