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Löwenftern 448 Löwen ftern
Clavierspielerin Iosephine Eder. welche,
die erste in Wien, Beethoven'sche
Compositionen ohne Noten spielte, zur
Frau und macbte mit ilir eine Reise
nach dem Orient. Spater lieĂź er sich
von ihr scheiden und Iosephine heira»
ihrte zum zweiten Mal den berĂĽhmten
Violinvirtuosen Vieurtemps. den sie
aucb auf allen seinen Kunstreisen auf
dem Contineni und in Amerika begleitete
und mit ihm zur Zeit in London lebt.
I n der Folge unternahm L. noä> wei-
tere Reisen nach den Vereinigten Staa«
ten, nach der Havannah. nack Meriko,
welche er auch beschrieben und in meh«
rerm Schriften veröffentlicbt hat ^siehe
weiter unten^. Während seiner Abwesen-
heit verlor er durch die Treulosigkeit
seines ErzieberS, den cr mittlerweile zum
Geschäftsführer bestell', einen betracbt«
lichen Theil seines Vermögens. Während
eines längeren Aul'.'üthaltcs in Paris
lernte !?. eine Spanierin kennen, heira-
tete ?1e und lebte wrtan in Paris.
Allmalig verarmte er ganz und nahm,
durch seine heruntergekommenen Verhalt«
nifse gedrängt. einen ConsulatSposien
— wenn Herausgeber nickt irn — für
Dänemark in Constantinopel an, wo er
auch um das Jahr 1338 gestorben ist.
Bedeutung fĂĽr dieses Werk gewinnt er
mehr als durch seine wecbselvollen Schick«
sale, durck seinen Sammeleifer und
seine antiquarischen Arbeiten. 3. sarn«
melte MĂĽnzen und vorzugsweise Thaler
und Medaillen der neuen und neuesten
Zeit, dabei berĂĽcksichtigte er ebenso das
historische Interesse als Seltenheit, Echt-
heit und gute Erhaltung der Exemplare.
Die polnischen, englischen und französi»
scheu StĂĽcke warcn zahlreich vertreten.
Als Hilfsmittel seiner reichen Sammlung,
fĂĽr die er vornehmlich in den Jahren 1830 ^
bis 1840 thätig gewesen, diente ihm eine gewählte und kostbare numismatisch
BĂĽchersammlung. Die Aufstellung der
MĂĽnzen und Medaillen beruhte auf
seinem eigenen Systeme, dem eine syn-
chronistische Gruppirung zu Grunde lag.
Spater erwarb 3. in Gemeinschaft mit
einem eifrigen Wiener Sammler die be«
rĂĽhmte Appel'sche MĂĽnzensammlung.
Auf seinen Reisen und vorzugsweise auf
jenen in den Orient fesselten seine Auf«
merksamkeit die merkwĂĽrdigen Ueberreste
einer bedeutenden im Wandel der Jahr-
tausende untergegangenen Cultur, er ver>
tiefte sich in archäologische Studien und
vor allem zog die alte assyrische Keil»
scbrift seine Aufmerksamkeit auf sich. Er
sucbte das System dieser Schrift zu be-
stimmen und die Sprache aus dem Semi<
tischen und Koptischen zu erklären. Ueber
> seine in einem besonderen Werke enr-
z wickelten Ansichten entsvann sich seiner
Zeit in der ^o^cl^iQie cies inäoriptions
et belle? lstrros zu PariS eine heftige
Debatte. 9 öwenster n's durch den
Druck veröffentlichte Schriften find: . , / ^
1842.
(ebd.
ä, 8".): — ^/
6'«n
mit Taf.); — „7?^)056 c/ss e/6^6?i,/.^
i« FZ/sisms t/s?
(ebd. 1847, 8".); — „
l3 18!>0), eine
gegen den englischen Major Nawlin«
son gerichtete, in der „Rsvus Hreköola-
" abgedruckte Abhandlung, gegen
den er auch ein Schreiben ääo. Paris
23. Februar 1850, anläßlich eines von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Leon-Lomeni, Volume 15
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Leon-Lomeni
- Volume
- 15
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1866
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 499
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon