Page - 47 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Image of the Page - 47 -
Text of the Page - 47 -
Loreryoni ^
im 13. Jahrhundert). Er ist der Sohn
eines Schmiedes aus Trient. Er hat sich
mitunter in Rom gebildet. Ueber Em«
pfehlung des Grafen La ctanz F i rmi an
kam er nach Salzburg und bekleidete
unter Erzbischof Schrattenbach eine
Kammerdienerstelle. (Es ist aus Mo.
zart's Leben bekannt, daß man einst
mit dergleichen Posten Kunst und Kunst»
ler zu ehren suchte'.) Lorenzi's Maler-
periode fällt in die Jahre 1730 bis 1780
und seine Kunst mag ihn wohl genährt
haben, denn er starb als ein sehr ver.
möglicher Mann. Seine Arbeiten finden
sich in Salzburg in Privatbesch und in
Kirchen nicht selten vor. Ihr Werth
übrigens, wie unsere Quelle angibt, soll
sehr verschieden sein. So befanden sich
noch im Jahre 1821 im Hause Nr. 330,
dem Rathhause gegenüber im Besitze des
Botanikers Franz Anton Ranf t l zwölf
Originalstücke Lorenzoni's. Im Kirch.
Hofe zu St. Peter ist die „AnterZtehnng der
Clldten" in der Halle Nr. VI L.'s Werk.
das er im Jahre 1766 gemalt. So schön
aber dieses ist, so werthlos ist ein zweites
auch von ihm gemaltes, das ebenda in
der Halle Nr. XXVII I zu sehen ist. Im
Schlosse Leopoldskron befinden sich
mehrere und wohl die besten Bilder,,
meist Konversationsstücke von seiner
Hand. Auch ist das Seitenaltarbild in
der Filialkirche zu Pfongau „Giue heilige
Nliirill mit dem wdten Christus ant dem Schande"
1776 gemalt, sein Werk. welckesPill-
wein als eine seiner vorzüglichsten Ar-
beiten bezeichnet.
Pi l lwein (Benedict), Biographische Schilde,
rungen oder Lerikon Salzburgischer, theils
verstorbener, theils lebender Künstler, auch
solcher, welche Kunstwerke für Salzburg lie-
ferten (Salzburg 182t, Mayr'sche Buchhand,
lung, kl. s".) S. <35. — Tschischka (Franz).
Kunst und Alterthum in dem österreichischen
Kaiserstaate (Wien, Fr. Beck, gr. 80.) -S. 375. ,7 Lorgna
LorgUll, Anton Maria (Mathema.
tiker, geb. nach Einigen zu Knin in
Dalmatien, nach Anderen zu Cerea,
eine Ortschaft im Gebiete von Verona,
im Jahre 1733, gest. zu Verona
23. Juni 1796). Von armen aber
adeligen Eltern. Sein Vater, Kroate
von Geburt, trat in Kriegsdienste der
Republik Venedig und erhielt für seine
Verdienste ein Stück Land in der Gegend
von Knin, wo er seine alten Tage ver»
lebte. Sein Sohn Anton Mar ia
zeigte frühzeitig Lust zu den Studien, ge«
wann die Zuneigung des damals von der
Republik über Dalmatien bestellten Prov»
veditore Gr imani , der ihn zuerst nach
Zara und dann nach Venedig mitnahm,
wo er seine ersten Studien machte. Nun
begab er sich nach Padua und betrieb an
der dortigen Hochschule mit besonderem
Eifer mathematische Wissenschaften, in
welcken er durch seine Kenntnisse bald
Aufmerksamkeit erregte. In seiner Vor«
liebe für die Mathematik trat er in daS
Geniecorps, in welchem er bis zum Jahre
1765 bereits zum Capitän vorgerückt
war und zum Lehrer der Mathematik am
Mtlitär-Institute zu Verona ernannt
wurde. Zugleich wurde er beauftragt,
die Reformen dieser Anstalt im weitesten
Umfange vorzunehmen und durchzufüh'
ren. Schon um diese Zeit erschienen
einige Schriften von L., welche, wie einer
seiner Biographen schreibt, in ihm den
Mann von Genie erkennen ließen, der
neue Bahnen betrat und neue Methoden
in der Algebra und Geometrie vorbrachte.
Auf seinem Posten als Leiter einer mili«
tärischen Bildungsanstalt lebte 3. ganz
seinem Berufe und der Wissenschaft, in
welch letzterer seine Arbeiten, mit denen
er von Zeit zu Zeit in die Oeffentlichkeit
trat, in maßgebenden Kreisen solche Wür-
digung fanden, daß in allen wichtigen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon