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Losonyi Losonyi
fort; die Rechte und Theologie hörteer
zu Debreczin, wo er auch, nachdem er sich
dem Lehramte gewidmet, nach Beendi-
gung derselben, an des früh verstorbenen
Emerich Nagy Stelle zum Professor
der Poesie ernannt wurde. Mit Eifer las
er lateinische, griechische und deutsche
Schriftsteller; unter jenen besonders
Horaz und Anakreon, unter diesen
Scki l ler und Goethe. Schon als
Student schrieb er Gedichte. Zuerst trat er
mit seinen Arbeiten im „ Labsal I^oäo" auf
und erweckte mit denselben Aufmerksam-
keit. Als aber einer der Professoren da-
gegen eiferte, schrieb er fortan anonym
und entging, die Freude sich gedruckt zu
sehen, genießend allen ferneren Angriffen
von dieser Seile. Als er, gelegenheitlich
eineS Ausfluges die reizende Gegend von
Er«Szalacs kennen gelernt, fand er an
derselben und der dortigen Bevölkerung
solches Wohlgefallen, daß er im Jahre
1841 sein Lehramt in Debreczin mit
jenem in Er-Szalacs vertauschte. Im
Jahre 1843 ging er mit Georg Koma«
romy sBd. XI I , S. 399, Nr. 2) Depu-
tirten deS Debrecziner ComitateS als
Copist auf den Reichstag nach Preßburg.
Im Jahre 1844 wurde er Humanitäts-
Profefsor am Gymnasium zu Gyönk im
Tolnaer Comitate; im Jahre 1849 Pro«
fefsor der lateinischen und ungarischen
Literatur zu Kecskemet. I n gleicher
Eigenschaft versetzte ihn im Jahre 1833
der Kirchensenat an das Obergymnasium
zu Groß.Körös, auf welchem Posten er
noch zur Stunde thätig ist. Im Jahre
1833 hat L. den ersten Band seiner Ge-
dichte unter dem einfachen Titel: „^o7-
5sm6NH,s2'« (Pesth, 8o.) herausgegeben,
welchem in einigen Jahren der zweite
Band folgte. Im Jahre 1862 ersckien!
bei Mü l le r i n Pesth eine neue Samm«
lung unter dem Titel: A i", d. i. Neuere Gedichte. Vieles,
wie z. B. seine Anakreontischen Lieder
Epigramme u. dgl. m. ist noch ungedruckt.
Losonczy'S Lieder sind einfach, ge«
müthvoll, durch und durch lyrisch, so
daß sie von den ungarischen Komponisten
gern componirt werden und gesungen
leicht in den Volksmund übergehen.
Auch im Drama hat I, sich versucht.
Seine Stücke „^//«5-a^s" ^ h „^s^a-
?ns" geriethen bei der Censur in Verlust.
Sein Lustspiel „H^'vsi'sA" wurde im
Jahre 1847 von einer Wandertruppe zu
Gyönk bei Gelegenheit des Maifestes
mit großem Beifall gegeben. Toldy,
als er den I. Band von L.'s Gedichten
beurtheilt, schreibt: L.'s Dichtungen sind
Aeußerungen eines ruhigen Gemüthes,
das mit sich selbst und mit der Welt im
Reinen ist. Wo er didaktische Saiten an«
schlägt, spricht aus dem Dichter immer
auch der Mensch. Seine Lieder sind
heiter, oft sogar lustig. Oft trifft er den
Volkston mit Glück.
Fani'sNö sV<52Sü/>, UaF^kr irolc. Asti^ '--
köwt, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm«
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Theil (Pesth l858, Gyurian,
8<>.) S. 408. — Album hundert ungrischer
Dichter. Von C. M. Kertbeny (Dresden,
Pcsth, Wien 1834. l2°.) S. 270 u. 509. —
Ungarns Männer der Zeit. Biografien
und Karakteristiken hervorragendster Person«
lichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen
(Vrag 1862, A. G. Steinhäuser, kl. d".) S.320.
Losonczi, Stepban (Schriftsteller,
geb. zu Debreczin, Geburtsjahr unbe»
kannt, gest. zu Körös im Jahre 1780).
Ging, nachdem er die Schulen in Debre»
czin besucht, zur Vollendung seiner
wissenschaftlichen Studien im Jahre
4740 nach Utrecht. Dem Lehramte sich
widmend, wurde er nach seiner Rückkehr
in's Vaterland Rector des evangelisch.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon