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Lubomirski
mus August, der Malteserritter war ^s. d.
5. l12. Nr, i0^j und üderdieß Alles versuchte
Reichthum und Macht zu erlangen, große
Anstrengungen um den Besitz dieses mächti«
gen Erbes, aber vergeblich. Die Güter gin-
gen in Ermangelung männlicher Erben auf
die weibliche Linie über. Theophi la erhielt
dieselben und ihr Gemal Joseph Kar l
Fürst Lubomirski wurde Mitbesitzer. Im
Jahre l?02, nach feines Vetters des berühm«
ten Stan is law Heraklius Tode, wurde
Joseph Kar l Kron«Marschall. legte aber
diese Würde schon in kurzer Zeit nieder. Im
Jahre 1683 fungirte er auf dem Reichstage
als Commissär der Kriegksection und der
Revision des königlichen Schatzes, und im
Jahre <690. zur Zeit des Krieges mit den
Türken, als Abgeordneter von königlicher
Srite. Des Fürsten Joseph Karl 's Toch.
trr Theresia Karo l ina (geb. 1683, gest.
6. Jänner 1712) war mit Larl Philipp von der
Pfalz-Aellöurg vermält, der ein leiblicher Bru«
der der Kaiserin Eleonora Magoalena
Theresia, dritten Gemalin Kaisers Leo«
pold I. , war. Der Fürst Kar l Joseph
bcsiß mächtige Reichthümer, nicht bloß. daß
ihm durch das Erbe seiner Gemalin die
großen Besitzungen des Hauses Ostrog zu«
gefallen waren, auch von Seite des Landes
besaß er bedeutende Einnahmsquellen, und
zwar außer der Starost ei von Grodow im
Scmdomirschen, annoch die Starosteien von
Zator und Niepolomice bei Krakau, von Lu«
bu-czow in Ruthenien. von Nycko in Lubelsk
und von Lubolmsk in Volhynien. Das Schloß
Varanow an der Weichsel bei Krakau hat er
im Jahre 5 695 prachtvoll restaurircn lassen. —
12. Kasimir tzürst 2 (geb, zu Czerm'ejow
13. Februar 1813). ist ein Sohn des (1842)
verstorbenen Fürsten Friedrich aus dessen
Ehe mit Franz iska gebornen Gräsin Za»
luska. Eine besondere Neigung für die
Musik, die sich in der ersten Jugend bereits
aussprach, veranlaßte, daß auf seine Ausbil«
düng in dieser Kunst besondere Rücksicht ge>
nommen wurde. Unter Anderen war auch der
berühmte sächsische Kammermusicus Iustus
Johann Friedrich Do Hauer sein Lehrmeister
in der Musik. Der Fürst hat bereits viel com»
ponirt, die Zahl seiner bei deutschen Verlegern
und in Warschau erschienenen Compositionen
übersteigt weit ein halbes Hundert. Außer
Salonstücken, Tänzen u. dgl. m. hat er meh«
rere der schönsten Lieder seiner vaterländischen
Dichter und in sehr glücklicher Weise compo,
v. Wurzbllch, biogr. Leriton. XVI . nirr. Seit 1860 lebt er zu R6wno in Vol.
hynien ganz seiner Kunst und als Curator
des dortigen, von seinem Vater erbauten
Gymnasiums. ^Howl'tts^«' 5^.iö6?-t^ I^L mu.'
Liaisu.8 xoloQkis st) LlavoL aucitzUL ot mo'
60I-N63 (?ari2 1837, ^ärion I.s ^srs H Oo.,
sr. 8v.) p. 383.1 — !3. Rosalia Fürstin
Lubomirska, Gemalin des Fürsten Ale»
rander, eine geborne Ch odkiewi cz, war
zu ihrer Z»,'it ebenso ob ihrer Schönheit, als
ob ihrer begeisterten Anhänglichkeit zu Ko»
sciuszko berühmt. Im Jahre 1792 begab
sie sich mit Thaodaus Mostowski nach
Paris, trat dort in Verbindung mit den
Girondisten und wurde verhaftet. Eö war
bereits zum vierten Male, daß sie festgenom»
men wurde. Dieses Mal vor Gericht gestellt,
wurde sie zum Tode verurtheilt. Nur ihre
Erklärung, daß sie Mutter sei, hatte den Auf«
schub der Vollstreckung oeä Todesurtheils zur
Folge. Mittlerweile brach in Polen eine neue
Bewegung, an deren Spitze Kosciuszko
war, aus. Nun wähnte sich die Fürstin ge»
rettet, und in ihrer Freude beging sie die Un«
Vorsichtigkeit, zu sagen, daß sie ihren Zustand
nur vorgegeben habe. um Frist zu gewinnen.
Nun war sie verloren. Nobespierre, der
die Girondisten und alle ihre Freunde mit
unerbittlichem Hasse verfolgte, ließ sie sofort
noch einmal verhören und als sie nun erklärte,
ihren Zustand nur vorgegeben zu haben, noch
am nämlichen Tage hinrichten. ^l)?lcc>'o-
nar^ i)ioFratic2U^ po^ vä2<2c:Iill^ CWarLokau
1831, 6. I.. (31ück8l)6ls, Fr. 8".) Lä. XII,
x. 34. — VioFi-ki»ki6 no uvolls 6sö
OontLinparainL au äictiollnairs kistari^us 6t
ra.i5ouus äs tous Ie3 d,oiuin62 Hui, äsMiä la.
rsvolutioQ ll3.upg.ias, ont. ao^uiä äs 1t». e6is-
drit6 . . . I^r ^.. V. ^.lüault, ^.. ^a.7,
N. ^sou.^, s^. ^orviüli 6tc. (I'ai'iL 182<>
st 2., ä, 1a UbrQii-is ^iLtori^uo, 8».) I'oine
XII , x. t64.^ — 14. Sebastian (geb. 1337.
gest. 20. Juli 1613). nach Hübner ein Sohn
des Joachim Lubomirsk i . der unter
König Sig ismund August hohe Würden
bekleidete.. nach polnischen Quellen aber ein
Sohn Stanislaw's aus dessen Ehe mit
Barbara Hussa de Zablath, einem un»
garischen Edelfräulnn. und Enkel Peter's,
Erbherrn auf Pasiebicz und Wotowa G<5i-a.
des ersten der von dem ihm verpfändeten
Dorfe Lubomierz, den Namen Lubo«
mirsk i , den seine Nachkommen alS eigent'
lichen Familiennamen beibehalten haben. an<
genommen hat. Mit diesem Sebastian
29. Juli 1866.) 8
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon