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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Page - 114 -
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Page - 114 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16

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Lubomirski 414 Lubomirski eigentlich beginnt die geschichtliche Bedeuten» heit dieses Geschlechtes; auch ist er ein sehr verdienter Ahnherr dieses Hauses, dessen An< denken in rühmlicher Weise fortlebt. Auf eigene Kosten stellte er seine Schaaren bei. wenn sein Vaterland in Bedrängniß war, so während der königslosen Periode nach Sie» phan Bathory's Tode. dann beiByczyn. für S ig ismund I I I . bei Smolensk. Bis zum Jahre l598 war er Castcllan von Biccz und vom genannten Jahre an Starost von Dobczyk, vom Jahre 1603 an Castellan von Woynicz und vom Jahre 1609 an Castellan von Sandomir. Ueberdieß war er Burg» und Talzgraf von Krakau. Im Jahre 1590 wurde er zur Besichtigung der Zipser Grafschaft dele» airt, welche er darauf für Polen von den Ungarn — wie es schon früher einmal Ja- giello gcthan — abkaufte. Nachdem er von Kmita die Herrschaft WiSmcze abgekauft, erlangte er von Kaiser Ruoolph I I . für seine in den Kämpfen gegen die Türken ge» leisteten Dienste, mit Diplom vom 2s. Juni l298 die Würde eines Reichsgrafen von Wis« nkze. Unter den zahlreichen frommen Werken und Ttiftungkli Sebastian's find besonders bemerkenswert!) die Erbauung des Kamaldu» lenserklosters Bielany bei Krakau und mehrere Stiftungen für arme Studenten und Waisen. Sebastian war mit Anna aus dem Hause Vrmucki vermält und sein Sohn Stanis ' laus ss. d. Folg.^l ist durch seine Ehe mit der reichen Magnatentochter Sophie Fürstin von Ostrun der Stammvater aller noch heute blühenden Linien der Fürsten Lubo< mirski. — i3. Stanislaus (I.) L. (geb. im Jahre l583, gest. t7. Juni l649). einer der glänzendsten Kriegshelden seiner Zeit und eine Zierde seiner Familie. Ein Sohn des Sebastian L. aus dessen Ehe mit Anna Branicka Die Kriegskunst erlernte rr unter seinem Schwager, dem Kronfeldherrn Stanis« laus Koniecpolski. Schon früher hatte er sich durch mehrere Sicge über die Tataren und Kosaken hervorgethan, insbesondere aber machte seinen Namen der Sieg bei Choczym berühmt (8. September 162«), in welchem er die Türken, welche das polnische Lager angrif» fen, daselbst gänzlich auf's Haupt schlug. Ein noch glänzenderer Sieg wurde von ihm wenige Tage später sl8. September) erfoch. ten. in welchem er den Türken eine solche Niederlage beibrachte, daß diese ganz uner« wartet sich zum Frieden geneigt zeigten, wel. cher dann auch uon den Polen mit großem Vortheile geschlossen worden. Nichtsocstoweni- ger waren seine Feinde so mächtig, daß er zuletzt seine Feldherrnstelle niederlegte und diese erst wieder annahm, als das unter selbst gewählten Führern das Land durchziehende Kriegsvolk Greuel über Greuel verübte und eine starke Hand nötbig wurde, welche die auf« gelösten freibeutenden Schaaren fest zusammen» hielt und zur Ordnung brachte. Als bald darauf (16A4) der Kronfeldhcrr Koniecpolski auS der türkischen Gefangenschaft, in welche er in der Schlacht bei Cecora gerathen war, zurück« gekehrt, übernahm er zwar wieder den Ober» befehl des Heeres, aber Lubomicskl blieb als Unicrfeloherr an seiner Seite. Im näm« lichm Jahre noch erfocht er über die Türken einen neuen glänzenden Sieg und nahm ihnen bei dieser Gelegenheit große Beute ab. Ebenso schlug er sie im Jahre 1623 und macht« in diesem Siege den Bruder des Groß» Chans nebst 2009 Türken zu Gefangenen. D>r König ernannte ihn nun zum Wojwoden von Reussen. Im Jahre lU32 wohnte er der Wahl des Prinzen Wladis law S ig ismundIV. zum Könige von Polen bei. der ihm im Icchrc 1638 die Woiwodschaft von Krakau verlieh. Die ihm im Jahre 1646 zugedachten Würden des Kastellans von Krakau. und als Koniec» polski gestorben, oe6 Oberfeldherrn, lehntc er beide ab. stellte jedoch die Bedingung, daß sein Sohn Georg die Ttarostei von Krakau erhalte. Kaiser Ferdinand I I I . verlieh ihm die ReichSgrafen» und Fürstenwürde, und obgleich er selbst den FürsUmtitel damals nicht öffentlich führte, so bedienten sich doch seiiir Sühne desselben und genusscn c>Ue damit ver bundenen Vortheile. S tan is laus zeichnete sich überdieß durch große Frömmigkeit aus und war ein großer Wohlthäter der Kirche. So erbaute er Kloster und Kirche der Kal< meliter zu Wivznicze, ebenso das Kloster und die Kirche der Dominikaner zu L6bartow. und versah beioe mit anschulichen Stiftungen. In Puoolince erbaute er ein Kloster, in wel' ches er die Piaristen berirf, und es ist dieß die erste Ansiedlung der Priester der frommen Schulen in Polen, von wo aus sie sich spätrr im ganzen Lande verbreiteten und einer der verdienstvollsten Orden wurden. Durch seine Gemalin 3opl)je Fürstin von Vstrog ererbte ^ die halbe Herrschaft Iaruölaw, von Stanislaus Stadnicki erkaufte er das große Lancut und brachte von seinem Könige, und zwar mit Einwilligung der Reichsstände, die Grafschaft Zips um hunderritausend Gulden pfandweise
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Volume 16
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Londonia-Marlow
Volume
16
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1867
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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