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Lütgendorff 142 Lutgendorst'
als Archäolog im Hinblicks auf Böhmen
dem alten Biener von Bienen berg
M . I , S. 393^ zur Seite gestellt zu
werden verdiene.
8lovni!c nHliuu^'. lioä^ktor Dr. I<> r^it.
I^ ad. It.ie3er, d. i. Coliuersations-L i^kon
Rcdigirt uon I)l-. Franz LcldlSlauö Rir>N'r
(Prag l8^9. I. L. K»der. Lex. 8°.) Bd. IV,
H. 1433.
Li'ltgeudorff, Ferdinand Freiherr
(Maler und Nadir er, geb. zu Würz-
bürg 24. Jänner 1783, gest. 28. April
1838). Nachdem er bei ausgesprochenem
Talente für die Kunst seine künstlerische
Ausbildung auf der Akademie zu Mün>
chen unter den Professoren Seidel und
Hauber begonnen, begab er sich im
Jahre 1803 nach Wien, wo er bis 1809
die Akademie der bildenden Künste be-
suchte und in kurzer Zeit den Ruf eines
tüchtigen Künstlers erlangte. Im Jahre
1812 hielt er auf der Universität Erlan«
gen. an welcher er auch die Würde eines
Doctors der Philosophie erwarb, Vor»
lesungen über bildende Kunst. Von Er«
langen begab er sich nach Prag. dann
wieder nach Wien und zuletzt nach Preß«
bürg, wo er sich längere Zeit aufgehal»
ten und während des Landtages viele
Bildnisse der damaligen ungarischen
Deputirten radirt hat. Ueber den sonsti»
gen Lebensgang und die Arbeiten dieses
geschickten Künstlers ist leider wenig be»
kannt. Er malte in Oel, Aquarell und
radirte. Dreizehn Altargemälde seiner
Hand befinden sich in Kirchen Ungarns.
Auch kennt Herausgeber zwei Folgen
von mehr denn hundert Octavblättern
mit radirten Prosilbildnifsen, die erste von
ungarischen Magnaten und Ablegaten,
die zweite von höheren Militärs und
von Frauen des hohen Adels. Sehr
sauber gearbeitet, leider alle im Profil
gehalten, was eine störende Monotonie hervorbringt, find die meisten der ersteren
mit seinem Namen Zäro I^itg-ünHort'
l?orä. und den Jahreszahlen 1826—
1829 und nur sehr wenige mit dem von
Nagler in seinen Monogrammisten an.
gegebenen Monogramm versehen. Auf
vielen Blättern steht als Unterschrift das
Facsimile des Namenszuges des Abgebil»
deten. Die andere von 3. im Jahre 1820
in Prag ausgeführte Folge, welche Bild-
nisse von Damen der höheren Aristokratie,
hohe Militärs und Staatsmänner, auch
alle im Profile vorstellt, hat ein etwas
kleineres Format und sind die Blätter
bei weitem nicht so sorgfältig und fleißig
ausgeführt als die Blätter der vorer-
wähnten Folge ungarischer Magnaten.
Diese Bildnisse tragen das von Nagler
angeführte Monogramm, die Jahreszahl
1820 und unter einigen steht noch Prag
radirt. Auch erschien von ihm eine
„Sammlung bildlicher Darstellungen unb male-
ri5chrr Szenen W5 Schiller'^ uarziiglillMen
Vlllladm und Nllnmnzen" (Prag 1816, von
Mayrega.; 2. Aufl. 1829. 16«.). zwölf
Kupfer auf blaues Papier geklebt, im
fügerisch-akademiscben Geschmacke, mehr
Umrisse als fertige Radirungen. — Sein
Sohn Gottfried (geb. zu Preßburg um
das Jahr 1825) ist bekannter unter
dem Schriftstellernamen Got t f r ied von
Leinburg und lebt seit vielen Jahren
verheirathet in Wien. Kurze Zeit stand
er in der administrativen Bibliothek
des Staatsministeriums in Verwendung,
dann wurde er beeideter Dolmetsch für
die schwedische Sprache, in welcher Eigen»
schast er noch thätig ist. Die erste Arbeit
mit der er in die Oeffentlichkeit trat, war:
„Slhiller's Ried von der Glocke, beleuchtet und
erläutert" (Frankfurt a. M. 1843, Bräu-
ner, 12".). Nun aber verlegte er
sich
auf
das Studium der schwedischen Sprache
und Literatur und begann die classischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon