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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Page - 166 -
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Lu schin 466 Luschin zog der Kirckenfürst am 17. desselben Monats in seiner Residenz ein. Vor Allem erstreckte sich seine Sorgfalt auf die Erziehung des Clerus. Er erweiterte mit nicht geringen eigenen Kosten das Priestrrseminar, detheiligte sich mit den ihm mwohnenden Kenntnissen an den Stndien der Alumnen und an ihren geist» ticken Uebungen. Er bewirkte die Restau- ration des Kathedral-Capitels und be- nahm sich bei diesem schwierigen Ge- schäfte mit Gerechtigkeitsliebe und stand- haftem Eifer für das Beste der Religion und Disciplin. Hatte er in scine^Umge- bung das Feld bereitet, so konnte er desto ungehinderter seinem Dränge folgen und seine unter zwei so verschiedenartige Na» tionalitäten getheilte Diöcese in ihrem ganzen Umfange, mitunter in ihren scwver zugänglichen Theilen durchreisen und überall die Merkmale seiner Hirtenliebe, seines frommen und wohlthatigen Sinnes hinterlassen. Die Veranlassung. Luschin aus dem Kreise seiner Heerde abzurufen, war die eingetretene Nothwendigkeit für den leer gewordenen Sitz des Primas von Galizien und Lodomerien, für den Metropolitanstuhl zu Lemberg emengeeig- neten Repräsentanten zu finden. Fürsterz, bischof Andreas Alois Graf von Ank- wicz hatte seinen bisherigen Bischofssitz mit dem gleichbedeutenden eines Fürsterz- bischofü von Prag vertauscht. L u s ch i n, von Kaiser Franz I. am Ilj. Februar il834zumErzbischofvonLemberg ernannt, verließ im August d. I . Trient und traf Anfangs November in Lemberg ein, aber aus Allem, was er bereits bei seiner Inthronisation wahrnahm, stellte sich.ihm die traurige Ueberzeugung zur vollen Ge» wißheit dar, daß hier der Ort seines Wirkens und Bleibens nicht sei. Er bat daher Se. Majestät um eine anderwei- tige, wenn auch noch so untergeordnete Verwendung, und so erhielt er den ge- rade damals erledigten Sitz eines Fürst' erzbischofs von Görz und Metropoliten von Illyrien. Der am 9. Jänner 183!i ausgefertigten Ernennung folgte am 9. April g. I . die Bestätigung des heil. apostol. Stuhles und am 22. August 183!» feierte Görz die Ankunft seines neuen Kircheufürsten. Nicht leicht konnte eine Wahl glücklicher getroffen sein: denn Erzbischof F r an z' X av er brachte außer seinen erprobten Hirteneigenschaften die volle Kenntniß der dort sich als an Deutschlands Eudpnncie vereinigenden drei Nationalitäten: der deutschen, stove- nischcn und italienischen mit. I n der Zeit von Lu sch iit's neunzehnjährigem Wirken an seinem neuen, nun anch lchten Posten, hatte die Revolution der Iuliustage Frankreichs herrschende Dynastie gestürzt. Die erilirte Königsfamilie war, nach- dem sie bereits mehrere Male ihren Auf- enthalt gewechselt, nach Görz nbcrsie' delt, und zwar im nämlichen Jahre, in welchem Luschin seine neue Kirchen würde antrat. Luschin war nun der königlichen Familie Tröster und Gesell- schafter. Dieses Ereignis; bildete einen der Hauptabschnitte in Luschin'S sonst zurückgezogenem, aber thatenvollen Leben. (Hine seiner vorzüglichsten Bemühungen war die Gründung und Erhaltung wohl- thätiger Institute. Als solche nennen wir die Taubstmnmen-Anstalt, das Kranken» haus für das weibliche Geschlecht und alte Arme; ferner ein Institut für arme verlassene Kinder. Außer, daß er diese, so wie er ihr Gründer war, mit reichen Almosen unterstützte, übte er an allen andern bestehenden Anstalten dieser Art. an den dort zahlreichen Schaaren der Armen jeder Gattung die Tugend der Wohlthätigkeit in solchem Maße, daß man nach seinem Tode nicht eiumal so
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Londonia-Marlow, Volume 16
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Londonia-Marlow
Volume
16
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1867
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
514
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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