Page - 177 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Londonia-Marlow, Volume 16
Image of the Page - 177 -
Text of the Page - 177 -
477
Rechten, darunter: HsssH ^. (Münzgraoeur
in Wien). Umschrift: ^snn? Lut26r. Re<
oers. Auf einem mit Blumen bekränzten
Notenhefte eine umstrahlte Lyra, ein Lorbeer«
kränz und eine Gesichtsmaske. Umschrift:
Exem»
pl^re in Silber, zwei Loth schwer, und in
Kupfer.
Luzensky und Luzinsky, siehe:
Illszenskl), Franz Freiherr sS. 170) und
in den Quellen zu dieser Biographie.
Luzzato, Filosenno (Sprachfor.
scher. geb. zu Padua 10. Juli 4829,
gest. 23. Jänner 1834). Erscheint hie
und da — aber irrig — als Philipp.
Er ist ein Sohn deS berühmten Gelehr»
ten Samuel David L. ^S. 178).
unter dessen unmittelbaren Anleitung er
sich in den sprachlichen Studien, in
denen er später, so jung er war. Ausge«
zeichnetes leistete, ausbildete. Erst fünf-
zehn Jahre alt. beschäftigte er sich schon
mit unermüdetem'Eifer, die assyrische
Keilschrift zu entziffern. Sein Biograph,
der berühmte Sprachforscher G. I . As»
coli. bemerkt sogar, daß er vor Löwen»
stern M . XV, S. 449^ aus dieser
merkwürdigen Schrift die Namen des
Darius. Xerres, Hydaspes,
Achemenes, Ormuzd herauslas
äi Oario, äi s
ciieiuene^ äi
Nun aber war Luzzato. als er sich
mit
den Studien über die Keilschrist im
Jahre 1843 beschäftigte. 16 Jahre alt.
Löwenstern's erste Schrift über die
Keilschrift »NsLin clo
äu Monument
daä" erschien aber im nämlichen Jahre
bei Frank in Paris, läßt also
gangene Studien in dm Jahren 1843
und 1844 voraussetzen. Nach dieser ein>
v. Würzdach, biogr. Lerikon. XVI. ^Ge fachen Darlegung möchte also die Priori«
tät in dieser Hinsicht immer noch für
Löwenstein in Anspruch zu nehmen
sein. Luzzato's Studien, bei genauer
Beachtung der in dieser Hinsicht er«
scheinenden literarischen Arbeiten, führten
ihn zur Ueberzeugung, daß die Sprache
der assyrischen Inschriften das Sanskrit
sei, nämlich die Sprache dcs im alten
Assyrien damals herrschenden Volksstam«
mes. Nach dieser Richtung hin zielt auch
die erste von ihm veröffentlichte selbst-
ständige Schrift: „^s Ha?is6?'l'^ s?7l6 Hs
?a /anFlbs ass^isnns" (kaäoiiS 1849),
welcher unmittelbar die „A^ss §«>- ^
1830) folgten. Seine sprachlichen
Forschungen führten ihn unwillkürlich
auf daS noch so dunkle Gebiet der Ge«
schichte der Sprachen, der Cultur deS
alten Asiens und ihrer Ausdehnung über
die übrigen Länder des alten Continents
und seine Ansichten darüber legte er in
der Abhandlung „DsII ^.sia antica.
6 insäiZ.") welche in der
europea bereits im Jahre 1847
gedruckt erschien, nieder. Seine, in dieser
Richtung fortgesetzten Studien ließen ihn
nicht nur in der Sprache der alten
Szythen, welche damals über Egypten
herrschten, sondern auch in den übrigen
Idiomen, welche längs dem Nilflufsö in
den südlichen Gegenden vorkommen,
sanskritische Elemente vermuthen. So
entstanden seine, jedoch ungedruckt ge»
bliebenen Abhandlungen: „0LL6i'va2ioii1
1inFU6 HAioanV" und
Luiis linFUS Harütonß'H 6t
. Vornehmlich aber beschäftigte
ihn nun die Sprache der abyssinischen
Hebräer, in der Wissenschaft unter dem
Namen ?Hig.so53. bekannt. Eine im
Jahre 1832 nach Paris unternommene
:. 24. August 186N,1 12
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon