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Magnis 269 Magnis
Anton, öfter auch allein Franz ge»
nannt, gewinnt für dieses Werk vor»
nehmlich Interesse als Kunstliebhaber
und Kunstdilettant, als welch letzterer
er mehrere geistreiche und kräftige Blat»
ter radirt hat. Nagler zählt folgende
auf: „Nie lustige GhrntergeZelkchatt", Cari-
caturen, nach I . Fischer (gr< Fol.); —
„Schminsjagden", zwei Blätter, nach
Fischer (kl. Qu. Fol.); — „Fünt
Gurken im GeZMche", Halbfiguren, nach
Fischer (gr< Qu. 8^.); — „GW Fruu
mit einer Art Turban ant dem Napfe", nach
Fifcher (Qu. 8<>.); — .FMIchM-
ztudien", 21 Blätter, theils nach der
Natur, theils aus der Idee. leicht und
flĂĽchtig radirt (die einzelnen Blatter
theils in 4o., theils in Qu. 80. und in
4I0.)- — „Btndien akademischer Figuren",
35 Blatter, theatralische Charaktere,
allegorische Figuren, Gruppen, Kosaken,
orientalische BĂĽsten, gothische Architectur
und andere Gegenstände (UlaFnis looit
1798 u. 1799, kl. Qu. Fol., 8". u. 12"..
und radirt): — „Annd-
Zchatt", nach Prinzessin Lichnowsky
(Ou. 8".): — „Männliches Mkni58", im
Profil (80.) ; — M5rin ;n Pwd"
(kl. Ou. Fol.), dieses und das vorige
Blatt nach der Zeichnung der Herzogin
Sophie von Sachsen.Coburg«
Saalfeld 1799 radirt. Der Graf ist
spater als ein ausgezeichneter Landwirth
bekannt geworden. Er war mit Sophie
Walpurgis Theresia Gräfin Stadion
von der philippinischen Linie (geb. 1779,
gest. 1824) vermalt. Diese Ehe ist kinder-
los geblieben und so ging nach des
Grafen Franz Anton (im Jahre 1848
erfolgten) Tode daS Majorat der Herr»
schaft StraĂźnitz auf seinen Vetter, den
Grafen Friedrich Wilhelm Anton ĂĽber
^Näheres in den Quellens
Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines KĂĽnstler.Lerikon (MĂĽnchen 1838, Fleischmann.
8«.) Bd. V I I I , S. 187. - Porträt. I . Abel x.,
I . Fischer so. 1798 (Fol.. Radirung).
I. Zur Genealogie der Vrasen von Magnis.
Die Magnis sind ein altes schwedisches,
aus Gothland stammendes Adelsgeschlecht.
Ueberhaupt ist der Name Magnus. Magni
ein in Schweden häufiger, den sowohl Vor-
nehme, wie groĂźe Gelehrte fĂĽhren, es sei hier
des berĂĽhmten Upsalaer Erzbischofs Johann
Mag nus, genannt S tör und des noch
berĂĽhmteren Olaus Magnus nur nebenbei
gedacht. Dieser eben erwähnte Johannes
Magnus (oder Magni) (geb. zu Linkö«
ping im Jahre 1488) war ein eifriger Gegner
der Religionsveränderungen Gustav Wasa's.
I n Folge dessen wurde er aus Schweden
vertrieben, begab sich nun nach Rom, wo
ihm oer Papst die größten Beweise der
Achtung gab und ihm fĂĽr das Verlorne
Erzbisthum Upsala. das Bisthum Mantua
verlieh. Johannes starb zu Rom im Jahre
1541. Auf seiner Flucht aus dem Vaterlande
begleiteten ihn zwei Neffen, welche in Italien
und Mäbren zwei neue Linien ihres Geschlech«
tes bildeten. Die von dem Einen gebildete
italienische Linie ist zu Anfang des achtzehn,
ten Jahrhunderts (um l?10) wieder erloschen;
nicht so die zweite von Lazarus in Mahren
gestiftete, welche noch zur Stunde fortblĂĽht
und von dem auch der dieser Darstellung
beigegebene Stammbaum beginnt. Ein Sohn
deiLazarus, Konstantin, pflanzte die
Linie fort, die gegenwärtig in Oesterreich und
PreuĂźen fortblĂĽht. Was die Standesver-
anderungen in dem Geschlechte betrifft, so
erlangten die GebrĂĽder Franz, Rudolph
und Phil ipp mit Diplom vom 12. Decem«
der 1622 die FreiherrnwĂĽrde, die beiden
BrĂĽder Franz und Phil ipp wurden aber
schon mit Diplom vom Jahre 1623 in den
Reichsgrafenstand erhoben. Das Diplom der
öfter erwähnten von Kaiser Ferdinand I I .
vorgenommenen Erhebung des Obersten
Franz in den böhmischen Grafenstand
ääo. 8. November 1620, konnte von mir
nicht aufgefunden werden. Dieser Franz
Freiherr von M a g n i s errichtete auch,
21. Mai 1661. ein Familien-FideilommiĂź.
Mit 23. Jänner 1688 wurden aber die
Magnis auch Magnaten von Ungarn. Der
gegenwärtige Besitzstand besteht in Mähren
aus der Majoratsherrschaft StraĂźnitz und
Prerau; in Preusisch'Schlesien aber und in
der Grafschaft Glatz aus den Herrschaften-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon