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Magnis 271 Magnis
Neurode (1 Stadt und 32 Dörfer), Ober-
Hausdorf (4 Dörfer). Ullersdorf (3 Dörfer).
Kieslingswalde (6 Dörfer), Eckersdorf. Ga>
bersdorf, Albendorf. Volpersdorf und den
RittergĂĽtern Niedersteine und Seifersdorf.
Mueüen. a) Geschriebene. Freiherrn«
stand s-Diplom vom 19. December 1622.
— t») Gedruckte. l^Kneschke (Ernst Heinrich
Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels«Lexi
kün (Leipzig 1839. Fr. Voigt. 8«.) Bd. VI,
S.82.— Derselbe, Deutsche Grafenhäuser
der Gegenwart (Leipzig 1833. T. O. Weigel,
gr. 8«.) Bd. I I , S. ?4. — Gothaisches
genealogisches Taschenbuch der grĂĽf<
lichen Häuser (Gotha. Just. Perthes, 320.)
XXXVII. Jahrgang (1864), S. 520. —
Historisch »he raldischesHandbuch zum
genealogischen Taschenbuche der gräflichen
Häuser (Gotha 18Sä. Iustus Perthes, 32°.)
S. 632.).
II. Desonders denkwĂĽrdige Sprosten des Grasen-
Hauses Magnis. 1. Franz Graf M. Der
Graf ist ein Sohn des Freiherrn Constan«
t in M. aus dessen Ehe mit Octaoia
Carcasolla. Der Graf hatte in der kais.
Armee gedient, wie auch sein Bruder Phi.
l ipp. hatte in der Schlacht am weiĂźen
Berge bei Prag (1630) auf der Seite der
Kaiserlichen mitgefochten und wurde fĂĽr seine
Treue und Anhänglichkeit in den Reichsgra»
fenstand erHoden. Er errichtete das Majorat
Straßnitz. welches später auf einige Zeit an
die FĂĽrsten Liechtenstein kam. dann aber
von Maximi l ian Grafen Magnis. dem
Sohne des Grafen Ferdinand M., eines
Neffen des FideicommiĂźstifters. deS Grafen
Franz, um das Jahr 1720 wieder zurĂĽck'
gekauft wurde. Der Graf war mit Johanna
Franziska gebornen Perger von perg, welche
als Stifterin der freiweltlich'adeligen Stifts»
damen zu Maria Schul in BrĂĽnn daselbst ein
gesegnetes Andenken hinterlassen hat. verhei-
ratet. Ein aus dieser Ehe erzeugter Sohn
Franz Constantin starb im Alter von
3 Jahren und somit siel das Majorat des
Grafen Franz an seinen Bruder Phi l ipp.
Im Jahre 1859 wurde im letzten Hofe des
k. k. Statthaltereigebäudes zu Brünn eine
Gruft entdeckt in welcher sich die Särge des
Grafen Franz, seiner Gemalin Johanna
Franziska Priska und ihres Kindes
Franz Constantin nebst einer Kapsel
vorfanden, in welcher das Herz des im
Jahre 1685 während der Belagerung Ofens
gefallenen Ludwig Kasimir Grafen Braida sich befand. Die Braida'6 waren mit den
Magnis verschwägert und zwar war der
Neffe des "vberwähnten Fideicommißstifters
Grafen Franz, der Graf Ferdinand,
mit einer Maria Angelica Gräfin Braida
vermalt. Diese Särge wurden nun aus ihrem
bisherigen Standorte gehoben und am 14. No»
vember 1860 in Gegenwart mehrerer Ange«
hörigen der Familie in die Seitengruft des
rechten Schiffes der St. Thomaskirche ein.
gesenkt. ^BrĂĽnnerZeitung 1860, Nr. 264
im Feuilleton: „Die Gruftfeier in der St.Tho»
maskirche"). — 2. Franz Anton ^s. d.
bes. Iebenöskizze S. 268). — 3. Johann
Franz Graf M. (geb. 1727, gest. 1786).
Ist ein Sohn des Grafen Mar imi l ian,
starb in jungen Jahren, erst 29 Jahre alt,
erwarb aber durch seine Heirath mit Nana
Frauzisca (geb. 1721. gest. 1780) gebornen
Reichsgräsin von Goetzen seinen Nachkommen
die Erbfolge in den reichsgräflich goetze n'schen
Gütern. Als nämlich die böhmisch-glatzische
Linie der Grafen von Goetzen im Jahre
1771 mit Johann Joseph Graf G. er°
losch, sielen durch Testament die Allodial«
gĂĽter derselben an Maria Franziska
Gräfin Magnis und an ihre beiden Schwe»
stern zum Nießbrauch und zwar mit Sub«
stitution des zweiten Sohnes der Ersteren,
des Anton Alexander Grafen Magnis,
der überdieß auch mit einer Gräsin Goetzea
verheirathet war, nämlich mit Louise (geb.
1764) ältesten Tochter des General-Iieute-
nants und Gouverneurs zu Glah Friedrich
Wilhelm Grafen von Goehen von der
brandenburgischen Linie. Dieser Graf Anton
Alexander Magnis, welchem iut Jahre
1780 alle Eigenthumsrechte an diesen Besitz««»
gen abgetreten wurden, war ein ausgezeichne»
ter Landwirth, der durch eine tüchtige ökona«
mische Verwaltung Glanz und Macht des Gra«
fenhauses Magnis wesentlich gefördert hat.
— 4. Johanna Franziska Priska Gräsin
Magnis lsiehe Franz Graf Magnis, auf
dieser Seite. Nr. 1). — 6. Karl Graf M..
wahrscheinlich ein Sohn des Grafen Phi-
l ipp, war im Jahre i686 General<Major
im kaiserlichen Heere und wurde im Jahre
1690 im Treffen bei Kronstadt töotlich ver.
wundet. ^Hirtenfeld (I.), Oesterreichischer
Militär»Kalender (Wien, 8».) XVII. Jahrg.
(l866), S. 74.) — 6. Malerianus (geb.
im Jahre 1586. gest. zu Salzburg 27. Juli
1661). Ein Sohn des Freiherrn Constan»
tin und der Octaoia Carcasolla. Er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon