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Majthenyi 346 Majthl'nyi
gerieth er in -tĂĽrkische Gefangenschaft und
half, als vornehmer Gefangener, den Sieges«
einzug Bol iman's in Constantinopel uer«
herrlichen. Nur durch schweres Lösegeld war
es ihm gelungen, die Freiheit zu erlangen.
Bei seiner RĂĽckkehr in die Heimat fand er
diese im Kampfe; König Ferdinand I.
und Zapolya zählten jeder mächtige An»
Hänger und Fehden verwüsteten das 3and.
Barthol omäus stand alsbald zu Ferdi-
nand und führte sein Häuflein in das Lager,
welches Katzianer vor der wichtigen zapolyi»
schen Veste Trencsin (1528) aufgeschlagen hatte.
Lange währte die Belagerung, bis die Be»
saĂźung sich ergab. Kahianer aber fĂĽhrt
unter den durch ihre Tapferkeit besonders
Hervorragenden Bar tho lomäus M. auf.
Nicht minder that sich Bartholomäus bei
Szerdahely hervor, wo er einen glänzenden
Angriff auf die Truppen Zapolya's aus»
führte, und den Heerhaufen, der sich Erpressun«
gen bei Ferdinand's Anhängern erlaubte,
zerstreute. Noch zeichnete er sich bei mehreren
anderen Anlässen durch seine Tapferkeit aus,
und gewann zuletzt solches Vertrauen, daĂź
ihm das Commando der Veste Szegedin
übertragen wurde. — 3. Vartholomäus,
ein Sohn Emerich's und der Anna Lip»
chey, trat anfänglich in den Franziskaner»
Orden und wurde Vorsteher des Klosters zu
FĂĽlek, mit einem Male aber legte er das
Mönchsssewand ab, wendete sich der Rechts-
wissenschaft zu und wurde bald eine Zierde
derselben. Er wurde Anwalt der Krone, deren
in alle Verwaltungszweige eingreifende Rechte
er vertrat und vertheidigte. — 4. Falkomer,
der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
lebte, wird als Ahnherr der Ma j thsny i
angesehen. Die eigentliche Familie, von der
sich die Ma j thsny i später gleich mehreren
anderen als besonderer Zweig von dem Haupt«
stamme ablöste, hieß Diw6k. Von den
Diwsk's stammen noch mehrere heut blü»
hende Familien ab. wie die Bossanyi. die
Ujfalussy. die Rudnay u. A. Falkomer
von Diwsk nahm von dcr bei der Theilung
ihm zugefallenen Besitzung Majth<5. den Namen
eines Herrn von Maj ths an. woraus sich
später der Name Ma j ihsny i bildete. Es
fehlte nicht an Versuchen und auch das neueste
„Gothaische genealogische Taschenbuch der
freiherrlichen Häuser für 1866" gefällt sich
darin, es nachzuerzählen, als Ahn der Maj '
thvnyi jenen Zotmänd aufzustellen, der
(l051> des Kaisr:2 Heinrich I I I . Tchiffe bei PreHburg anbohrte und das belagernde
deutsche Herr auf diese Art zum RĂĽckzug
zwang. Dieser Taucher Z o t m ä n d von
Mojtech bot wohl in der Aehnlichkeit seines
Namens einem eifrigen Genealogen, der es
mit der Etymologie eben nicht genau nahm,
Veranlassung, in ihm den Urahn der Maj<
thsnyi festzustellen. Da aber die Thatsache
der Trennung der Stammfamilie in mehrere
Familien feststeht, und die Zeit, in welcher
Falkomer, der Ahnherr der Maj thsny i 's
ausschied, das Jahr 1334, genau angegeben
ist, so zerfallen alle genealogischen Erdichtun»
gen in Nichts. Von Falkomer's zwei Söh<
nen Paul und Michael, die auch das
väterliche Erbe theilten, pflanzte der letztere
das Geschlecht fort. — 3. Felix, der jüngste
Sohn des Barsei Obergespans Ladislaus
Baron M.. diente in der kais. Armee und
fand im Jahre 1859 bei Magenta den Hel«
dentod. — 6. F lora ^ d. bes. Lebensskizze
S. 313). — 7. Georg, Bruder deS Alt»
sohler Obergespans Ladislaus ss. d. S.317,
Nr. 12), widmete sich dem Priesterstande und
der Pflege der Wissenschaften. Der Ruf seiner
ausgebreiteten Gelehrsamkeit drang bis zu
Ferdinand I., der ihn, den damaligen
Domherrn von Agram, 1349 als Caplan
an seinen Hof berief. — 8. Georg, ein
Tobn des Ladislaus ^s.d. S. 317. Nr. 12).
der gleich seinem Vater ein Kriegsheld wurde,
und dessen Mannhaftigkeit bald von Mund
zu Mund ging, so daĂź Niklas Pal f fy , als
er 438? den Posten eines Commandanten
der wichtigen Veste Neuhäusel antrat, sich
diesen Georg zu einem der Hauptleute
erbat. Seit dieser Zeit ist Georg fast
beständiger Begleiter seines Feldherrn. Im
FreiherrN'Diplom, welches Georg im Jahre
1631 von Kaiser Ferdinand I I . ertheilt
worden, steht es ausdrücklich: „Daß Maj«
thsnyi Palffy's unzertrennlicher Gefährte
gewesen, daß er bei Neuhäusels Vertheidigung
und Grans Belagerung ihn trefflich unterstĂĽtzt
und zur Einnahme Raubs, welche Palffy's
und Schwa rzenberg's Andenken in blei«
bender Erinnerung erhält, auf das Thätigste
mitgewirkt habe". Neben den Eigenschaften
des Heldenmuthes und der Tapferkeit schmĂĽckt
ihn auch die Liebe zur Wissenschaft. Er schrieb
eine Geschichte seines Vaterlandes, u. z. jener
Zeit, welche die Regierungen Rudolph's,
Math ias ' und Ferdinand's I I . umfaĂźt,
also seiner eigenen Zeit. Von diesem Werke
Hai sich nichts erhalten, einige Blätter des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon