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Maly 349
Talent, ist mehr Kritiker als eigentlicher
Schöngeist.
Jordan, Slavische Jahrbücher (Leipzig, gr.8o.)
Jahrg. t843, S. 33t. — Oesterreich im
Jahre 1840. Staat und Staatsverwaltung.
Verfassung und Cultur. Von einem österrei»
chischen Staatsmanne (Leipzig 1840, Otto
Wigand. 8<>.) Vd. I I , S. 329. — 8Io vuik
nauönF. KsÄakt. Dr. ?i-ant. 1,2.6. Nie-
361-, d. i. Conversations'Lmkon. Redigirt
von Dr. Franz Lad. Niegec (Prag l8i>9,
Kober, Ler. 8".) Bd. V, S. 76. Nr. 4.
Mall), Joseph Karl (Botaniker,
geb. zu Prag 2. März 1797. gest. zu
Gratz 23. Jänner 1866). Sein Vater war
ein geachteter Handelsgärtner zu Prag,
und in dem blumen« und gewächsreicken
(Harten seines Vaters erwachte zuerst des
Knaben Neigung für das Pstanzmleben,
dessen Studium spater seine Lcoensauf»
gäbe bildete. Dazu kam noch, daß M..
als er am Gymnasium zu Prag studirte.
den nachmals ebenso berühmten als un>
glücklichen Naturforscher W. Sieb er (er
starb im Irrenhause 1844) kennen lernte,
welcher damals gerade von seiner ersten
wissenschaftlichen Reise aus Italien zu<
ri'lckgekehrt war. Sieb er war es, der
den wißbegierigen Jüngling mit den
Elementen der Botanik vertraut machte,
ihn lehrte Pflanzen zu trocknen, aufzu-
bewahren und alö wissenschaftliches Ma>
terial zu verwenden. Das Jahr 1813
gab auch M.'s Geschicke die eigentliche
Richtung. Die Schlacht bei Culm war
geschlagen und eine große Anzahl Ver«
wundeter nach Prag gebracht worden.
Da nicht alle — so groß war die Menge
— in den Spitälern untergebracht wer-
den konnten, so wurden andere große
Raume für deren Unterbringung aufge-
sucht, und ein solcher war das umfang»
reiche Glashaus im Garten von Maly's
Vater. M. hatte nun oft Gelegenheit,
den Aerzten, welche zur Behandlung der Verwundeten taglich erschienen, hilfreiche
Hand zu leisten, und unter solchen Um»
ständen entwickelte stch seine Neigung für
das Studium der Medicin, die er sich
auch als Lebensberuf wählte. M. studirte
sonach die Medicin an der Präger Hoch»
schule und erlangte am 14. December
4823 daraus die Doctorwürde. Schon
während seiner Studienjahre botanisirte
M. sehr fleißig und berieth sich gern mit
Freunden, die gleich ihm dem Studium
dieser Wissenschaft oblagen. Indem er
sich für die ärztliche PrariS entschied,
wählte er im Jahre 1824 Orcitz zu
seinem neuen Wohnsitze und übersiedelte
im genannten Jahre dahin. Dort wai
er als praktischer Arzt thätig, zugleich
aber beschäftigte er sich mit der Erfor-
schung des Florengebietes seiner neuen
Heimat. Als Dr. Lorenz von Vest, vor-
l hin Professor der Chemie und Botanik
am Ioanneum zu Gratz, zum Guber-
nialrath und Protomedicus ernannt wor»
den. supplirte Dr. M. die erledigte Lehr-
kanzel der Botanik in den Jahren 1830
bis 1832 und in den folgenden Jahren
dieselbe für die Hörer der Chirurgie.
In dieser Zeit erschien sein erstes Werk
unter dem Titel: „ZPiemllti2che Vezchrei-
limig der gebrüuihliihZten SrzlmgellilllhZe" (Gratz
1837). Bis dahin hatte für Steiermarks
Flora Gebhard's im Jahre 1821 er-
schienenes Verzeichniß der steiermarkischen
Flora eine nothdürftige Auskunft über
das Gewächsreich dieses Alpenlandes ge-
geben, indessen häuften sich die neuen
Funde von Pflanzen und Standarten
immer mehr und mehr, so daß Maly
im Jahre 1838 eine neue Aufzählung
derselben vornahm, welche er auch unter
dem Titel: „klon
chrizca
oder nach natürlichen
Familien genrdnete Uebersicht der im Herzog-
thuntt steqnmnrk mild Nachsenden nnd allgr-
mein rnltlvirten sichtbar blühenden Oemuchze und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon