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misfion zur Untersuchung des Punctes von
Rastatt befehligt und zur Ausarbeitung
des Befestigungsentwurfes dieses Platzes
verwendet. Im April 1823 zum Oberlieu-
tenant befördert, kam M. im März 4824
nach Frankfurt a. M. zur Dienstleistung
beiderMilitärcommission, wurde bei ver»
schiedenen Arbeiten im Geniefache benutzt,
dann den Verstärkungs-Neubauten der
Bundesftstung Mainz zugezogen, wo er
anfänglich mit Terrainaufnahme und Ni»
vellirung, später mit der Bauausführung
mehrerer Befestigungsanlagen beauftragt
wurde. Daselbst blieb er, mittlerweile zum
Hauptmann vorgerückt, bis Ende März
1331, kam darauf zur Armee in Italien,
wo er in Peschiera. Verona, Vallegio.
Mailand und Venedig meist selbststandig
mit Befestigungsentwürfen und mit der
Bauausführung von Befestigungsanlagen
beschäftigt wurde. Nachdem die perma-
nente Befestigung von Verona, ferner die
Ausführung anderer umfassender Befesti-
gungen in Tirol nächst Brixen in's Leben
treten sollten, wurde M. mit dcr bedeu-
tenden und schwierigen Aufgabe betraut,
die sämmtlichen von General-Major von
Scboll dem Oberleiter dieser Bauten in
allgemeinen Umrissen angedeuteten Ent»
würfe im Detail auszuarbeiten. Es ge»
hörten dazu die Befestigungsbauton von
Verona selbst, ferner die eines großen
Theiles der Minciolinie, der Straßen»
sperre bei Clausen, bei Aicha (Franzens»
veste) und beim Stiflerwalde nächst Bri»
rm, dann ebenda der Befestigungsentwurf
> des großen Depotplatzes auf dem Plateau
unweit des Dorfes Schabs und des
Schlosses Rodeneck an der Rienz, endlich
die Straßensperre an der sogenannten
Niklasmauer bei Finstermünz nächst Nau-
dcrs. Es waren dazu über 200 in großem
Maßstabe von ihm eigenhändig con»
struirte Pläne noibwendig. Kaum waren diese Entwürfe vollendet, wurde er im
Jahre 1836 zum Befestigungsbau nach
Verona berufen. Bis zum Jahre 1842
stand er daselbst in Verwendung, über.
nahm nach dem im Jahre 1338 erfolgten
Ableben des Feldmarschall. Lieutenants
Scholl außerdem dessen Geschäfte bei
dem Baue, entwarf und führte außerdem
aus mehrere auf die Verstärkung von
Verona Bezug nehmende Befestigungs-
anlagen und Militärgebäude, unter welche
das Fort von St. Mathia gehört, dessen
Aufbau jedoch er selbst nicht mehr voll»
enden konnte, da im August 1842 seine
Berufung nach Rastatt zu den Bauten
dieser Bundesfestung erfolgte. I n Rastatt
fungirte M. — damals noch Haupt»
mann — als Stellvertreter des Festungs-
bau'Directors, des k. k. Genie-Oberstlieu»
tenants Eberle, arbeitete den größten
Theil des von diesem Letzteren in allge»
meinen Umrissen festgestellten und von der
Militarcommisfion des deutschen Bundes
genehmigten Entwurfes bis in die klein«
sten Baudetails aus. beaufsichtigte den
technischen Theil des BaueS, bei dem er
auch selbst mehrere zweckmäßige Verein«
fachungen durchführte. Im November
1843 sendete ihn der Bund nach Paris, um
über den Stand der dortigen Befestigungs»
arbeiten, über die bei der Erdbewegung
daselbst in Anwendung gebrachten künst«
lichen Forderungsmittel und über ausge»
führte Baudetails Bericht zu erstatten.
Während seines Aufenthaltes in Paris,
im December 1843. erfolgte seine Beför-
derung zum Major. Im November 1848
nach Berufung des Festungs'Baudirectors
Oberst Eberle in das Reicksministerium
des Krieges erhielt M. die Festungs-Bau«
direction und wurde im Jänner 4849
Oberstlieutenant mit Belastung auf seinem
Posten. Die Maiwirren bedrohten auch
diesen Platz, die Festung fiel in die Hände
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon