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Manteli 403 Mantler
heruor. Im Iülich'schen Erbfolgestreite hatte
eü für den Churfürsten von Sachsen die
Gesandtschaft an den König von Frankreich
übernommen und als es dennoch, 1610, zum
Kampfe kam, sich auch in dirsem ausgezeich
net. Nun trat er als Statthalter zu Darin^
stadt in hessische, aus diesen in sächsische
Dienste zurück und erwarb sich als churfürst,
licher Gesandter bei dem Wahltage Ferdb
nand's I I . um dessen Wahl wesentliche
Verdienste. Im Jahre 1620 führte er dem
Kaiser sächsische Hilfstruppcn in die Ober,
und Niederlausitz zu und ging endlich ganz
in den kaiserlichen Dienst über. In diesem
neuen Dienste führie er zuerst dem Könige
von Spanim Hilfsvolk nach Italien zu, im
Kriege gegen den Herzog uon Sauoyen, 1624.
Bei dem Abzüge von Verona war er es. der
das Belagerungsgeschütz rettete. Nach seiner
Rückkehr wur?e er. 1628, kaiserlicher Com<
missär auf dem Landtage zu Prag, dann
Statthalter über das Erzstist Magdeburg.
Als man im Jahre l63l die Belagerung
Magdeburgs begann, befand er sich im
Sturme, durch welchen di^ se Stadt fiel, auf
dem gefährlichsten' Posten, wo der meiste
Widerstand geleistet wurde. Nach dem Falle
der Stadt erhielt er die Befehlshaberstrlle
über dieselbe. Schon eilten die Schweden
herbei, ihn einzuschließen, aber Pappen»
heim säumte auch nicht zu seiner Befreiung
anzurücken, so daß Vanner die bereits be»
gonnene Einschließung aufgeben mußte. Nun
verließ Mansfe ld die Festung, die in einen
Schutthaufen verwandelt und aus der unter
solchen Umstänocn wenig Nutzen zu ziehen
war. BrreilS seit !L2I Commandant von
Raad, begab er sich wieder auf seinen Posten,
tvo er auch im Alter von 36 Jahren seine
rühmliche Laufbahn beschloß. ^Thaten und
Charakterzüge berühmter österreichischer
Feldherren (Wicn 1808, Degen. t>o.) i . Band,
1. Abtheilung, S. 184, — O esterrei chische
Nat ional 'Encyklopädie von Gräffer
und Czikann (Wien 1833, 8".) Vo. VI ,
Suppl. S. 548.)
Manteli, siehe: Mandelli, David
sS. 360 d. Bds.^
Mantler, August (Maler inWien).
Zeitgenoß. Ein noch junger Künstler, der
seine künstlerische Ausbildung an der
Akademie der bildenden Künste in Wien
erhalten hat, über dessen Lebensschicksale nichts Näheres vorliegt, der aber seit dem
Jahre 1832 bis heute zu den fleißigsten
Ausstellern in den Monatsausstellungen
des österreichischen Kunstvereins zahlt.
Sein erstes Bild, das vor die Oeffentlich.
keit kam, war im November 1832:
„Ghristns umb Win Kreuze abgenommen"
(800 fl.); nun folgten im Mai 1855:
Mgen ullli Frahneck nnd die ihm weissagenden
Meerweiber", aus dem Nibelungenliede
(800 fi.); — 1856, im Jänner: „Bar dem
Mde" (400 st.); — im Juni „Nie Stärke";
— im December: „Ms Trtheil ties Paris";
— im Jahre 1857, im. Februar: „Neik-
licher Studienkllpt" (200 st.); — im Juni:
„Ohristus erscheint nach seiner Anterstchnng
seinen Jüngern", Eigenthum des Grafen Da«
niel V ay; in dm 1.1838 und 1839 hat
er meist Porträte und Studienköpfe aus»
gestellt; — im Jahre 1860. im Jänner:
„Nie Ullntenspielmn", — im November:
„Gin nnöischcr Niener"; — im Jahre 1861,
im Februar: „Aiidiger und Angelika ant dem
FlügelrusZe uns Arillstll's „ Aasender Allland"
(X. Gesang. 112. Stanze); — im Jahre
1863. im Februar: „Psyche" (300 fi.);
— im Jahre 1865, im April: „Dem Prin-
zen Ongen überreicht Aaiser Karl Vl. nach der
»lacht bei Belgrad den Ghrendegen"; —
1866, im Februar: Vermälungskeier des Her-
S Philivsi UM Närttenibery uni Erzherzogin
urillCherrsill Ulln Oesterreich"; — im März:
Nie Urrnzabnllpme Ghristi" — und „Prm;
Eugen in der Schlncht kei Anthu", die zwei
letzteren Bilder Concursskizzen für 1866;
in der Ausstellung der Akademie der bil«
denden Künste für 1838 war zu sehen:
ttll der Grosse besiegt die Vngllrn aut dem
Rechtelde, 955 nach Christi Geburt" (im Aus'
stellungskataloge heißt es vor Ch< G.).
Die Kritik bezeichnet M. als talentvollen
und einen der strebsamsten jüngeren
Wiener Künstler der Gegenwart.
Wiener Zeitung l86l, Abendblatt Nr. 37,
26*
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon