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Verehrung zollt und derselben, so oft sich
Gelegenheit bietet. Ausdruck leiht. Als
unser kaiserliche Prinz, Erzherzog Fei>
din and Max, bei Uebernahme des
General-Gouvemements des lombardisch«
venetianischen Königreiches im 1.4838 in
Mailand eintraf, eilte er sofort nach seiner
Ankunft in der Residenz mit dem Duca
Melzi zu Manzoni . Als der Dichter
im Jahre 1838 lebensgefährlich erkrankte,
wurden für ihn öffentliche Gebete ange»
ordnet und seine Wiedergenesung in
Prosa und Poesie gefeiert. I m Februar
1869 ernannte ihn der König von Sar«
dinien zum Senator des Reiches. Neben
Gius. Capponi , General Lamar,
mora und Graf Arese befand sich
unter den italienischen Notabilitäten
nur noch Alexander M a n z o n i ,
dem der Kaiser Napoleon ein Pracht»
eremplar seiner „Geschichte des Julius
Cäsar" zugesendet hat. Mit Giobert i
theilte er die Abneigung gegen jeden
Revolutionsversuch auf materiellem Bo>
den, und hielt immer streng auf der
äußersten Linie des Gesetzes; aber ein
von fremdem Einflüsse unabhängiges,
einiges, katholisches Italien ist der Ge-
danke seines Lebens. Mit ängstlicher
Sorgfalt hielt er sich von der Regierung
fern, die er als Fremder wenigstens im
Geiste ablehnte, einsiedlerisch hausend auf
seiner Villa bei Mailand welche sich nur
Gleichgesinnten mit Liebe erschlieĂźt. Das
Volk ehrt den unsterblichen Dichter als
Vater und seine Hymnen ĂĽben einen
unwiderstehlichen Zauber in HĂĽtten und
Palästen. Das Decret, das ihn zum
Mitgliede der lombardisch»venetianischen
Akademie ernannte, sandte er wortlos an
die Ernennungsbehörde zurück, eifersüch.
tig auf sein politisches Glaubensbekennt»
niĂź. Nachdem M. seine erste Frau im
Jahre 1833 durch den Tod verloren, heirathete M. zum anderen Male. Seine
Söhne haben, um die Keuschheit der
politischen Gesinnung zu bewahren, sich
absichtlich und mit des Vaters Willen
solchem Geschäftsleben gewidmet, das von
der Beamtenlaufbahn weit abliegt. Der
Name Manzoni ist eine Macht in Ita»
lien, nicht bloĂź in der italienischen Litera-
tur, der ausgeprägteste Charakter in
Giobert i 's Sinn fĂĽr die Bildung der
watschen Nationalgesinnung durch unec«
bittlicden Ausschluß der inüu6Q26 äsi
dkrdari. Beda Neber hat in seinen
„Charakterbildern" im Abschnitte „die
Hoffnungen Italiens im Herbste 1847"
eine treffende Charakteristik dieses bedeu»
tenden Poeten geliefert, auf welche hier»
mit hingewiesen wird.
komme äs riou (r^riä 1842,12".); auch in der
6 2.1! srio «305 (?ovt6mi>oi'kiu5 illustres i>s.r
I^omeuio, tO!U6 VI. — H<2l'Nt6 Fsuus ^llT'-
/6s ^UFusil'?!), ^.. klQQ2ĂĽQi, lr^ĂźineQt I)io>
Fi-äxkiyüO (?ariä,184ö, 8".). — I^FsT'e/i!
<<7amM<^, Nan20Qi (I^errars 1848, 80.)
saus dem 2. Bande der „I'orti'aitü oontsiu-
yorainL" von Sain t Beuoe). — Der
Adler, herausg. von GroĂźhof finger
(WĂĽ'N, 4o.) 1841. Beilage zu Nr. 3. S. 37
u. 45: „Alessandro Manzoni". — I^'Noo
äi Zinnie (politisches Blatt, 4°.) ^.uno I,
Ko. 141, p.ä?4: ^INu3ti-i lDoutom^orausi.".
eoa oconomiea äi >^ro2e
I'omo VI , 9. 8: ^^lesL^näro I»Ian2QQi",
<1i Vsnsäotto Volio. — Männer der
Zeit. Biographisches Lexikon der Gegenwart
(Leipzig 1862, Karl B. Lorck. 4°.) I I . Serie.
Sp. 423. — Literarische und kritische
Blätter der Hamburger Börsen'Halle (4<».)
1841. Nr. 2028. 2029.2030. 203l, 2032. 2033:
Manzoni" ^aus dem französischen Artikel von
A. Dupin in der Lsvue äo rai-is). —
I I I 'otoĂźrKto. OiornKis illusti-kto (M>
iHuo, xiec. ?al.) ^.Qno I (1833), ^0. 22:
„ül2Q20Qi 6 It.05miQi, usssU Ultimi i5tanti
ä9l L0IQN0 ülogoko S c-riLtiHUo"; »nno IV
(1838), No. 33: ^Na^oni usUo oitH-ioni
e Q6i 3iuäi2ia cl'^Iouni". — Nivi5ta
(Uäins, 4°.) 1860, No. 40 6 41 ;
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Londonia-Marlow, Volume 16
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Londonia-Marlow
- Volume
- 16
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1867
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon